Die Zuger Internetfirma Rapidshare schliesst ihr Angebot fürs Dateienspeichern per Ende März. Auf der Webseite verlautet das Unternehmen: «Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die RapidShare AG per 31. März 2015 den aktiven Dienst einstellen wird.» Alle Daten würden danach gelöscht, ein Zugang sei nicht mehr möglich. Im Handelsregister Zug ist die Rapidshare-Aktiengesellschaft nach wie vor eingetragen und nicht in Liquidation.
Sterben auf Raten
Damit endet bei der einstigen Goldgrube Rapidshare ein Sterben auf Raten, das sich seit 2013 abzeichnete, als die Firma eine Massenentlassung durchführte – kurz, nachdem man in Kanton Zug von Cham nach Baar in einen repräsentativen Bau zog.
Der Dateiendienst machte seinen deutschen Gründer Christian Schmid zum Multimillionär, der auch mit unkonventionellen Methoden von sich reden machte. Rapidshare war in der Raubkopierer-Szene lange Zeit der mit Abstand beliebteste Dienst fürs Tauschen von Filmen, Musik und Videogames.
Doch mit dem geschäftlichen Erfolg wuchs auch der Druck aus Unterhaltungsindustrie und Politik – Rapidshare lobbyierte dagegen gar in Washington und gab dafür stattliche Summen aus.
Exodus der Raubkopierer
Nachdem sich die Firma entschloss, den Dienst fürs illegale Datentauschen unattraktiv zu machen, blieben die Kunden aus. Die Führungscrew von Rapidshare war trotz Wechseln an der Spitze offensichtlich überfordert, ein neues lukratives Geschäftsmodell aufzubauen.