฿ - ฿ - ฿ Ether nun zweitgrösste Kryptowährung ฿ - ฿ - ฿
26. Januar 2016 - Erst eineinhalb Jahre ist es her, dass der als Wunderkind geltende Vitalik Buterin die Investoren bat, ihn und sein Projekt Ethereum zu finanzieren. Beim Crowdfunding kamen denn auch 15 Millionen Franken in Bitcoins zusammen, dank denen sich Buterin von Zug aus (juristischer Hauptsitz) daran machte, eine Art Weltcomputer mit Namen Ethereum zu bauen. Das Projekt verfügt auch über eine eigene Kryptowährung: Ether. In den letzten Tagen ist der Kurs von Ether nun geradezu explodiert. Auf über 200 Prozent beläuft sich das Plus, und die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile 200 Millionen. Damit liegt Ether hinter Bitcoin nun auf Rang zwei der neuen digitalen Währungen.
Ethereum ist ein Netz von unzähligen Computern weltweit, die alle den gleichen Programmcode speichern, die gleichen Programme in der gleichen Reihenfolge laufen lassen und sich gegenseitig kontrollieren. Was so entsteht, ist ein vollkommen transparentes, verlässliches, nicht knackbares Computernetzwerk, bei dem alle teilnehmenden Computer auf dem gleichen Stand sind.
Sparen in Zug
Seit dem vergangenen Sommer ist das Projekt live, und die Welt applaudiert. Schon beginnen Microsoft, IBM und UBS, Ethereum für die eigenen Bedürfnisse zu erforschen. Finanzkontrakte, Internet der Dinge, Notariatsverträge: Alles ist möglich, wenn Ethereum für die Massen fertig entwickelt sein wird.
Doch ein Grossteil der Millionen aus dem Crowdfunding sind inzwischen verbraucht. Nun muss Vordenker Buterin sparen. Darum redimensioniert Ethereum den Hauptsitz in Zug und zügelt dort in eine günstigere Liegenschaft. Offenbar hat sich die ursprüngliche Annahme auch nicht bewahrheitet, dass in Zug viele Ethereum-Programmierer arbeiten würden. Zum Hotspot für das Ethereum-Ecosystem hat sich in den letzten 12 Monaten vor allem Berlin entwickelt.
Marc Badertscher ist Redaktor der «Handelszeitung» und hat sich unter anderem auf das Fachgebiet Kryptowährungen spezialisiert. Hier schreibt er regelmässig aus der Welt von Bitcoin und Co. | Tweets über #hzbtc @badertschermarc |
Frühere Beiträge:
฿ - ฿ - ฿ Warum Bitcoin nicht stirbt ฿ - ฿ - ฿
22. Januar 2016 - Der Streit zwischen Fundis und Realos in der Bitcoin-Welt eskaliert. Die einen wollen ein supersicheres Settlement-System, die andern ein besseres PayPal. EWarum das trotzdem nicht zum Ende der neuen digitalen Währungen führen wird, lesen Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Fintech-Experten und das Blockchain-Potenzial ฿ - ฿ - ฿
27. Oktober 2015 - In den letzten Wochen befragte das Beratungsunternehmen Roland Berger zahlreiche Fintech-Experten in der Schweiz zur nahen Zukunft der Branche. Konkret ging es unter anderem darum, welche Anwendungsfelder derzeit das grösste Potenzial aufweisen würden. Auf Rang 1 landete das Themenfeld «Vermögensverwaltung», gefolgt von «Sicherheit/ID-Management». Auf Rang drei landeten die Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Roland Berger sieht gerade im Bereich Blockchain grosse Chancen, aber auch grosse Unwägbarkeiten.
Noch immer steht der Fintech-Platz Schweiz laut der Studie im Schatten anderer Zentren wie etwa London.«Nur mit der Öffnung über die Landesgrenzen hinaus kann die Schweiz ihr Potenzial als globaler Fintech-Hub stärken und damit private Investoren sowie globale Venture Capitalists anziehen», erklärte etwa Urs Haeusler, Gründer von Swiss Finance Startups. Die Studie war im Rahmen der Veranstaltung Fintech Nite in Zürich mit 300 Besuchern vorgestellt worden.
฿ - ฿ - ฿ Startup Lykke sucht Programmierer ฿ - ฿ - ฿
2. Oktober 2015 - Zuletzt zogen einige Bitcoin-Firmen aus dem Ausland in die Schweiz. Nun macht wieder einmal ein einheimisches Startup von sich reden. Lykke heisst das Projekt von Unternehmer Richard Olsen, und es soll den globalen Handel mit Währungen vereinfachen.
Das Startup ist eben erst in Zürich domiziliert worden und setzt bei der nötigen Software-Entwicklung auf Wettbewerb. Bis Mitte Dezember haben Entwickler weltweit die Möglichkeit, ihre Design-Vorschläge einzureichen. Die besten Konzepte werden in mehreren Runden prämiert. Als Preisgeld werden jeweils Bargeld oder Anteile am neuen Unternehmen offeriert.
Lykke setzt auf Bitcoin-Blockchain
Lykke setzt auf die Blockchain-Technologie von Bitcoin und will darauf aufbauend mit sogenannten Colored Coins den Handel für alle Arten von Währungen ermöglichen. Initiator und Mitgründer Richard Olsen hat Erfahrung im Forex-Handel. Er baute 2001 die Handelsplattform Oanda auf, welche weltweit Verbreitung fand.
฿ - ฿ - ฿ Wetten auf der Blockchain ฿ - ฿ - ฿
1. Oktober 2015 - Erneut erzielt ein Startup aus der Blockchain-Welt beim Crowdfunding ein gutes Resultat. Investoren aus der ganzen Welt stellen dem Projekt Augur über 5 Millionen Dollar zur Verfügung. Augur will eine dezentrale Wettplattform auf der Grundlage von Ethereum entwickeln. Die Gründer erhoffen sich, damit einen globalen Markt für Voraussagen ins Leben rufen zu können. Was dabei revolutionär sein könnte, lesen Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ UBS und Credit Suisse investieren in die Blockchain ฿ - ฿ - ฿
25. September 2015 - Zuletzt sind die Investoren weltweit etwas vorsichtiger geworden mit ihrem Engagement in junge Bitcoin-Firmen. Das Volumen an Venture Capital, das in den letzten sechs Monaten neu in solche Firmen floss, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer. Dafür legen jetzt die Banken einen Zahn zu. Mehrere Finanzinstitute, darunter UBS und CS, schliessen sich nun zusammen, um gemeinsam Standards für eine private Blockchain zu entwickeln. Warum sie das tun, lesen Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Schweizer Verband für Bitcoin XT ฿ - ฿ - ฿
24. August 2015 - Im aktuellen Streit um die zukünftige Leistungsfähigkeit von Bitcoin nimmt der Verband Bitcoin Association Switzerland Stellung. Er votiert für eine Erhöhung der maximalen Transaktionszahl pro Sekunde und unterstützt die modifizierte Software Bitcoin XT. «Alles in allem glauben wir, dass Bitcoin XT den ausgewogensten Weg vorwärts repräsentiert», schreibt der Verband.
In Bezug auf die Kapazitätserhöhung von Bitcoin heisst es: «Das grösste Risiko zur Zeit ist andauernde Untätigkeit.» Die Debatte um die künftigen Eigenschaften des Bitcoin-Netzwerks wird in der Branche derzeit äusserst kontrovers geführt. Warum das so ist, lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Stresstest für Bitcoin ฿ - ฿ - ฿
23. Juni 2015 - Wer in diesen Tagen mit Bitcoin bezahlen will, erfährt möglicherweise eine unangenehme Überraschung. Transaktionen mit der digitalen Währung finden manchmal schlicht stundenlang nicht statt. Der Grund: Das Netzwerk ist überlastet. Bitcoin stösst an seine derzeitigen Grenzen.
Für die aktuelle Misere verantwortlich ist die Bitcoinbörse coinwallet.eu. Die Betreiber in London fluten das Netzwerk derzeit mit Unmengen von Transaktionen. Sie haben ein Ziel: Herauszufinden, was passiert, wenn das Bitcoin-Netzwerk über die Limiten beansprucht wird. Das Ganze ist ein Test. Und rüttelt die Bitcoin-Welt auf. Denn wie noch nie stehen nun zentrale Weichenstellungen zur Zukunft der ersten kryptographischen Währung an.
Sieben Transaktionen pro Sekunde
Es geht um die Kapazität, also um die Anzahl Transaktionen, die das Bitcoin-Netzwerk verarbeiten kann. Zur Zeit sind es maximal rund sieben pro Sekunde. Verglichen mit Zahlen aus der Kreditkarten-Welt ist das nichts. Aber bisher hat das gereicht.
Doch weltweit nehmen die Transaktionen langsam, aber stetig zu. Unter den Bitcoin-Experten herrscht mehrheitlich Konsens, dass Bitcoin irgendwann und irgendwie mehr Transaktionen ermöglichen muss. Mehrere Chefentwickler, die sich um den Programmcode der digitalen Währung kümmern, möchten nun allerdings die Kapazität rasch und auch ohne branchenweiten Konsens erhöhen. Ein entsprechender Vorschlag von Gavin Andresen steht zur Diskussion. Und es kommt mittlerweile täglich zum verbalen Schlagabtausch zwischen den Chefprogrammierern. Denn es stehen Grundwerte zur Debatte. Das hängt mit der Funktionsweise von Bitcoin zusammen.
Gebühren statt Subventionierung
Bitcoin funktioniert, weil zahlreiche sogenannte Miner – das sind Computer mit spezieller Software – die Bitcoin-Transaktionen sammeln, prüfen und validieren. Die Betreiber dieser Computer tun dies, weil sie dafür entschädigt werden, vor allem mit neu ausgegebenen Bitcoins. Doch diese Subventionierung, eine eigentliche Inflationierung der Bitcoin-Währung, nimmt stetig ab und halbiert sich alle vier Jahre. Damit ist klar, dass die Entschädigung für die Miner dereinst von anderswo kommen muss.
Im Bitcoin-Protokoll ist bereits angelegt, dass geringe Gebühren der Bitcoin-Nutzer diese Subventionierung ablösen können. Soweit ist es noch nicht. Heute machen die Gebühren nur 0,5 Prozent des Betrags aus, der als Entschädigung an die Miner geht. Eine Steigerung wäre langfristig wichtig. Denn je geringer die Gesamtentschädigung für die Miner, desto weniger Miner wird es geben und desto angreifbarer wird das Netzwerk.
Schon heute bezahlen die meisten Bitcoin-Nutzer geringe Gebühren bei jeder Transaktion. Sie können die Höhe derselben frei wählen. Das Problem ist nur: Warum sollten die einzelnen Nutzer plötzlich höhere Gebühren bezahlen? So lange ohnehin jede Transaktion verarbeitet wird, hat kein Nutzer ein Interesse, für die Dienstleistung der Miner tiefer in die Tasche zu greifen. So war es bis anhin, weil die Kapazität des Netzwerks reichte, auch Günstig-Transaktionen zu verarbeiten.
Gratis-Mantra auf dem Prüfstand
Das ändert sich nun mit dem Test von coinwallet.eu. Es tauchen sekündlich so viele neue Transaktionswünsche auf, dass die Miner nicht mehr alle verarbeitet können und sie auswählen müssen und dürfen, welche sie verarbeiten wollen. Und natürlich bevorzugen sie jene, die ihnen höhere Transaktionsgebühren bescheren. Was entsteht, ist ein Markt für die Kosten einer Bitcoin-Transaktion.
Davor schrecken zahlreiche Bitcoin-Verfechter und Start-ups, hinter denen mächtige Investoren stehen, zurück. Denn bisher galt das Mantra: Bitcoin zu versenden ist quasi gratis. Das war eine wichtige Eigenschaft, mit welcher Bitcoin breit herum propagiert wurde. Man fürchtet, dass die Weiterverbreitung von Bitcoin gehemmt würde, sollten die Kosten für den einzelnen Nutzer sichtbar steigen.
Aus diesem Grund schlagen sie eine kräftige Erhöhung der Netzwerk-Kapazität um den Faktor 8 vor, was technisch ohne weiteres möglich ist. So könnten auf absehbare Zeit weiterhin alle gewünschten Transaktionen, auch jene ohne nennenswerte Gebühren, verarbeitet werden.
Was kurzfristig toll ist, hilft langfristig wenig. Denn ohne höhere Gebühren ist nichts in Sicht, was die aktuelle Subvention der Miner durch «frisches Drucken von Bitcoins» ersetzen würde. Helfen würde möglicherweise einzig eine drastische Zunahme der Bitcoin-Nutzer. So könnten auch geringe Gebühren in der Summe ins Gewicht fallen. Doch ob sich das rechnet, ist ungewiss. So lange eine Dienstleistung gratis angeboten wird, wird sie eben meistens auch gratis genutzt.
Wie viel Dezentralisierung braucht es?
Zudem macht eine Erhöhung der Kapazität Bitcoin anfälliger. Die Miner würden mehr Bandbreite brauchen, um die Transaktionen zu verarbeiten. Das kostet und führt zwangsläufig zu mehr Zentralisierung bei den Minern. Es gibt zwar noch über tausend Miner weltweit, doch schon heute vereinen die sechs grössten unter ihnen über 50 Prozent der Rechenleistung. Der dezentrale Charakter von Bitcoin war der grosse Erfolgsgarant der Währung. Leichtfertig solle man dies nicht aufs Spiel setzen, argumentiert etwa Bitcoin-Experte Peter Todd.
Der Stresstest von coinwallet.eu wird den Machtkampf allerdings nicht entscheiden. Die einen werden auf die höheren Gebühren verweisen, die nun erzielt werden. Die andern auf die Unannehmlichkeiten für die Nutzer und die Reputationsrisiken. Die nächste Zeit wird spannend. Neben der sofortigen Kapazitätserhöhung buhlen weitere Vorschläge zur Skalierbarkeit von Bitcoin um die Gunst der Chefprogrammierer. Spruchreif ist allerdings noch nichts.
฿ - ฿ - ฿ Keine Mehrwertsteuer für Bitcoin ฿ - ฿ - ฿
12. Juni 2015 - In der Schweiz wird die rechtliche Situation rund um Bitcoin klarer. Die Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV hat entschieden, dass die digitale Währung bei der Mehrwertsteuer gleich behandelt wird wie Geld inländischer oder ausländischer Währungen. Das Resultat: Beim Kauf oder Verkauf von Bitcoins fallen keine neue Steuern an. «Der Handel mit Bitcoins ist effektiv mehrwertsteuerbefreit», bestätigt die ESTV. «Wird eine (steuerbare) Leistung unter Verwendung von Bitcoin bezahlt, gilt die virtuelle Währung als Entgelt.»
So fallen auch keine zusätzlichen Mehrwertsteuern an, wenn zum Beispiel Pizzas mit Bitcoin bezahlt werden. Der Pizza-Verkäufer schuldet ganz normal nur Mehrwertsteuern auf dem erzielten Umsatz. Der Entscheid geht auf eine Anfrage von drei Bitcoin-Organisationen zurück. Sie waren bereits 2014 mit dem entsprechenden Ersuchen an die Verwaltung herangetreten.
Zustimmung in der Bitcoin-Branche
In der Branche stösst die Haltung der Behörden auf Zustimmung. Luzius Meisser, Präsident des Verbandes Bitcoin Association Switzerland, erklärt: «Das ist die sinnvollste Art, Bitcoin gesetzlich einzuordnen. Bitcoin ist eine Währung und sollte daher auch rechtlich als Währung betrachtet werden.» Auch beim Broker Bitcoin Suisse fällt das Fazit positiv aus: «Diese Entscheidung gibt uns Rechtssicherheit beim Handel mit Bitcoins», erklärt deren Chef Niklas Nikolajsen.
In der EU herrscht noch keine Klarheit über den Status von Bitcoin. Noch im Juni will sich allerdings der europäische Gerichtshof in Luxemburg damit befassen.
฿ - ฿ - ฿ Eine Bitcoin-Bank für die Schweiz ฿ - ฿ - ฿
28. Mai 2015 - Mehrere Quellen in der Finanzbranche berichten, zurzeit liefen die Vorbereitungen zur Gründung der ersten Bitcoin-Bank in der Schweiz. Entsprechende Gespräche mit der Finanzmarktaufsicht Finma sollen in diesen Tagen stattfinden. Bis heute bietet keine Schweizer Bank Dienstleistungen mit der neuen digitalen Währung an. Mehr zu dieser ersten Schweizer Bitcoin-Bank lesen Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung». Auch andere Firmen in der Schweiz forcieren den Aufbau. Die Bitcoin-Börse Ecurex mit Sitz in Zürich erhielt letzte Woche von der Finma grünes Licht. Mehr zu Ecurex lesen Sie hier.
฿ - ฿ - ฿ Warum Nasdaq auf Bitcoin setzt ฿ - ฿ - ฿
19. Mai 2015 - Die vielleicht bedeutendste Nachricht von letzter Woche in der Bitcoin-Welt kam aus New York. Dort gab die Börse Nasdaq bekannt, sich künftig stärker mit der Technologie auseinandersetzen zu wollen, die Bitcoin zugrunde liegt. Ja, mehr noch: Nasdaq will sogar ganz konkret einen kleinen Teil seiner Transaktionen über die Bitcoin-Blockchain laufen lassen, also in der dezentralen Datenbank von Bitcoin speichern.
Der Nasdaq schwebt vor, Transaktionen von ganz bestimmten Wertpapieren in der Bitcoin-Datenbank zu speichern. Dabei geht es um Wertpapiere von Firmen, die einen Börsengang planen und deren Aktien im Vorfeld desselben bereits unter Investoren gehandelt werden. Die entsprechende halbprivat-Börse heisst Nasdaq OMX.
Im Konzert der Grossen
Natürlich ist noch alles experimentell und der Erfolg ganz ungewiss. Und die Nasdaq war auch nicht der erste etablierte Finanzakteur, der sich die Blockchain-Technologie genauer anschaut. Die UBS und andere Grossbanken sowie kleinere Fintech-Startups strecken ihre Fühler ebenfalls ausgiebig aus. Die meisten experimentieren allerdings weniger mit der Original-Bitcoin-Blockchain, sondern mit eigenen Blockchains, also mit eigenen Datenbanken, und designen sie so, dass sie die Kontrolle darüber nicht oder nicht vollständig aus der Hand geben.
Anders die Nasdaq. Die Börse setzt auf die Original-Bitcoin-Blockchain und will ihre Transaktionen in dieser dezentralen, unzensierbaren und globalen Datenbank festschreiben. Das ist möglich, weil in der Bitcoin-Blockchain nicht nur klassische Bitcoin-Überweisungen festgehalten werden können, sondern auch andere Wertübertragungen.
Das Motiv Effizienzgewinn
Für einige Formen von Besitzwechsel verspricht die Blockchain-Technologie deshalb Effizienzgewinne und neue Geschäftsmodelle. Für den Pre-IPO-Handel etwa braucht es keine Anwälte oder andere Experten mehr, welche die Handänderung von Anteilsscheinen bezeugen. Überhaupt fallen Mittelsmänner und damit Kosten weg. Für den Hochfrequenzhandel aber ist die Technologie beispielsweise gänzlich unbrauchbar.
Sollte das Nasdaq-Beispiel in der Praxis funktionieren und Schule machen, könnten in Zukunft deutlich mehr Transaktionen über die Bitcoin-Blockchain laufen als heute, selbst wenn sich die Währung Bitcoin im Alltag nicht rasch verbreitet. Das würde aber neue Probleme mit sich bringen. Gegenwärtig erlauben die Spezifikationen des Bitcoin-Protokolls nur 7 Transaktionen pro Sekunden. Tatsächlich werden bereits heute durchschnittlich 3 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt. Viel Reserve gibt es ohnehin nicht mehr.
Zu wenig Transaktionen
Die Skalierbarkeit von Bitcoin ist denn auch das aktuelle Topthema der Branche. Unter den Chefentwicklern tobt gegenwärtig ein Grundsatzstreit, ob das Transaktionslimit pro Sekunde von 7 auf 140 angehoben werden sollte. Eine Anhebung der Limite würde mutmasslich zu einschneidenden Veränderungen führen. So kann das Bitcoin-Netzwerk heute noch von einigermassen kleinen Computern unterhalten werden. Das ist wichtig, weil damit die eminent wichtige Eigenschaft von Bitcoin, dezentral zu sein, gewährleistet wird. Eine Erhöhung der Transaktionszahl führt dagegen zu mehr Zentralisation, weil die verarbeitenden Computer mehr Bandbreiten benötigen, mehr Speicherplatz und allgemein mehr Infrastruktur. Das könnte die Bitcoin-Landschaft grundlegend umpflügen.
Stillstand und Einfrieren der Spezifikationen des Bitcoin-Protokoll war allerdings noch nie eine Option. Der Begründer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto oder wer auch immer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, hatte den ursprünglichen Programmcode 2008 zum Herunterladen ins Netz gestellt. Seither haben die zahlreichen Chefentwickler das Programm im Konsens zigmal überarbeitet und den Erfordernissen angepasst.
Die Grundsatzdebatte
Doch mittlerweile steht viel auf dem Spiel. Und die Chefentwickler werden inzwischen oft von Unternehmen bezahlt. Wie nie stellen sich nun bei der Überarbeitung des Programmcodes fundamentale Fragen. Welches sind die grundlegenden Rechte, die mit Bitcoin verbunden sind, bezüglich Privatheit und Transparenz? Sollen Transaktionen kosten? Wie sicher muss Bitcoin gegenüber Eingriffen von zentralen, nicht nur staatlichen Akteuren sein? Sollte Bitcoin rasch grössere Verbreitung finden oder nicht? Wer soll das Netzwerk unterhalten respektive unterhalten können? Ist Bitcoin etwas, das persönliche und geschäftliche Autonomie von Zentralbanken fördern soll? Oder von Geschäftsbanken? Oder soll es die Finanzbranche reformieren helfen? Soll Bitcoin ein Clearing-System sein oder sich Richtung Zahlungsmittel entwickeln?
Erstaunlicherweise hängen viele dieser Themen direkt oder indirekt mit der Frage zusammen, ob und wie inskünftig mehr als sieben Transaktionen pro Sekunde verarbeitet werden können. So gesehen widerspiegelt sich im Vorpreschen der Nasdaq das gesamte Spannungsfeld, in dem sich Bitcoin befindet: Zwischen schwer zu kontrollierender und damit leicht subversiver Innovation einerseits und anschlussfähiger, mehr Effizienz versprechender Neuerung zum Beispiel für die Finanzbranche andererseits.
฿ - ฿ - ฿ Xapo zieht in die Schweiz ฿ - ฿ - ฿
15. Mai 2015 - Monetas, Ethereum und nun Xapo. Die Liste der Firmen aus der Krypto-Welt wird immer länger, welche sich in der Schweiz niederlassen. Bisher war vor allem Zug Anziehungspunkt. Nun aber hat Xapo Zürich als neuen Standort für sein Hauptquartier ausgewählt. Was Xapo macht und warum die Firma in die Schweiz zieht, lesen Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Finma reguliert Bitcoinhändler ฿ - ฿ - ฿
6. Mai 2015 - Ende Mai trifft sich die globale Bitcoin-Elite auf einer kleinen, schönen und abgelegenen Insel in der Karibik. Necker Island heisst das Juwel, und stolzer Eigentümer der Insel mit Luxus-Resort ist Milliardär und Unternehmer Richard Branson. Der Besitzer des Virgin-Imperiums gehört zu den Fans von Bitcoin. Nun hat er Investoren, Programmierer und Visionäre der neuen digitalen Währung zu sich auf die Insel zum lockeren, vertraulichen Brainstorming eingeladen. Neue Ideen sollen entstehen, wie Bitcoin der Welt «Gutes» bringen kann.
Auch in der Schweiz befasst man sich in diesen Tagen mit der Digitalwährung. Allerdings nicht in Luxusresorts, sondern in den Amtsstuben der Finanzmarktaufsicht. Die Behörde revidiert zur Zeit gerade die Verordnung zur Geldwäscherei und befasst sich aus diesem Grund mit Bitcoin. Offenbar ist auch die Finma wie Investor Richard Branson der Ansicht, die neuen digitalen Währungen seien möglicherweise keine rasch vorüberziehende Modeerscheinung.
Jedenfalls weitet die Finma den Geltungsbereich der Geldwäschereiverordnung aus und schreibt im Entwurf explizit neu von «virtuellen Währungen», die darunter fallen. Wie die Branche in der Schweiz darauf reagiert, lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Klagen gegen Tessiner Firma ฿ - ฿ - ฿
14. April 2015 - Bitmine, der Schweizer Hersteller von spezialisierten Bitcoin-Computern, wird von Kunden mit Klagen eingedeckt. Der Vowurf lautet, die Tessiner Firma habe bestellte und vorausbezahlte Ware nicht ausgeliefert und auch keine Rückerstattungen geleistet. Der mutmassliche Schaden geht in die Hunderttausende von Franken. Das legen zumindest Dokumente nahe, die im Internet kursieren. Die Firma war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Bitmine vertreibt Hardware, welche das Netzwerk der digitalen Währung Bitcoin sichern. Dafür besteht eine grosse Nachfrage. Denn wer solche Computer ans Netz anschliesst und damit den weltweiten reibungslosen Zahlungsverkehr mit Bitcoin unterstützt, wird für diesen Dienst mit Bitcoins entschädigt.
Verhängnisvolle Vorauszahlung
In den letzten zwei Jahren war dieses sogenannte Mining enorm lukrativ. Die Nachfrage nach Computern wie jenen von Bitmine überstieg das Angebot bei weitem. Und so entstand die Praxis, für bestellte Ware im Voraus zu bezahlen. Das scheint den Kunden von Bitmine nun zum Verhängnis geworden zu sein.
Personen, die mit der Situation vertraut sind, berichten, Bitmine hätte auch Pech gehabt. Am Anfang sei die Firma selbst Opfer gewesen. So habe ein chinesischer Partner nicht geliefert, was er versprochen habe. Dabei ging es um entscheidende Komponenten, die in die Hardware von Bitmine eingebaut werden sollten. Die Folgen waren offenbar gravierend: Bitmine sah sich nicht mehr in der Lage, die Lieferversprechen gegenüber den eigenen Kunden einzuhalten. Gleichzeitig fehlte das Geld, das in China verloren ging. Warum Bitmine diesen Sachverhalt – wenn er denn stimmt – den eigenen Kunden gegenüber nicht offenlegte, bleibt ungeklärt.
Stillstand seit über einem Jahr
«Die Manager von Bitmine waren von der Entwicklung schlicht überfordert», erzählt einer, der die Geschäftsführung kennt. Das dürfte die Kunden, die noch heute auf Rückerstattung oder Hardware warten, kaum beruhigen. Seit den anfänglichen Schwierigkeiten sind inzwischen mehr als eineinhalb Jahre verstrichen. Laut dem Bitcoin-Portal CCN organisieren sich die aus zahlreichen Ländern stammenden Geschädigten inzwischen auch auf Facebook.
฿ - ฿ - ฿ Die Facebook-Konkurrenz ฿ - ฿ - ฿
19. März 2015 - Innerhalb von Stunden sackte der Bitcoin-Kurs zuletzt um mehr als 10 Prozent ab. Der Niedergang begann nach einer Meldung von Facebook. Das grösste soziale Netzwerk gab bekannt, künftig Zahlungen zwischen Facebook-Nutzern über die Messenger-App zu ermöglichen. Damit entsteht – zumindest auf dem Papier – eine reichweitenstarke Konkurrenz zu Bitcoin.
Lange war erwartet worden, dass Facebook diesen Schritt machen würde. Die Bitcoin-Branche hoffte allerdings immer wieder, Facebook würde in der einen oder anderen Form Bitcoin als Zahlungsmittel integrieren. Dem ist vorderhand nicht so, und entsprechend wird in einschlägigen Foren der Kurssturz mit dem neuen Mitbewerber begründet, weil dieser eine raschere Verbreitung von Bitcoin hemmen würde.
Wo Innovation entsteht
Facebook setzt auf die klassischen Zahlungskanäle. Wer den neuen Service nutzen will, muss (vorerst in den USA) eine Debit-Karte hinterlegen. Bis Überweisungen gutgeschrieben werden, kann es je nach beteiligter Bank einige Tage dauern. Kurz: Das Netz, auf dem Facebook seinen P2P-Bezahldienst aufbaut, ist im Kern das seit Jahrzehnten bestehende Clearing-System zwischen den Banken. Das bringt Limitationen mit sich.
Krypto-Experte Andreas Antonopoulos hat kürzlich auf den entscheidenden Zusammenhang zwischen Netz und Innovationsfähigkeit hingewiesen. Die These lautet: Je intelligenter – und damit oft geschlossener – ein Netz ist, desto geringer ist die Innovation an den Rändern des Netzes. Das Clearing-System der Banken stellt zweifelsfrei ein intelligentes Netz dar und ermöglicht dank seinen Spezifikationen zuverlässige Dienste für die angeschlossenen Benutzer – die Banken. An den Rändern des Netzes, bei den Banken und ihren Angeboten im Zahlungsverkehr, gab es aber während Jahrzehnten kaum Innovationen. Die Innovation war das Netz selber.
Das dumme Bitcoin-Netz
Anders verhält es sich etwa beim grundlegenden Netz, das alle Computer weltweit miteinander verbindet – dem Internet. Das verwendete Protokoll, TCP/IP, ist ziemlich simpel – in gewissem Sinne ohne Intelligenz. Dafür ermöglicht es den Nutzern, Innovatives zu denken, und liess so all die Konzerne von Ebay bis Twitter und Google entstehen.
Bitcoin ist im Kern ebenfalls ein eher rudimentäres Protokoll, das nur regelt, wie Daten in einer öffentlich entstehenden und einsehbaren Datenbank festgeschrieben werden – zum Beispiel für Finanztransaktionen. Provokativ gesagt: Bitcoin ist dumm. Dafür lässt das Netz Innovationen zu.
Kredit-Expertin wechselt die Branche
Vorderhand ist offen, ob Bitocin trotz Facebook – und all den anderen in den Zahlungsverkehr drängenden Konzernen – die nötige Verbreitung erfahren wird, um längerfristig bestehen zu können. Die digitale Währung und überhaupt die dezentral und konsensbasierte Datenbank-Technologie stecken in den Kinderschuhen.
Doch vorderhand scheint das Interesse ungebrochen, an den Rändern des Netzes Neuartiges ausprobieren zu wollen. Seit Anfang Jahr flossen bereits wieder weit über 100 Millionen Dollar in Start-Ups. IBM gab beispielsweise letzte Woche bekannt, ein neues, auf der Bitcoin-Technologie basierendes Bezahlsystem für Dollar entwickeln zu wollen. Blythe Masters wiederum wird JP Morgan verlassen, um in die Krypto-Branche zu wechseln. Masters war einer der helleren Köpfe bei der Grossbank und gilt als Erfinderin der Kredit-Derivate CDS, auch wenn diese letztlich die Finanzkrise 2008 befeuerten.
฿ - ฿ - ฿ Gastbeitrag: Die EZB und Bitcoin ฿ - ฿ - ฿
9. März 2015 - Luzius Meisser, Präsident der Bitcoin Association Switzerland, analysiert hier die aktuelle Haltung der Europäischen Zentralbank zu Bitcoin. Das ist sein Gastbeitrag:
Vor kurzem hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren zweiten Bericht über «virtual currency schemes» veröffentlicht. Gemeint ist damit vor allem die Kryptowährung Bitcoin, welche über 200 Mal im Text erwähnt wird. Doch die EZB tut sich schwer damit, Bitcoin zu fassen.
Dies äussert sich unter anderem in einer eher unbeholfenen Definition. Die EZB schreibt: «Virtual currency can be defined as a digital representation of value, not issued by a central bank, credit institution or e-money institution, which, in some circumstances, can be used as an alternative to money.» («Eine Virtuelle Währung kann definiert werden als Repräsentation eines Wertes – nicht von einer Zentralbank, einem Kreditinstitut oder einer E-Geld-Institution ausgegeben –, die unter Umständen als Alternative zu Geld gebraucht werden kann.»)
Schwerfällige Wortwahl
Schon das erste Wort, «virtuell», ist irreführend. Es impliziert, Bitcoins seien nicht real. Dabei sind Bitcoins genauso real wie ein Lied auf einer CD, ein Guthaben auf einem Bankkonto oder ein Artikel in einer Internet-Zeitung. Das zweite Wort «Währung» ist passend, doch betont der Bericht mehrfach, dass es sich bei Bitcoin entgegen der eigenen Definition nicht um eine Währung handle, und zwar primär wegen mangelnder Verbreitung. Analog könnte man argumentieren, Ferraris seien keine Autos, weil kaum jemand einen fahre.
Mit dem anschliessenden Ausdruck «representation of value» greift die Definition der EZB erneut daneben. Bitcoins repräsentieren keinen Wert. Genau wie andere moderne Währungen, etwa der Euro oder der Franken, sind Bitcoins mit keinem materiellen Wert hinterlegt. Früher konnte man ein Hunderternötli noch bei der Nationalbank gegen eine bestimmte Menge Gold eintauschen. Seit der Aufgabe des Goldstandards kriegt man dafür nur noch ein neues Hunderternötli. Deshalb repräsentieren weder Franken noch Bitcoins einen Wert. Sie sind der Wert. Der relative Wert zu anderen Währungen – der Wechselkurs – entsteht auf dem freien Markt.
Elektronisches Bargeld
Weiter definiert die EZB, was Bitcoin alles nicht ist - zum Beispiel kein e-Geld im Sinn der e-Geld-Direktive der EU. Doch eine gute Definition beschreibt, was etwas ist, und nicht, was etwas nicht ist. Schlussendlich wird dann doch noch etwas vage eingeräumt, dass Bitcoin unter bestimmten Umständen als Alternative zu Geld verwendet werden könne. Jedes einzelne Haar der Autoren des Berichts scheint sich dagegen zu sträuben, Bitcoin als Geld zu anerkennen. Diese Haltung führt zu unbeholfenen Definitionen wie der oben zitierten.
Dabei wären gute und zutreffende Definitionen längst bekannt. Im Titel des Papiers, in dem der Erfinder Bitcoin erstmals der Welt vorgestellt hat, steht treffend: «Bitcoin: a peer-to-peer electronic cash system». Allein schon die zwei Wörter «elektronisches Bargeld» vermitteln einen präziseren und intuitiveren Eindruck von Bitcoin als der 34-wörtige Wulst der EZB. So wie es sich bei Email um elektronische Post handelt, handelt es sich bei Bitcoin nämlich um elektronisches Bargeld. Bitcoins werden wie physisches Bargeld direkt von Person zu Person übertragen. Anders als alle anderen elektronischen Zahlungssysteme - etwa Kreditkarten - kommt Bitcoin ohne Bank oder sonstigen Finanzintermediär aus. Diese Eigenschaft ist es, die Bitcoin revolutionär macht.
Blick auf die Chancen
Trotz der missglückten Definition kann der Bericht der EZB insgesamt als solides bürokratisches Handwerk bezeichnet werden. Er beschreibt die wichtigsten Marktakteure und geht sowohl auf individuelle Risiken für Konsumenten als auch auf systemische Risiken für den Euroraum ein.
Die systemischen Chancen werden allerdings ausser acht gelassen. Das ist typisch für ein Dokument aus einer Umgebung, in der das Übersehen eines Risikos den Job kosten kann, das Übersehen gleich grosser Chancen aber keine Konsequenzen hat. Hier besteht die übersehene Chance darin, dass Bitcoin zu einer erhöhten Risilienz des Euroraums gegen Krisen beitragen könnte.
Schutz vor neuer Bankenkrise
Die Bitcoin zugrundeliegende Technologie könnte von Zentralbanken dafür verwendet werden, analog zum papierenen Bargeld auch digitales Bargeld auszugeben. Ein technischer Ansatz, der dies erlaubt, sind sogenannte «colored coins». So könnte zum Beispiel die EZB den Bürgern der Eurozone Euros nicht nur in Form von physischen Scheinen und Münzen, sondern auch in Form von digitalen Eurocoins zur Verfügung stellen, welche frei transferierbar und nötigenfalls bei der EZB auch wieder gegen papierene Scheine eintauschbar wären.
Damit würde nicht nur der einzelne Bürger freier und unabhängiger vom Bankensystem, sondern auch die Eurozone als ganzes. Im Fall einer Bankenkrise könnten ungestört weiter Zahlungen abgewickelt werden und die Wirtschaft weiterfunktionieren. Bargeld hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt in Krisen. Diese Rolle könnten im Internetzeitalter auch Kryptowährungen einnehmen, wenn Zentralbanken deren Potenzial erkennen und sie gezielt fördern würden, anstatt sich davon zu distanzieren.
Luzius Meisser, Präsident Bitcoin Association Switzerland
฿ - ฿ - ฿ Bitcoins aus Schweizer Produktion ฿ - ฿ - ฿
6. März 2015 - Es ist heiss. So heiss und stickig, dass die eigene Kehle nach zehn Minuten trocken wird in dieser Industriehalle weit hinten im Kanton Glarus. Hunderte von Computerchips laufen hier ununterbrochen und erzeugen eine satte Wärme, und die Ventilatoren verbreiten einen dumpfen, mit der Zeit lähmenden Lärm. So also sieht es in einer Schweizer Bitcoin-Mine aus. Wie die Bitcoins entstehen, steht in dieser Reportage der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Bitcoin für Banken kein Tabu ฿ - ฿ - ฿
23. Februar 2015 - Lange Zeit machten alle westlichen Banken einen grossen Bogen um alles, was mit Bitcoin zusammenhängt. Zu gross war die Furcht vor Reputationsschäden, zu unsicher die Zukunft der digitalen Währung generell. Doch die Zurückhaltung schwindet gerade. In Deutschland bietet mit der Fidor Bank aus München zum ersten Mal eine regulierte Bank eine engere Anbindung an den Handel mit Bitcoin an.
Konkret können Kunden von Fidor und ihres Partners bitcoin.de nun innerhalb von Sekunden Bitcoins gegen Euro handeln. Das Entscheidende daran ist: Die Euros, welche die Kunden auf ihrem Fidor-Konto halten, sind bis zum Wert von 100'000 Euros wegen der EU-Regeln zur Einlagensicherung geschützt.
Konkurrenz unter den Börsen
Dieser obligatorische Konsumentenschutz hebt die Fidor Bank von anderen spezialisierten Bitcoin-Börsen ab, die bisher vornehmlich aus Asien oder Slowenien heraus operierten und keinen so weitgehenden Schutz der Euro- oder Dollar-Einlagen kennen. Nicht versichert sind auch beim Fidor-Modell nach wie vor die Bitcoins. Die Bitcoin-Guthaben werden nicht bei der Bank selber geführt, sondern bei der Partner-Unternehmung, und unterliegen auch nicht der Einlagensicherung. Vorderhand fokussiert die Fidor Bank auf den deutschen Markt. Kunden etwa aus der Schweiz steht derzeit kein standardisierter Identifikationsprozess zur Verfügung, was die Eröffnung eines Kontos erschwert.
Doch auch andere Banken strecken ihre Fühler in die Bitcoin-Welt aus. So hat sich kürzlich die BBVA-Bank aus Spanien an Coinbase beteiligt. Coinbase ist ein etablierter Bitcoin-Dienstleister aus den USA und bietet ebenfalls den Handel mit der kryptographischen Währung an. Gegenwärtig bemüht sich das Unternehmen um die Zulassung in den entscheidenden Bundesstaaten New York und Kalifornien. An Coinbase sind inzwischen neben der Börse NYSE prominente Namen aus der Banken-Welt wie Ex-Citygroup-Chef Vikram Pandit beteiligt.
Zu viele Betrügereien
In letzter Zeit sorgten verschiedene Bitcoin-Dienstleister für negative Schlagzeilen. So gelang es Betrügern Anfang Jahr, bei der Börse Bitstamp Bitcoins im Wert von fünf Millionen Dollar zu entwenden. Das Management von Bitstamp versicherte daraufhin den Kunden, den Schaden zu übernehmen und die gestohlenen Bitcoins der Kunden zu ersetzen. Die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens sollten hierfür ausreichen. Erst letztes Jahr sicherte sich Bitstamp 10 Millionen Dollar an Investorengeldern.
Auch bei Mycoin aus Hongkong verloren Kunden kürzlich Bitcoins im Wert von Millionen. Allerdings handelte es sich bei der inzwischen geschlossenen Börse mutmasslich um ein ganz normales Ponzi-System mit dem Versprechen von exorbitanten Renditen, was unvorsichtige Kunden angezogen hat.
฿ - ฿ - ฿ Das private Treffen in der Karibik ฿ - ฿ - ฿
6. Februar 2015 - Nichts zeigt die Ankunft von Bitcoin in der etablierten Wirtschaft mehr an als das, was sich in diesen Tagen auf einer karibischen Insel abspielt. An einem Ort, der nicht präzise bekannt ist, treffen sich zwischen dem 6. und 8. Februar 50 Topshots der Bitcoin- und Cryptobranche, unter ihnen Unternehmenschefs, Investoren, Chefentwickler und Promotoren. Das Ganze findet weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ungestört. Ohne Presse. Off-the-record. «Um freier miteinander sprechen zu können». So lauten die Worte des Organisators Bruce Fenton, Investor und Mitglied der Bitcoin Foundation.
Neben der technischen Entwicklung geht es offenbar auch ums Geschäft. «Der Anlass ist so gestaltet, dass er Beziehungen und Deals fördern kann», erklärte Fenton gegenüber dem Portal Coindesk. Wer in der Schweiz wohnt, denkt unweigerlich an das World Economic Forum. Angefangen hatte dieser Zirkel der Einflussreichen auch als Kaminfeuergespräch im kleinen Rahmen. Der Unterschied: In der Karibik braucht es keine wärmenden Flammen.
Cryptobranche übernimmt Gepflogenheiten
Beim sogenannten «Satoshi Roundtable» ist die Crème de la Crème versammelt. Die Chefs von Wallet-Anbieter Bitgo und Tipping-Service ChangeTip sind da, ebenso Ethereum-Gründer Vitalik Buterin oder Bitcoin-Chefentwickler Peter Todd, um nur einige zu nennen. Andere wollen nicht, dass ihre Teilnahme bekannt wird.
So etwas wäre bis vor kurzem in der Bitcoin-Welt undenkbar gewesen. Wie kaum eine andere Tech-Bewegung war die Crypto-Entwicklung bisher stark vom Community-Gedanken getrieben gewesen. Transparenz galt als Mantra, der dezentrale Ansatz nicht nur für das Bitcoin unterliegende Protokoll entscheidend.
Idealismus und Pragmatismus
Natürlich sind die Absichten der Veranstaltung integer und den meisten Teilnehmern dürfte es tatsächlich primär um Debatten zu Branchenproblemen gehen. Der geniale Vitalik Buterin etwa wäre von seinem Naturell her zu Intrigen wohl gar nicht fähig. Andere opfern noch heute unglaublich viel Zeit für die Idee einer cryptoökonomischen Wirtschaft, von der sie vielleicht nie substanziell profitieren werden.
Doch solche Treffen wären nicht möglich ohne finanzielle Ressourcen, finanzielle Interessen und einen minimalen Konsens darüber, dass Herausforderung der Branche am besten gemeinsam – vielleicht gar konzertiert – angegangen werden sollten. Das alles sind Merkmale von Strukturen, wie sie in etablierten Wirtschaftszweigen gang und gäbe sind. Die Cryptobranche ist gerade daran, eingespielte Gepflogenheiten zu übernehmen.
Bitcoin und die Nähe zu Behörden
Mit welch beachtlichem Tempo Bitcoin und virtuelle Währungen den öffentlichen Raum besetzen, zeigt sich zur Zeit gerade in den USA. Dort hat das New Yorker Department of Financial Services seinen überarbeiteten Vorschlag zur Regulierung der Branche vorgestellt. 46 Seiten stark ist das Regelwerk mit weit über 100 konkreten Bestimmungen. Die absehbare Rechtssicherheit wird die Branche trotz der nun entstehenden Kosten und Zwänge weiter legitimieren.
Auch aus dem US-Bundesstaat Missouri gibt es Neuigkeiten. Dort denkt der Vizepräsident des lokalen Notenbankablegers FED laut über die grundsätzliche Möglichkeit nach, dem Dollar eine Kryptowährung zur Seite zu stellen, welche vom FED herausgegeben würde.
฿ - ฿ - ฿ Neue, regulierte Börse in den USA ฿ - ฿ - ฿
26. Januar 2015 - Innerhalb der letzten Tage hat der Wert von Bitcoin um 50 Prozent zugenommen. Zwischenzeitlich stand der Kurs wieder bei 300 Dollar, vor allem zum Wochenstart war die digitale Währung stark gefragt. Der Grund dürfte eine Nachricht aus den USA sein. Dort kündigte Coinbase heute an, die erste regulierte Bitcoin-Börse auf amerikanischem Boden zu eröffnen. Die Zulassung für 24 Bundesstaaten, darunter New York und Kalifornien, ist offenbar bereits erfolgt, die Website schon online.
Weltweit gibt es bereits mehrere grosse Börsen, an denen Dollars oder Euros gegen Bitcoins getauscht werden können. Doch der Hauptsitz von Coinbase in San Francisco und vor allem die zuständige Jurisdiktion USA verleiht dem Ganzen Brisanz. Man kann es wenden und drehen, wie man will: Eine regulierte Bitcoin-Börse in den USA – das rückt Bitcoin ein kleines Stück näher in den Wirkungsbereich der Wall Street.
Frisches Kapital
Dazu passt, dass die New York Stock Exchange (Nyse) erst letzte Woche in Coinbase investiert hat. Zusammen mit anderen Investoren nahm die Nyse an der dritten Finanzierungsrunde des Bitcoin-Dienstleisters teil. Insgesamt 75 Millionen Dollar frisches Kapital stellten die Investoren Coinbase zur Verfügung. Schon bisher war Coinbase das kapitalstärkste Unternehmen im Bitcoin-Universum.
Vor allem aber hat die News zur neuen US-Börse das Potenzial, Bitcoin bei neuen Kreisen in den Fokus zu rücken. Wer bisher grosse Volumina online handeln wollte, musste auf die Börsen in China oder Slowenien ausweichen. Das war gerade für institutionelle Investoren in den USA eine schwer zu überwindende Barriere. Nun jedoch kann sich alles innerhalb der amerikanischen Gesetzgebung abspielen. Das eröffnet Möglichkeiten.
Kein Boom im Retail-Geschäft
An der grundsätzlichen Situation hat sich allerdings nichts geändert. Noch immer kommt die Nachfrage nach Bitcoins vor allem von spekulativer Seite – von kleinen privaten und auch grossen Investoren, die auf einen späteren Durchbruch der digitalen Währung unter anderem als Zahlungsmittel setzen. Das hat auch jetzt zur aktuellen Kursexplosion geführt. Konsumenten hingegen machen weiterhin einen Bogen um Bitcoin, wenn es darum geht, Waren und Dienstleistungen zu begleichen. Die Zahl der Transaktionen im Retailgeschäft jedenfalls hat im letzten halben Jahr kaum zugenommen, wie aus dieser umfassenden Analyse (in English) hervorgeht.
฿ - ฿ - ฿ IBM und Samsung setzen auf Ethereum ฿ - ฿ - ฿
16. Januar 2015 - Das Internet der Dinge steckt noch in den Anfängen. Doch die autonome Kommunikation von Geräten untereinander über einen offenen Kommunikationskanal wie das Internet kommt. Noch fehlt allerdings ein Konzept, welches das Internet der Dinge sowohl kostengünstig im Unterhalt wie auch sicher macht. IBM und Samsung glauben nun, die Lösung in der Technologie gefunden zu haben, die auch Bitcoin zugrunde liegt. Deshalb setzen sie auf das Start-up Ethereum mit Hauptsitz in Baar. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Opfer des Preissturzes ฿ - ฿ - ฿
13. Januar 2015 - Der Bitcoin-Dienstleister CEX.IO meldet Probleme und stoppt einen Teil seiner Aktivitäten. Einige Tage nach der zwischenzeitlichen Schliessung der Börse Bitstamp unterbricht damit bereits ein zweites grösseres Bitcoin-Unternehmen zumindest einen Teil seines Betriebs. Ein gutes Zeichen für die Klienten von CEX.IO ist das mit Sicherheit nicht.
Konkret legt CEX.IO seine Cloud-Mining-Aktivitäten auf Eis. Bei diesem Geschäftszweig konnten interessierte Kunden nach anfänglichen Investitionen damit rechnen, kontinuierlich und über längere Zeit hinweg Bitcoins von CEX.IO zu erhalten. Damit ist nun vorderhand Schluss. CEX.IO macht unter anderem den anhaltenden Sinkflug des Preises von Bitcoin für «die temporäre Suspendierung» verantwortlich. Zuletzt verlor ein Bitcoin nochmals 15 Prozent an Wert und kostet nun noch 230 Dollar. In der Branche spricht man vom Sell-off.
Zu schwache Computer
Der Preissturz hat unmittelbar Folgen für einige Geschäftsmodelle wie jenes bei CEX.IO. Hintergrund des sogenannten Cloud-Minings bei CEX.IO ist Folgendes: Das Netzwerk der digitalen Währung wird durch zahlreiche Computer unterhalten, die im Gegenzug für ihre Dienste mit Bitcoins entschädigt werden. 25 Bitcoins gehen so alle zehn Minuten an einen durch Zufall ermittelten Besitzer eines Computers, der das Netzwerk sichert (Hier wird der genaue Vorgang erklärt.). Je stärker der Rechner, desto grösser ist die Chance, die Entschädigung zu erhalten. Zu Beginn der Bitcoin-Ära konnte man allerdings auch mit leistungsschwachen Computern mitmachen und darauf hoffen, ab und zu diese 25 Bitcoins zu ergattern.
Diese Zeit ist längst vorbei. Weil das Netzwerk in den letzten Jahren enorm gewachsen ist, braucht es für dieses sogenannte Mining spezialisierte und teure Hardware. Das schloss Otto-Normalverbraucher vom Mining aus. Dafür entstand eine Geschäftsidee: Findige Köpfe wie jene bei CEX.IO beschlossen, ganze Serverfarmen aufzubauen. Doch sie nutzten die neue gigantische Computerpower nicht, um für sich selbst zu minen und sich so ab und zu 25 Bitcoins zu sichern. Stattdessen verkauften sie die Computerpower an Otto-Normalverbraucher. Kleinkunden konnten sich so gegen eine Anfangsinvestition quasi in der Cloud Rechenpower mieten und damit Bitcoins minen. Das ist Cloud Mining.
Beginn der Konsolidierung
Noch ist nichts Gesichertes zum Hintergrund der Schwierigkeiten bei CEX.IO bekannt. Klar ist, dass das Mining bei sinkendem Bitcoin-Kurs irgendwann unprofitabel wird, weil die Strom- und Gerätekosten höher sind als die Bitcoin-Einnahmen durch das Mining. Offenbar verfügte CEX.IO über einen ineffizienten, stromfressenden Gerätepark. Warum die Firma – auch mit dem Geld der Kunden – die Computerrigs nicht aufrüstete, bleibt offen. Im besten Fall gingen die Business-Pläne der Firma wegen sinkender Margen nicht auf. Und der Fall CEX.IO wäre so nur der Beginn einer sich abzeichnenden Konsolidierung in der Branche.
Eine Frage des Vertrauens
Sicherheit gibt es beim Cloud Mining für die Kunden zudem ohnehin nie. Sie erhalten meistens keine Garantie, dass ihr Anbieter auch exakt jene Computerpower aufgebaut hat, die er ihnen verkauft. Wer in Cloud Mining investiert, vertraut immer auch dem Anbieter. Und dieser verfügt in der noch jungen Branche zwangsläufig noch nicht über einen langjährigen Leistungsausweis.
Übrigens: Gestern vor 6 Jahren war die Geburtsstunde von Bitcoin. Am 12. Januar 2009 transferierte Begründer Satoshi Nakamoto (oder wer immer hinter dem Pseudonym steckt) Bitcoins an den letztes Jahr verstorbenen Programmierer Hal Finney. Es war die erste Transaktion der neuen Digitalwährung. Eine der treibenden Ideen hinter dem Ganzen: Man sollte in Geldfragen keiner Drittpartei mehr vertrauen müssen. Cloud Mining war damals noch kein Thema.
฿ - ฿ - ฿ Der Preiscrash und die Gefahren ฿ - ฿ - ฿
5. Januar 2015 - Der Wertzerfall des Bitcoins hält an. 270 Dollar musste heute hinlegen, wer einen Bitcoin kaufen wollte, wie handelszeitung.ch berichtete. Für kurzfristige Spekulanten ist das verheerend. Alleine in den letzten Wochen mussten sie Verluste von 30 Prozent verbuchen.
Viele Bitcoin-Anhänger argumentieren in solchen Phasen immer wieder damit, der Preis eines Bitcoins in Dollar sei für den wahren Wert der neuen Währung unerheblich. Was wirklich zähle, sei die Technologie, die hinter Bitcoin stecke: Die dezentrale Datenbank, in der alle Transaktionen unveränderbar gespeichert sind. Sie sei das Revolutionäre, der Preis der Währung spiele dagegen keine wichtige Rolle.
Die grosse Entschädigung
Diese Ansicht ist falsch. Wenn Bitcoins keinen mehr Wert hätten, wäre die Währung zum Scheitern verurteilt. Das hat mit der grundsätzlichen Konzeption von Bitcoin zu tun: Das Bitcoin-Netzwerk wird unterhalten und gesichert von unzähligen Computern, deren Besitzer für ihre Dienste entschädigt werden. Alle 10 Minuten werden gegenwärtig 25 neu geschaffene Bitcoins an sie verteilt. Pro Tag entspricht das gegenwärtig noch immer rund einer Million Dollar.
Dieses Geld brauchen die Netzwerk-Unterhalter, um ihre Kosten decken zu können. Für spezialisierte Computer und immense Stromrechnungen (Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht heute Strom entsprechend der Leistung eines halben Atomkraftwerks.). Erst diese aufwändige Infrastruktur macht das Bitcoin-Netzwerk so stabil, sicher und kaum angreifbar, wie es sich heute präsentiert.
Eine Frage der Sicherheit
Nehmen wir einmal an, der Bitcoin-Preis würde von heute 270 Dollar auf 50 oder gar 1 Dollar fallen. Dann müssten zahlreiche Bitcoin-Computer vom Netz genommen werden, weil sich ihr Betrieb nicht mehr rentiert. Das Netzwerk würde drastisch an Sicherheit verlieren, weil es durch weniger Computerpower gestützt und gesichert würde. Ein Angreifer bräuchte eine viel geringere Power, um das Netzwerk anzugreifen und zu destabilisieren.
Noch schlimmer: All die heute im Einsatz stehenden spezialisierten Bitcoin-Computer würden bei einem tiefen Bitcoin-Preis unnütz herumstehen. Einem böse gesinnten Akteur wäre es ein Leichtes, diese Computer für einen bescheidenen Betrag zu akquirieren oder zu mieten, um einen Angriff durchzuführen.
Eine Attacke könnte Bitcoin zwar nicht zerstören (die Konten können nicht geplündert werden), würde aber die verlässliche Abwicklung von Bitcoin-Transaktionen beeinträchtigen. Die Folge: Das Vertrauen in Bitcoin würde sofort massiv leiden. In der Regel ist Vertrauensverlust das Ende jedes Zahlungsmittels und jeder Währung.
Gesucht: Alternativen
Seit Monaten, ja Jahren, suchen Entwickler nach neuen Modellen. Sie möchten dezentrale Währungen so designen, dass sie nicht mehr auf die grosse Rechenleistung angewiesen sind, auf der Bitcoin heute basiert. Eine praxistaugliche Lösung ohne andere Nachteile ist bis heute nicht gefunden worden.
Auch bei Ethereum nicht, einer Weiterentwicklung von Bitcoin. Diese Währung geht im März an den Start. In der ersten Version setzt das viel versprechende Projekt deshalb auf den gleichen Mechanismus wie Bitcoin, um im Netzwerk Konsens über die getätigten Transaktionen zu finden. Die gescheitesten Köpfe wie Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin investieren allerdings viel Energie darauf, eine Alternative zum sogenannten Proof-of-Work zu finden.
So lange kein solches Konzept umsetzbar ist, gilt: Der Preis von dezentralen digitalen Währungen ist für deren Sicherheit von Bedeutung. Das gilt auch für Bitcoin. Es gibt irgendwo eine Grenze. Wird sie längerfristig unterschritten, wäre dies ein massiver Rückschlag für die gesamte Branche. Davon ist man heute allerdings noch weit entfernt.
฿ - ฿ - ฿ Streit unter Programmierern ฿ - ฿ - ฿
22. Dezember 2014 - Bitcoin wird meist als homogenes Phänomen wahrgenommen. Als etwas, das gegen bestehende Zahlungsmodelle wie Kreditkarten antritt und mit Institutionen wie Nationalbanken konkurriert. Schauplatz der Debatten ist meist das Aussenverhältnis von Bitcoin zu Regulatoren, Regierungen und Konzernen. (Das kommt beispielhaft auch bei Songs zum Ausdruck, die Bitcoin als Gegenentwurf zu bestehenden Machtverhältnissen thematisieren.)
Doch Bitcoin ist kein homogenes Projekt. Das beginnt schon bei den Programmierern. Hunderte von ihnen sind weltweit inzwischen mit nichts anderem beschäftigt, als die Technologie voranzutreiben. Und Hunderte von spezialisierten Start-Up-Firmen suchen für sich eine Zukunft. Eine halbe Milliarde Dollar floss alleine 2014 als Wagnis-Kapital in solche Unternehmen.
Den Code verändern
Die Folgen sind unabwendbar: Innerhalb der Avantgarde bilden sich unterschiedliche Interessenslagen heraus. Die einen sind konservativ und wollen Bitcoin so belassen, wie es ist. Die anderen wünschen sich neue Funktionen im Bitcoin-Protokoll, um ihre Geschäftsmodelle umsetzen zu können. Der Umgangston wird schärfer, die Argumentationen politischer. Im Klartext: Um Bitcoin selbst ist ein Kampf entbrannt.
Möglich wurde dies, weil hinter Bitcoin letztlich schlicht ein Computerprogramm mit mehreren Tausend Zeilen Programmcode steckt. Und Programmcode kann immer geändert werden. Das muss er auch, schon nur, um nicht rasch zu veralten. Im Fall von Bitcoin gibt es eine beschränkte Zahl von sogenannten Kern-Entwicklern, die sich um das Bitcoin-Protokoll und die Software kümmern. Diese Programmierer beheben kleinere Fehler, verbessern die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit des Protokolls und bauen neue Funktionen ein. Wie zum Beispiel vor zwei Jahren, als man die Möglichkeit programmierte, eine Bitcoin-Transaktion durch zwei Personen autorisieren zu lassen.
Neue Fraktionen
Doch je länger desto weniger sind sich die Chef-Entwickler einig. Einige arbeiten für die globale Bitcoin-Stiftung, andere sind unabhängig, dritte wiederum werden von Firmen bezahlt, die dereinst in der Bitcoin-Welt Geld verdienen wollen. Zur Grossbaustelle ist beispielsweise das sogenannte Side-Chain-Projekt geworden. Damit sollen andere Krypto-Währungen an das grosse und widerstandsfähige Bitcoin-Netzwerk angekoppelt werden können und so völlig neue Anwendungen ermöglichen. Daran hängen viele Projekte und einige Business-Pläne.
In beträchtlichem Tempo werden inzwischen in einschlägigen Diskussionsforen Änderungswünsche an der Bitcoin-Software eingebracht. Die wichtigsten unter ihnen zielen darauf ab, den Programmcode zu entflechten, ihn modular zu gestalten und leistungsfähigere Schnittstellen für andere Anwendungen zu bauen. Peter Todd, einer der profunden Kenner der Bitcoin-Software, kritisiert nun die Geschwindigkeit der Entwicklung, von der vor allem das Side-Chain-Projekt profitieren könnte. Neuerungen würden zu wenig getestet, obschon zentrale Bereiche von Bitcoin betroffen seien. Der Disput hält an.
Die 21-Millionen-Frage
Theoretisch könnten auch fundamentale Eigenschaften von Bitcoin verändert werden. Zum Beispiel die Begrenzung der Geldmenge auf dereinst total 21 Millionen Bitcoins. Die Limitierung wird aktuell ab Zeile 1199 des Haupt-Programms in der Open-Source-Software geregelt. Eine Abänderung wäre in der Praxis allerdings schwierig: Ein Update oder ein leicht abgeänderter Klon der Software müsste von einem Grossteil der Tausenden von Computern verwendet werden, die das Bitcoin-Netzwerk unterhalten. Und es dürfte nicht in deren Interesse sein, die Anzahl Bitcoins etwa zu erhöhen und damit deren Wert zu mindern.
Aber auch bei den Betreibern der Netzwerk-Computer herrscht keine homogene Situation. So gibt es mittlerweile Betreiber, die nicht mehr alle Transaktionen weiterverarbeiten und schwarze Listen führen. Um Spam-Transaktionen zu verhindern – so die Argumentation –, werden etwa Kleinstbeträge von gewissen Gambling-Anbietern nicht mehr weitergeleitet. Das übernehmen zwar andere Computer. Trotzdem ist in der Bitcoin-Branche die Debatte über diese ersten Anzeichen von Zensur entbrannt.
Schliesslich könnten die Interessen dereinst sogar geopolitisch divergieren. China ist immer stärker in den Unterhalt des Bitcoin-Netzwerks involviert. In den letzten Wochen meldeten zwei grosse chinesische Tauschbörsen, dass sie zusammen bereits über 10 Prozent der Netzwerksleistung kontrollierten und diese noch ausbauen wollen. Darüber hinaus stehen auf chinesischem Boden weitere grosse Serverfarmen sowie der grösste Pool, der die Rechenleistung von kleinen Bitcoin-Computern zusammenfasst. Der Pool kontrolliert weitere 20 Prozent der weltweiten Bitcoin-Netzwerk-Leistung. Eine dezentrale und gleichzeitig homogene Angelegenheit ist Bitcoin schon lange nicht mehr.
฿ - ฿ - ฿ Bitcoins und die Steuererklärung ฿ - ฿ - ฿
15. Dezember 2014 - Erst machten sich einige Direktoren von kantonalen Steuerämtern Gedanken, dann wurde die Schweizerische Steuerkonferenz aktiv: Seit einigen Wochen ist nun eine Arbeitsgruppe daran, das Thema Bitcoin und Steuererklärung vertieft zu analysieren. Ziel ist es, die Wegleitung zum Ausfüllen der Steuererklärung anzupassen. So rasch wie möglich. Mehr dazu in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Microsofts Avance ฿ - ฿ - ฿
11. Dezember 2014 - Das Software-Unternehmen hat heute bekanntgegeben, dass US-Kunden künftig mit Bitcoins für Apps, Spiele und sonstige Medienprodukte bezahlen können. Auch wenn viele Microsoft-Produkte noch nicht mit der digitalen Währung gekauft werden können, schlägt die Nachricht in der Branche Wellen. Der Grund: Die Kunden von Microsoft für ihre Spielkonsole X-Box sind jung und oftmals technikaffin. Sie gelten als offen gegenüber Neuerungen wie etwa kryptographischen Währungen.
In der Praxis allerdings ist das Bezahlen mit Bitcoins noch immer ein Umweg für jene, die nicht schon Bitcoins besitzen. Noch fehlen meistens ökonomische Anreize, die digitale Währung als Zahlungsmittel auf Vorrat zu erstehen. Möglichkeiten, die Währung auszugeben, gibt es dagegen im grossen Stil schon seit Monaten. Zum Beispiel beim Computerhersteller Dell oder dem Reiseportal Expedia.
Verschärfung in Russland
Andere Nachrichten kommen derweil aus Russland. Dort will eine Gruppe von Duma-Abgeordneten die anstehenden Bitcoin-Gesetze verschärfen. Bereits im Entwurf des Finanzministeriums sind Bussen für den Besitz der Kryptowährung vorgesehen. Nun sollen diese hinaufgesetzt werden. Das Argument der Hardliner: Kryptowährungen stellten ein Risiko für die Finanzstabilität und die finanzielle Souveränität Russlands dar. – Ist Russland nicht ohnehin gerade daran, ein gutes Stück finanzielle Souveränität zu verlieren? Der Rubel hat im Aussenhandel schon mehr als die Hälfte seines Wertes seit dem Frühling verloren.
฿ - ฿ - ฿ Ausserbörslicher Handel ฿ - ฿ - ฿
10. Dezember 2014 - Der Zuger Broker Bitcoin Suisse wächst. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben im Bereich Brokerage bereits die Schwelle von 3 Millionen Franken Umsatz pro Monat überschritten. Das Vermitteln von grösseren Bitcoin-Blöcken zwischen Investoren gehört zum Hauptgeschäft der Firma. Daneben stellt Bitcoin Suisse Automaten in der Schweiz auf, an denen Bitcoins gekauft und verkauft werden können. Wie die Expansion bei Bitcoin Suisse und dem zweiten Anbieter Sbex läuft, lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Investoren für Start-Up Monetas ฿ - ฿ - ฿
5. Dezember 2014 - Der Finanzdienstleister Monetas aus Zug zieht Investoren an und sichert sich Millionen von Franken. Die Firma setzt unter anderem auf die Bitcoin-Technologie und will im Frühjahr loslegen. Jetzt läuft die dritte Finanzierungsrunde. Was Monetas mit seiner Plattform will, lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Sinkende Leistung im Netzwerk ฿ - ฿ - ฿
3. Dezember 2014 - Während 23 Monaten gab es nur eine Richtung: Aufwärts. Jede Woche stieg die Zahl der Computer und die Rechenpower, welche die Bitcoin-Transaktionen verarbeiten und das Bitcoin-Netzwerk sichern. Alleine in den letzten zwölf Monaten stieg die Leistung – genannt Hashrate – um 6000 Prozent. In den letzten Wochen kam der Trend langsam zum Erliegen. Diesen Mittwoch nun ging es erstmals seit dem 23. Januar 2013 bergab. Die Rechenleistung aller Computer zusammen nahm im Durchschnitt der letzten 14 Tage um ein knappes Prozent ab.
Das kleine Minus ist weder dramatisch noch in irgendeiner Form für die Stabilität des Netzwerks von Bedeutung. Aber es zeigt, dass sich die ökonomischen Rahmenbedingungen für jene ändern, die mit ihren Computern oder ganzen Server-Farmen das Rückgrat des Bitcoin-Netzwerks bilden.
Anreize schaffen
Denn diese Computerbesitzer (in Bitcoin-Sprache: Miner) unterstützen das Netzwerk nicht aus Eigennutz. Alle zehn Minuten wird nämlich einer unter diesen zehntausenden von Computern mit 25 neu geschaffenen Bitcoins für seine Dienste entschädigt. Das entspricht gegenwärtig immerhin rund 10'000 Dollar, und darüber kann sich der Besitzer des auserwählten Computers freuen.
Welcher Rechner die Entschädigung jeweils alle zehn Minuten erhält, weiss niemand im Voraus. Der Auserwählte ist jener Computer, der ein bestimmtes mathematisches Rätsel zu lösen vermag. Das Rätsel ist so angelegt, dass der Zufall – und die Rechenpower – über den Sieger entscheiden. Die Aussicht auf diesen Gewinn ist der Clou von Bitcoin. Sie bringt viele Computerbesitzer dazu, das Netzwerk zu unterstützen und so die normalen Transaktionen zwischen Bitcoin-Nutzern reibungslos abzuwickeln. (Warum das Bitcoin-Netzwerk so organisiert ist, lesen Sie hier.)
Enorme Kosten
Zu Beginn der Bitcoin-Ära war es ein Leichtes, ab und zu diese 25-Bitcoin-Prämie zu ergattern. Doch je mehr Computer mitmachten, desto geringer wurden die eigenen Gewinnaussichten. Um die Chancen in diesem äusserst lukrativen Geschäft wieder zu erhöhen, begannen alle, stärkere Rechner zu kaufen. Oder mehrere davon. Ein gigantisches Wettrüsten nahm seinen Lauf. Und so entstand eine ganze Industrie mit spezialisierten Herstellern von noch spezialisierteren Computern, die nur eines konnten: Die mathematischen Bitcoin-Rätsel effizient lösen.
Doch die Kosten für die neuste Hardware und den benötigten Strom stiegen an. Gleichzeitig sank im letzten halben Jahr der Wert eines Bitcoins kontinuierlich, was die Marge schmälerte und ältere Computermodell schon nur wegen der Stromkosten unrentabel werden liess. Zudem stösst die Entwicklung neuer Super-Bitcoin-Computer langsam an seine Grenzen, weil man bereits die weltweit leistungsfähigsten Chips verwendet.
Nur um eine Vorstellung zu kriegen: Derzeit versuchen alle diese Bitcoin-Computer zusammen 290 Billiarden Mal pro Sekunde, das mathematische Rätsel zu lösen. Inzwischen sind die Hersteller daran, die neuste 14-Nanometer-Chip-Technologie zu verbauen – lange bevor solche Prozessoren in herkömmlicher Konsumware wie Handys oder Desktop-Computer eingesetzt werden. Die Flagship-Handys vom nächsten Jahr greifen erst auf die 20-Nanomillimeter-Technologie zurück.
Auf eigene Rechnung
Grosse Technologie-Sprünge und damit automatisch mehr Rechenpower im Netzwerk sind nicht mehr so einfach möglich. Warum es jetzt aber gerade zu einem leichten Rückgang der Netzwerkleistung kam, ist in der Branche umstritten. In einschlägigen Foren wird gemutmasst, dass wichtige Hersteller zur Zeit grosse Volumina an Computern vom Netz nehmen, um sie an Kunden auszuliefern. Dass sie vor der Auslieferung bereits am Netz waren, liegt an der Geschäftspolitik der Hersteller: Sie wollen mit den neusten Computern zumindest kurze Zeit selber am Rätsel-Lösen teilnehmen.
Die meisten Beobachter rechnen damit, dass die Computerleistung im Netzwerk bald wieder zunehmen wird, wenn auch nicht mehr mit dem gleichen exponentiellen Wachstum wie bis anhin.
฿ - ฿ - ฿ Award für Ethereum ฿ - ฿ - ฿
27. November 2014 - Noch kein Jahr ist es her, seit sich das Start-Up Ethereum in Zug niedergelassen hat. Nun ist der Gründer und Vordenker des Bitcoin-2.0-Projekts in New York mit dem World Technology Award in der Kategorie Software ausgezeichnet worden. Hinter sich liess er unter anderem Kandidaten wie Mark Zuckerberg von Facebook. Wie Buterin denkt, was Ethereum will und wie es am Hauptsitz in Baar zu und hergeht, lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ Werbung auf dem Vormarsch ฿ - ฿ - ฿
21. November 2014 - In letzter Zeit konnte in der Bitcoin-Welt zunehmend ein Phänomen beobachtet werden: Gratis-Bitcoins. Sie werden an beliebige Personen versendet, welche auf ihrem Computer oder Handy eine digitale Geldbörse für die Währung eingerichtet haben. Ohne Erklärung des Warums werden dort kleine Beträge eingebucht, über welche der neue Besitzer frei verfügen kann. Auf den ersten Blick ist meist nicht ersichtlich, wer der Absender der Zuwendung ist.
Doch dahinter steckt keine Selbstlosigkeit, sondern harte Werbung. Das Kalkül der Werber ist die Neugier der Beschenkten. Wer will schon nicht wissen, wer einem Geld schenkt? Und so schauen die Beschenkten auf entsprechenden Internetseiten oft nach, ob sie Informationen über die Kontonummer (in Bitcoin-Sprache: Adresse) finden, von welcher das Geld herkam. Das ist die Stunde der erfolgreichen Werbung. Denn der Beworbene investiert Zeit und Aufwand, um etwas herauszufinden. Und wenn er dann den Namen der werbenden Firma oder Webseite findet – was möglich ist, wenn der Werber das will –, ist die Aufmerksamkeit für den Namen garantiert.
Die Verführung
Teuer sind solche Aktionen nicht. Meist werden nur Bruchteile eines Bitcoins versendet. Manchmal im Wert von einigen Cents oder Rappen, meistens aber nur einen Hundertstel oder gar Tausendstel davon. Bekannte Firmen und Marken haben sich dieser Methode bisher nicht bedient. Wie meistens bei neuen Technologien sind es das Erotikgewerbe und Gambling-Anbieter, welche die Vorreiter-Rolle übernehmen. Das war schon beim Aufkommen des Internets nicht anders.
Hinter den Gratis-Bitcoins steckt allerdings oftmals nicht die profane Werbung, sondern der Versuch handfesten Diebstahls durch Hacker. Diese spendablen Betrüger spekulieren darauf, die Beschenkten auf diese Weise auf eine verseuchte Webseite zu locken, um daraufhin den Computer des Opfers zu infiltrieren und mit Schadsoftware auszustatten. Ein naheliegender, effizienter Vorgang. Immerhin weiss der Betrüger, dass auf dem Computer des Opfers Bitcoins lagern respektive die entscheidenden Passwörter (in Bitcoin-Sprache: privater Schlüssel). Meistens ist es daher besser, bei kleinen Bitcoin-Geschenken die eigene Neugier zu zügeln und gar nicht erst auf die Webseite zu gehen, auf die man bei der Recherche nach der spendablen Quelle gestossen ist. Oder wie es schon seit Jahrhunderte heisst: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
฿ - ฿ - ฿ Die grosse Versteigerung ฿ - ฿ - ฿
17. November 2014 - Aus den USA treffen gleich zwei Nachrichten ein, die über die Grenzen der Bitcoin-Szene hinaus Beachtung finden. Zum einen verkauft der US Marshall Service – eine Behörde des Justizdepartements – in einer Auktion 50‘000 Bitcoins im Wert von rund 20 Millionen Dollar. Die staatlichen Stellen waren in den Besitz der Bitcoins gekommen, als sie vor einem Jahr die online-Börse Silk Road aushoben. Auf der Plattform wurde ausschliesslich mit der Digitalwährung bezahlt, meistens für Drogen.
Mit der heutigen Ankündigung verfestigt sich die Praxis, dass US-Behörden sich nicht scheuen, selber als Akteur von grossen Bitcoin-Transaktionen aufzutreten. Die Signalwirkung durch den offiziellen Charakter der Auktion ist beachtlich gerade in einer Phase, da andere Behörden innerhalb wie auch ausserhalb der USA damit ringen, wie sie die neue Währung regulieren wollen.
Bekannte Investoren
Zum andern steigen gleich mehrere Top-Shots der US-Unternehmerwelt in ein Bitcoin-Startup ein. Zu ihnen gehört Reid Hoffmann, Mitbegründer von LinkedIn und Airbnb-Verwaltungsrat. Er beteiligt sich an einer 21-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde bei Blockstream. Zu den weiteren Investoren gehören die Investmentfirma von Google-Präsident Eric Schmidt und jene von Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang.
Blockstream erforscht eine Technologie, welche die Anwendungsfelder von Bitcoin drastisch erweitern würde. Dank der sogenannten Sidechain-Technologie sollen andere digitale Währungen an Bitcoin und dessen stark verankertes Netzwerk angedockt werden. Diese anderen kryptographischen Währungen könnten zum Beispiel für Kundenbindungsprogramme genutzt werden, aber auch für das rechtlich verbindliche Übertragen von beliebigem Eigentum.
฿ - ฿ - ฿ Zum Zustand von Bitcoin ฿ - ฿ - ฿
14. November 2014 - Diese Woche stieg und fiel der Bitcoin-Kurs wie schon lange nicht mehr: Plus 30 Prozent in wenigen Tagen auf über 450 Dollar. Dann dauerte es nur Stunden, bis der Kurs wieder unter 400 fiel. Die grossen Ausschläge erinnern an den November vor einem Jahr. Damals begann der grosse Boom mit einem Kursanstieg über 1000 Dollar. Doch wo steht Bitcoin heute? Die Community wächst, Geld fliesst in die Branche, die Politik zögert und der Marathon hat eigentlich erst begonnen. Die aktuelle Analyse zum Zustand von Bitcoin lesen Sie in diesem Artikel der Handelszeitung.
฿ - ฿ - ฿ So funktioniert Bitcoin ฿ - ฿ - ฿
10. November 2014 - Menschen vertrauen Technik aus zwei Gründen. Weil sie aus Gewohnheit wissen, dass etwas funktioniert. Oder weil sie verstehen, was passiert. Bei Bitcoin ist derzeit meistens beides nicht der Fall. Bitcoin? Dezentral? Konsensbasiert?
Dabei löst die Bitcoin-Technologie ein altes Problem: Bisher gelang es niemandem, digitales Geld kopiersicher zu machen und gleichzeitig die wichtigste Eigenschaft von Bargeld zu erhalten: Bargeld als Tauschmittel nur zwischen zwei Parteien. Das schafft der Bitcoin. In diesem Artikel der «Handelszeitung» lernen Sie wie: So funktioniert die digitale Währung Bitcoin.
฿ - ฿ - ฿ Silk Road 2.0 offline ฿ - ฿ - ฿
6. November 2014 - Rund ein Jahr, nachdem der Online-Drogen-Marktplatz Silk Road aufgeflogen war, geht die Polizei auch gegen «Silk Road 2.0» vor. In San Francisco nahm die Polizei laut Angaben des FBI Blake Benthall fest. Er soll der Operateur der einschlägigen Website gewesen sein, auf der mit der Digitalwährung Bitcoin Drogen aller Art und andere illegale Dienste gekauft werden konnten.
Die im normalen Internet nicht zugängliche Website ist nach einer konzertierten Aktion von FBI und Europol nicht mehr online. Silk Road 2.0 war über das sogenannte Tor-Netzwerk zugänglich. Es anonymisiert IP-Adressen und macht damit Besucher unidentifizierbar.
Erst letzten Frühling haben die US-Behörden die Bitcoins verkauft, welche sie bei der Schliessung von Silk Road 1 konfisziert hatten. Die Bitcoins im Wert von umgerechnet rund 10 Millionen Franken gingen damals an den Venture-Investor Tim Draper.
฿ - ฿ - ฿ Bitcoin: minus 50 Prozent ฿ - ฿ - ฿
4. November 2014 - Seit Monaten zerfällt der Preis von Bitcoin. Langsam, aber stetig. Anfang Juni kostete ein Bitcoin noch 650 Dollar. Seither halbierte sich der Wert. Noch 320 Dollar muss hinlegen, wer eine Einheit der digitalen Währung erstehen will.
Das Erstaunliche dabei ist: Die Entwicklung an der Preisfront passt vordergründig so gar nicht zu all den euphorischen Meldungen über die steigende Akzeptanz der Währung: Beim Reiseanbieter Expedia kann man mit Bitcoin bezahlen. Auch der Computerhersteller Dell, das amerikanische Versandhaus Overstook (auch in Europa) und das Online-Modehaus Showroomprive offerieren den Kunden, mit Bitcoin zu bezahlen. Über 100'000 Firmen weltweit machen es inzwischen ebenso. Das teilen die Zahlungsabwickler Coinbase und Bitpay mit, welche den Firmen beim Umgang mit Bitcoin zur Seite stehen.
Umverteilung nach unten
Doch derzeit liegt genau in dieser zunehmenden Akzeptanz bei Händlern einer der Gründe, warum der Preis sinkt: Erstmals haben die Bitcoin-Früheinsteiger unzählige Möglichkeiten, ihre Coins auf einfache Weise auszugeben. Im Alltag für die Pizza, in Spezialsituationen für einen Weltraumflug mit Virgin Galactic (Reservationen waren zumindest bis vor dem Unfall dieser Woche möglich) oder den Kauf eines Luxusappartements in Brasilien.
Die Statistiken belegen, dass gegenwärtig tendenziell eine Umverteilung von Konten (von Bitcoin-Adressen) mit hohen Beträgen zu solchen mit niedrigen Vermögen stattfindet. Seit einigen Monaten verstärkt sich der Trend. Beispiele von Leuten wie jenem Armerikaner, der sich mit Bitcoin ein Elektroauto Tesla gekauft hat, gibt es genug. Wichtig in unserem Zusammenhang ist: Die Bitcoins, welche die Früheinsteiger heute ausgeben, müssen eben nicht erst an einer Bitcoin-Börse gekauft werden. Die Früheinstieger haben ihre Bitcoins schon vor ein oder zwei Jahren erstanden, als ein Bitcoin noch zehn oder hundert Mal weniger kostete.
Stromverbrauch steigt
Umgekehrt tauschen Dell, Showroomprive oder auch die schweizweit tätige Take-away-Dienstleistung Lieferservice.ch die erhaltenen Bitcoins sofort wieder in Dollar, Euro und Franken um. Sie wollen kein Währungsrisiko eingehen. Das geschieht voll automatisiert und führt an den Bitcoinbörsen vereinfacht gesagt zu einem Verkaufsdruck: Durch die steigende Zahl von Online-Portalen, die Bitcoin akzeptieren, kommen mehr Bitcoins von Früheinsteigern auf den Markt. Im weiteren haben einige prominente Früheinsteiger wie etwa Chef-Entwickler Peter Todd diesen Frühsommer bekannt gegeben, ihr Bitcoin-Vermögen diversifizieren zu wollen und einen Teil ihrer Coins zu verkaufen.
Zudem steigt die Zahl der Server-Farmen weltweit an, die das Bitcoin-Netzwerk sichern. Diese Tausenden von Computer verbrauchen inzwischen beachtlich viel Energie. Der benötigte Strom entspricht 15 Prozent der Leistung eines durchschnittlichen Atomkraftwerks. Für ihre Dienstleistung werden diese sogenannten Miner zwar mit Bitcoins entschädigt (derzeit 3600 pro Tag). Um aber die steigenden Strom- und Computerkosten decken zu können, müssen die Miner einen steigenden Anteil dieser Bitcoins wieder auf den Markt werfen.
Zu wenig Transaktionen
Doch der entscheidende Faktor für den anhaltenden Sinkflug des Bitcoin-Kurses liegt im Zusammenspiel mit der Nachfrage. Unter dem Strich fehlen derzeit schlicht genügend kaufwillige Bitcoin-Interessierte, die den Preis mindestens stabil halten würden. Trotz aller Akzeptanz bei den Händlern nehmen die Transaktionen nur langsam zu. Seit letztem Winter, als Bitcoin zum medialen Grossereignis wurde, stieg die Zahl der Transaktionen nur um 25 Prozent auf 80'000 täglich an. Das ist bescheiden, vor allem, weil viele Transaktionen erwiesenermassen nicht dem Kauf einer Ware oder Dienstleistung dienen.
Im Klartext heisst das: Die rasante Akzeptanzsteigerung findet vor allem bei online-Geschäften statt, die sich schlicht eine neue Kundschaft – die Bitcoin-Früheinsteiger – erschliessen. Vorderhand nimmt die Akzeptanz eben nicht auf Seiten der breiten Bevölkerung zu. Warum Konsumenten rein rechnerisch zu Recht mit dem Umstieg auf Bitcoin als Zahlungsmittel zögern, steht weiter unten im Beitrag zu den online-Pizza-Käufen.
฿ - ฿ - ฿ Der Glaube von Bitcoin Jesus ฿ - ฿ - ฿
30. Oktober 2014 - Kein Goldkettchen, kein Ring, nicht mal eine Uhr schmückten Roger Vers Handgelenke oder Finger, als er in Lausanne vor zahlreichen Schweizer Managern von Patek Philippe bis Philip Morris auftrat. Dabei ist der Mann, der meist in einem schlichten, aber business-tauglichenHemd und Jeans auftritt, Multimillionär. Bitcoin-Multimillionär.
Seine Botschaft fasst er in einem Satz zusammen: «Jedermann irgendwo auf der Welt kann nun Geld senden – oder erhalten von irgendjemandem irgendwo auf der Welt, und der einzige Weg, Bitcoin zu stoppen, wäre, das gesamte Internet abzuschalten.» Genau 5,8 Sekunden braucht er dafür. Eine sprechtechnische Meisterleistung. Wie sich Bitcoin Jesus sonst in Lausanne schlug und warum er überhaupt so heisst, erfahren Sie in diesem Artikel der «Handelszeitung» über Bitcoin Jesus.
฿ - ฿ - ฿ UBS forscht zur Bitcoin-Technologie ฿ - ฿ - ฿
27. Oktober 2014 - Die UBS beschäftigt mehrere Arbeitsgruppen, welche zukünftige Veränderungen im Bankwesen antizipieren sollen. Megathemen sind etwa die automatisierte Beratung, die Auswertung von riesigen Datenmengen (Big Data) und das ganze Feld der Kryptowährungen. 100 Ideen stecken in der Pipeline der Arbeitsgruppen, die von Chief Information Officer (CIO) Oliver Bussmann geleitet werden.
Zuoberst auf der Ideen-Liste von Bussmann steht derzeit die Blockchain – jene Technologie, die der digitalen Währung Bitcoin zu Grunde liegt. «Ich glaube – und das ist meine persönliche Ansicht – dass die Blockchain-Technologie nicht nur die Weise verändern wird, wie wir Zahlungen vornehmen, sondern sie wird den gesamten Handels- und Settlement-Bereich verändern», sagt Bussmann in einem Interview mit der Londoner Zeitung «Financial News». Er glaube, die Blockchain-Technologie habe das Potential, massive Vereinfachung von Bankprozessen zu ermöglichen. Sie sei der «Megatrend» mit dem grössten Potential, den Finanzsektor zu verändern.
Die Blockchain ist der Name für eine Technologie, welche der Digitalwährung Bitcoin zu Grunde liegt, aber auch für andere Anwendungen genutzt werden kann. Im Zentrum steht dabei eine Datenbank, die nicht auf einem zentralen Server, sondern in einem dezentralen Netzwerk gespeichert ist und dort von zahlreichen Computern nach festgelegten Regeln nachgeführt wird.
฿ - ฿ - ฿ Kein Boom bei Bitcoin-Pizzas ฿ - ฿ - ฿
23. Oktober 2014 - Eigentlich sind Essens-Bestellungen übers Internet prädestiniert, um mit Bitcoin bezahlt zu werden. Die hungrige Klientel ist meist jung, offensichtlich technikaffin, und der Bezahlvorgang mit der digitalen Währung nicht wirklich kompliziert. Bereits seit fast einem Jahr ist dies in der Schweiz auf lieferservice.ch möglich. Dort kann aus der Karte von mehreren Restaurants ausgewählt werden. Das gewünschte Menu wird dann mit dem Kurier nach Hause geliefert. Von der Pizza über Asia- bis zu Fleischgerichten.
Doch offenbar nehmen die Bezahlungen mit Bitcoin kaum zu. «Die Anzahl der Bestellungen in der Schweiz ist mehr oder weniger stabil und verändert sich nicht», sagt Imad Qutob auf Anfrage der «Handelszeitung». Qutob ist Marketingleiter bei Takeaway.com, der Muttergesellschaft von Lieferservice.ch. «Durchschnittlich geht es um einige Dutzend Bestellungen in der Schweiz pro Woche», so Qutob weiter.
Spendable Kunden
Die in den Niederlanden ansässige Takeaway.com ist in mehreren Ländern Europas tätig, so auch in Deutschland und den Niederlanden. Europaweit sind die Zahlen des Unternehmens bezüglich Bitcoin imposanter: «Wir schätzen, dass es etwa 10'000 Transaktionen pro Monat sind», sagt Qutob. Damit wird jede 100ste online bezahlte Bestellung mit Bitcoin beglichen. Auch europaweit sei wie in der Schweiz weder eine Zu- noch Abnahme feststellbar, so Qutob.
Positiv sei allerdings die Reaktionen der Klientel. «Es gibt extrem viel positives Feedback von begeisterten Kunden, die es sehr cool finden, mit Bitcoins ihre Pizza, Pasta oder Sushi bezahlen zu können», sagt Qutob. Die ganze Sache hat noch einen positiven Nebeneffekt: Bitcoin-Kunden geben laut Qutob mehr Geld aus als der Durchschnittkunde. Takeaway.com behält die eingenommenen Bitcoins nicht, sondern tauscht sie umgehend beim Finanzdienstleister Bitpay in Euro um.
฿ - ฿ - ฿ Apple Pay und die Bitcoin-Gebühren ฿ - ฿ - ฿
21. Oktober 2014 - Gestern gab Apple-Chef Tim Cook die jüngsten Verkaufszahlen bekannt: 39 Millionen iPhones setzte der Konzern zuletzt in nur drei Monaten ab. Darunter waren auch die ersten iPhones 6, auf denen das Bezahlsystem Apple Pay eingerichtet ist. Der neue Zahlungskanal aus dem kalifornischen Cupertino hatte seit seiner Bekanntgabe vor einem Monat noch kaum Zeit, bei Konsumenten richtig Fuss zu fassen. Doch in einschlägigen Bitcoin-Foren schnöden Bitcoin-Anhänger bereits. Apple setze auf das klassische Kreditkartensystem, auf eine alte Technologie mit dazwischen geschalteten Firmen, die Gebühren abzwackten. Apple Pay – das sei als progressiver Zahlungskanal nun wirklich kein Konkurrent für Bitcoin, wo für die eigentlichen Transaktionen kaum Gebühren anfallen. So lauten zahlreiche Kommentare.
In der Praxis ist diese Argumentation allerdings nicht zu halten. Für den normalen Konsumenten ist Bitcoin derzeit im Gebrauch teurer als Kreditkarten. Das beginnt bereits beim Kauf der neuen digitalen Währung. Wer sich an einer online-Börse damit eindeckt, bezahlt 0,5 bis 1 Prozent Kommission. Meisst kommen noch rund 1 Prozent Fremdwährungskosten bei der eigenen Bank hinzu, welche die Schweizer Franken zuerst in Euro oder Dollar umrechnen muss. Eine echte online-Bitcoin-Börse in Franken/Bitcoin gibt es noch nicht. Und wer Bitcoins direkt an einem Bitcoin-Automaten in Zürich oder Genf ersteht, fährt auch nicht besser. Dort verrechnen die Betreiber derzeit oft eine Kommission von 3 Prozent.
Weitergabe an Konsumenten
Hinzu kommt die Frage der ganzen Rabatt- und Kundenbindungsprogramme. Wer mit Bitcoins bezahlt, kriegt meistens nichts zurück. Bei Kreditkarten dagegen gibt es oftmals Ende des Monats Gutschriften oder irgendwelche Bonuspunkte. Das Fazit ist derzeit brutal: Für Konsumenten lohnt sich Bitcoin als Zahlungsmittel schlicht nicht. Das ändert sich vielleicht, wenn Händler grossflächig damit beginnen, Bitcoin-Zahler zu belohnen. Denn immerhin sparen die Händler so die Kommissionen an die Kreditkartengesellschaften. Noch ist es allerdings fast nirgends soweit, wie vier Forscher der Harvard Business School in einer eben erschienenen Studie feststellten.
Natürlich ist die Preisfrage nur ein Faktor neben vielen anderen bei der Würdigung des Phänomens Bitcoin. Aber Konsumenten haben in Geldfragen noch nie auf Ideologie und die Schönheit von Ideen geschaut. Apple dagegen hatte bisher ein feines Gespür für das Machbare und die sanfte Verführung der Massen bewiesen. Es würde nicht erstaunen, wenn Apple Pay zur ersten Massenerfahrung mit dem Bezahlkanal Handy werden sollte.
฿ - ฿ - ฿ Zuger Firma lanciert Bitcoin-Noten ฿ - ฿ - ฿
3. Oktober 2014 - Digitalwährung auch offline: Ein Start-up aus Zug verkauft künftig Bitcoin-Geldscheine. Nutzer wollen Bitcoin in der Hand halten, sind die Macher von Bitcoin Suisse überzeugt. Warum die Jungunternehmer an den Erfolg der Papier-Bitcoins glauben, steht in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Russland vor Bitcoin-Verbot ฿ - ฿ - ฿
18. September 2014 - Weltweit intensivieren Finanzbehörden ihr Studium zur digitalen Währung. Einige Länder wie Russland ziehen nun aus Furcht vor Kontrollverlust drastische Schlussfolgerungen. In Kürze dürfte in Moskau jegliches Geschäften mit digitalen Währungen verboten sein. Mehr dazu im Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Zürcher Filmfestival zeigt Bitcoin-Film ฿ - ฿ - ฿
10. September 2014 - Der Dokumentarfilm "The Rise and Rise of Bitcoin" von Regisseur Nicholas Mross wird am diesjährigen Zürich Filmfestival gezeigt. Es ist die internationale Premiere des Films, in dem das Leben, die Freuden und die Leiden der frühen Bitcoin-Unternehmer während des Jahres 2013 gezeigt werden. Der Regisseur ist in Zürich vor Ort. Mehr dazu im Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Geldsegen für Ethereum ฿ - ฿ - ฿
3. September 2014 - Es ist das zweitgrösste Crowd-Funding aller Zeiten. Die Zuger Ethereum erhält 15 Millionen Franken in Bitcoins und will damit eine Plattform für Internet-Dienstleistungen schaffen.
฿ - ฿ - ฿ «Crypto Valley» Zug ฿ - ฿ - ฿
5. Juni 2014 - Bitcoin Start-up-Firmen wählen Zug als Standort für ihr Digital-Finance-Geschäft. Andere Kantone gehen leer aus. Warum das so ist, steht in diesem Artikel der «Handelszeitung».
฿ - ฿ - ฿ Ethereum - Grossprojekt in Zug ฿ - ฿ - ฿
17. April 2014 - Kryptowährungen wie Bitcoin boomen weiter. Nun will ein Unternehmen aus Baar mit der Technologie noch ganz andere Dinge erreichen. Warum die Gründer von Ethereum um den erst 20jährigen Vitalik Buterin die Schweiz wählten und wie sie Welt verändern wollen, steht hier.