Im Untertitel Ihres Buches schreiben Sie «Wider die weibliche Verfügbarkeit». Es geht dabei auch um die Arbeitswelt. Inwiefern sind Frauen dort anders verfügbar als Männer?
Franziska Schutzbach: Frauen übernehmen mehr Verantwortung für zwischenmenschliche Prozesse, auch in der Berufstätigkeit. Sie denken an Geburtstage von Kollegen, sorgen dafür, dass die Kaffeetassen weggeräumt werden, räumen im Büro auf. Sie kümmern sich mehr um andere, passen ihre Arbeitsprozesse stärker an die Bedürfnisse von anderen an. Frauen übernehmen mehrheitlich die Rolle der Gebenden, nicht nur im Privaten, sondern auch in der Berufswelt.

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Die Soziologin Franziska Schutzbach thematisiert in ihrem neuen Buch «Die Erschöpfung der Frau. Wider die weibliche Verfügbarkeit», inwiefern das Rollenverständnis des Weiblichen in Verfügbarkeitsansprüche mündet, infolge derer sich Frauen verausgaben. Die Autorin plädiert für ein neues Verständnis von Arbeiten und Leben, das diesen Zustand der Erschöpfung beenden soll.