Der 1921 in Wien geborene und 1986 verstorbene Haas ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler in der Entwicklung der Farbfotografie. Neben 14 zum Teil völlig unbekannten, grossformatigen Werken ist eine Auswahl von Haas handgefertigter Reliefdrücke (dye-transfer prints) aus den 1950er- und 1960er-Jahren zu sehen. Diese stammen zum Teil noch aus Haas’ Soloausstellung im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) von 1962, der ersten Farbfotografieausstellung in der Geschichte des Museums.

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Es war kein Geringerer als der berühmte Fotograf und damalige Kurator des MoMA, Edward Steichen, der den Künstler entdeckte. Haas ist einer der produktivsten und am meisten publizierten Fotografen des vergangenen Jahrhunderts. Als Mitglied der renommierten Magnum Fotoagentur fing er 1949 mit der Fotografie an und wurde mit seiner dynamisch leuchtenden Farbfotografie hauptsächlich durch seine kommerzielle Arbeit bekannt.

Dennoch ist es zweifellos seine andere, persönliche Arbeit, die seine Stärke, seine Sensibilität und sein Können am besten veranschaulicht. Obwohl Haas’ formale Sprache vergangene Dekaden widerspiegelt, wirkt sie ausgesprochen zeitgenössisch. Der Künstler fand Faszination im Verwandeln des Alltäglichen: Gefühlvoll, ausdrucksstark und dennoch minutiös entfernte sich Haas von der gegebenen Realität. Seine Werke in der Ausstellung sind gleichermassen vielfältig, dynamisch und scharfsinnig.

Ernst Haas: «Color Correction». Christophe Guye Galerie Zürich, bis 25. Februar.