BILANZ: Schweizer Nebenwerte erzielten in den letzten zwölf Monaten Kurssteigerungen von rund 60 Prozent. Langsam dürfte eine Konsolidierung anstehen. Wie lange setzen Sie noch auf Small und Mid Caps?

Orun Palit: Tatsächlich ist die Bewertung einiger Small und Mid Caps sehr hoch. Vergessen darf man aber nicht, dass in einer Konjunkturerholungsphase die Small und Mid Caps auch eine höhere Gewinnwachstumsrate für die nächsten paar Jahre aufweisen. Aus diesem Grund ist eine höhere Bewertung durchaus gerechtfertigt. Wir sind der Meinung, dass es im Bereich der Small und Mid Caps durchaus noch interessante Investitionsmöglichkeiten gibt und behalten weiterhin einen hohen Anteil von Small und Mid Caps in unserem Fonds bei.

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57 Prozent des Vermögens Ihres Fonds sind in grosskapitalisierte Werte des SMI wie Novartis, Nestlé, UBS, Roche und CS Group investiert. Anleger könnten auf die Idee kommen, gleich einen Index anstatt Ihres Fonds zu kaufen.

Letztes Jahr war es von grosser Bedeutung, ob man Novartis oder Roche, CS Group oder UBS im Portfolio hatte. Mit Roche und CS Group erzielte man eine viel bessere Performance. Aus diesem Grund gilt es, auch im SMI gutes Stock-Picking zu betreiben. Die Investoren und Anleger wollen am Ende des Tages eine bessere Performance als den Index erzielen. Wichtig ist, dass der Fonds aktiv gemanagt wird.

Welche Aktien haben derzeit das grösste Potenzial?

Swatch, UBS, Bâloise, Novartis, Schindler, Georg Fischer und Synthes-Stratec. CG

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«Ich bin kein Gold-Bulle»

BILANZ: Rohstofffonds zählen auch in diesem Jahr zu den Topperformern. Welches sind hier die positiven Einflussfaktoren?

Ute Speidel: Seit Jahresbeginn haben sich vor allem die Nichteisenmetalle wie Kupfer, Nickel oder Zink noch mal deutlich verteuert. Hier trifft eine hohe Nachfrage auf ein sehr knappes Angebot. Auf Grund der niedrigen Rohstoffpreise der letzten Jahre haben die Hersteller dieser so genannten Buntmetalle kaum in die Exploration investiert; deswegen ist das Angebot so knapp.

Und woher kommt die hohe Nachfrage?

Ein wichtiger Teil der Nachfrage kommt zurzeit aus China, wo es zum Beispiel keine eigenen Nickelvorkommen gibt. Aber selbst wenn sich das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte abkühlt, wird es noch einen Nachfrageüberhang geben. Ich rechne damit, dass sich Nichteisenmetalle auch noch weiter verteuern werden.

Sind Sie für Gold auch so optimistisch?

Seit der Goldpreis über 400 Dollar geklettert ist, haben Gold-Aktien eher nachgelassen. In den vergangenen anderthalb Jahren korrelierte der Goldpreis zu 80 Prozent mit dem US-Dollar. Das war auch der Grund für den starken Preisanstieg, denn Angebot und Nachfrage sind relativ ausgeglichen. Wenn der Dollar sich weiter abschwächt, kann auch noch der Goldpreis steigen, aber damit rechne ich eigentlich nicht. BK

«Weniger faule Kredite»

BILANZ: Innerhalb der Bond-Fonds haben auch in diesem Jahr nur die High-Yield-Fonds gut abgeschnitten. Sind diese von guten Konjunkturaussichten nicht betroffen?

Ian Spreadbury: Anders als Staatsanleihen und Investment-Grade-Bonds neigen High-Yield-Bonds dazu, sich analog mit den Wirtschaftszyklen zu verbessern. Denn die Faktoren, die einen Wirtschaftsaufschwung antreiben wie steigendes Konsumentenvertrauen oder höhere Kapital- und Personalausgaben kommen auch den Firmen zugute, die hochverzinsliche Anleihen ausgeben.

Ihr Fonds belegt in seiner Kategorie den ersten Platz. Auf welche Branchen und Länder haben Sie gesetzt?

Ich tue mich schwer damit, Länder oder Sektoren zu nennen, die 2003 zu dem guten Ergebnis beigetragen haben. Zwei Faktoren waren sehr wichtig: Research und Diversifikation. Mit einem 15-köpfigen Team in London und weiteren Analysten in Asien und den USA haben wir die Möglichkeit, alle Emittenten laufend sehr fundiert unter die Lupe zu nehmen. Die hohe Diversifikation erzielen wir dadurch, dass im Fonds mehr als 200 Titel enthalten sind – das sind ungefähr 60 Werte mehr als im Vergleichsindex.

Wie sind die Aussichten für hochverzinsliche Anleihen in diesem Jahr, das von steigenden Zinsen geprägt sein wird?

High Yields werden mehr von spezifischen Unternehmensfaktoren als von Zinserwartungen beeinflusst. Die Zahl der Kreditausfälle wird in den nächsten zwölf Monaten vermutlich abnehmen, und Unternehmen werden ihre Schulden reduzieren. In diesem Fall erwarte ich, dass sich die Spreads der Hochverzinslichen weiter zurückbilden werden. BK