Der Beschäftigungsindikator der ETH-Konjunkturforschungsstelle Kof signalisiert, wieviele Unternehmen in den nächsten drei Monaten einen Stellenabbau oder -aufbau planen. Nun weist das Barometer – Stand Oktober – einen Wert von –7.1 Punkten auf. Er liegt damit zwar über dem historischen Tiefpunkt (–20.5 Punkten), der im zweiten Quartal erreicht worden war; er ist auch gegenüber dem dritten Quartal leicht gestiegen (-11.7 Punkte).

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«Trotzdem ist es für eine Entwarnung zu früh, da der Indikator nach wie vor klar im negativen Bereich befindet», kommentieren die Konjunkturforscher. Es gebe immer noch deutlich mehr Unternehmen, die Stellen abbauen wollen als solche, die neue Stellen zu besetzen planen.

Zudem sei unklar, ob sich die Erholung des Indikators in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Denn die meisten befragten Firmen gaben ihre Einschätzung zur Beschäftigungssituation vor den jüngsten Verschärfungen der Corona-Massnahmen ab.

Kof Beschaeftigungsindikator Oktober 2020

Entwicklung des Kof-Beschäftigungsindikators seit 1991.

Quelle: Kof ETH

Erwartungsgemäss weist das Gastgewerbe den tiefsten Wert auf: –25.4 Punkte. Schlecht sieht es auch im Grosshandel (–13.8 Punkte) und im Verarbeitenden Gewerbe (–13.6 Punkte) aus; hier sind die Erwartungen auf dem Niveau des Frankenschocks vom Januar 2015.

Mit einem Beschäftigungsaufbau rechnet eine Mehrheit der Unternehmen in der Versicherungsbranche. Bei den übrigen Dienstleistungsbranchen liegt der Indikator nahe bei null.

Zusammengefasst heisst das: Die Resultate – erhoben aus Antworten von über 4'500 Unternehmen – lassen ahnen, dass die Schweiz in den kommenden Wochen einen weiteren Beschäftigungsabbau gewärtigen muss.
 

(rap)

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