Daniel Vasella tritt an der nächsten Generalversammlung als Verwaltungsratspräsident von Novartis zurück. Vasella war 1999 an die Spitze des Führungsgremiums gewählt worden. Seine Nachfolge soll im August Jörg Reinhardt antreten. Bis zur definitiven Amtsübernahme werde Ulrich Lehner, gegenwärtig Vizepräsident, den Verwaltungsrat ad interim leiten.

Kurz nach zehn Uhr notierte die Aktie bei 61,70 Franken und damit 2,66 Prozent höher als am Vorabend. Seit Anfang Jahr hat die Novartis-Aktie damit rund 6,3 Prozent an Wert gewonnen. Vor einem Jahr war sie etwas über 50 Franken wert.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Inwieweit der steigende Aktienkurs direkt mit dem Rücktritt Daniel Vasellas vom Posten des Verwaltungsratspräsidenten zusammenhängt, kann nicht gesagt werden. Mit dem präsentierten Ergebnis entsprach Novartis grösstenteils den Erwartungen der Analysten.

Jahresergebnis ohne Überraschungen

Der Pharmakonzern Novartis hat sich im Geschäftsjahr 2012 entsprechend der Prognosen des Managements entwickelt. Der Netto-Konzernumsatz sank um drei Prozent auf 56,67 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) wurde der Umsatz gehalten, teilt der Pharmakonzern mit. Der Umsatz im Hauptgeschäft Pharma sank um ein Prozent (plus zwei Prozent zu kWk) auf 32,15 Milliarden.

Das operative Kernergebnis wird auf 15,16 Milliarden beziffert (-5 Prozent). Der Kern-Reingewinn erreichte 12,81 Milliarden (minus fünf Prozent) und das Kernergebnis je Aktie 5,25 Dollar ( Prozent). Das operative Ergebnis stieg um fünf Prozent auf 11,51 Milliarden Dollar, der Reingewinn verbesserte sich um vier Prozent auf 9,62 Milliarden.

Für das vierte Quartal wird ein praktisch unveränderter Netto-Umsatz von 14,83 Milliarden Dollar ausgewiesen. Das Betriebsergebnis nahm um 88 Prozent auf 2,48 Milliarden Dollar deutlich zu. Der Quartalsreingewinn erreicht 2,08 Milliarden (+72 Prozent). Im Vorjahr war das Schlussquartal unter anderem massiv durch a.o. Belastungen infolge Stellenabbau sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen geprägt.

Novartis schlägt den Aktionären für das Berichtsjahr die Ausschüttung einer Dividende von 2,30 (VJ 2,25) Franken je Aktie vor.

Mit den Zahlen hat Novartis die Markterwartungen vor allem beim Gewinn leicht übertroffen. Analysten haben im Schnitt (AWP-Konsens) einen Konzernumsatz von 56,60 Milliarden Dollar und einen Pharma-Umsatz von 31,97 Milliarden erwartet. Die Schätzungen für das operative Kernergebnis lauteten auf 15,03 Milliarden und für den Kerngewinn auf 12,71 Milliarden bzw. 5,23 Dollar je Aktie.

Novartis habe sich 2012 17 wichtige Zulassungen gesichert und mit vielversprechenden Pipelineprojekten bedeutende Fortschritte erzielt, wird CEO Joseph Jimenez in der Mitteilung zitiert. Er gehe davon aus, dass die Pipeline in nächster Zeit «eine Rekordzahl an Zulassungen und Zulassungsanträgen» hervorbringen werde.

«Wir rechnen damit, dass 14 Produkte bis 2017 Blockbuster-Status erreichen werden», so Jimenez weiter. Wenn der Ablauf von Patenten 2013 hinter Novartis liege, dürfte 2014 und 2015 «mindestens ein mittlerer einstelliger Zuwachs beim Nettoumsatz des Konzerns» resultieren.

Generikakonkurrenz drückt in 2013

Für das laufende Jahr rechnet Novartis zu konstanten Wechselkursen mit einem Nettoumsatz auf dem Niveau von 2012. Dabei sollen die Einbussen durch Generikakonkurrenz wettgemacht werden, die bis zu 3,5 Milliarden Dollar betragen könnten. Ohne diese Effekte würde der Nettoumsatz des Konzerns 2013 mindestens einen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich aufweisen.

Für die Jahre 2014 und 2015 rechnet Novartis mit Umsatz-Wachstumsraten bei konstanten Wechselkursen mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich. In diesen Jahren dürften die Einflüsse der Generikakonkurrenz auf den Konzern auf etwa zwei bis drei Prozent der Gesamterlöse zurückgehen, so die Erwartungen.

Aufgrund von Generikakonkurrenz sowie weiteren Investitionen in Neueinführungen dürfte 2013 das operative Kernergebnis des Konzerns bei konstanten Wechselkursen voraussichtlich einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich aufweisen. Das operative Kernergebnis (Patentabläufe ausgenommen) werde 2013 voraussichtlich stärker wachsen als der zugrundeliegende Umsatz. In den beiden darauf folgenden Jahren dürfte das operative Kernergebnis stärker wachsen als der Umsatz.

(tke/rcv/awp)