Am Mittwochnachmittag notierte die ältesten und bekanntesten Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp noch bei 20'400 US-Dollar. Das ist ein Plus von über 6 Prozent in den letzten 24 Stunden. Auf anderen Handelsplattformen, von denen es zahlreiche gibt, weichen die jeweiligen Rekordstände leicht ab.
Notenbankpolitik lockt Anleger
Bereits vor rund zwei Wochen stieg der Kurs bis knapp an die nun überwundene Marke von 20'000 US-Dollar heran, verlor aber in der Folge jeweils wieder teilweise deutlich an Wert. Die Gründe für die neuen Kurshöhen sind laut Marktbeobachtern vielfältig.
Neben der guten Stimmung an den Finanzmärkten aufgrund der Corona-Impfstoff-Hoffnungen, die auch den Kryptowährungsmärkten Auftrieb geben, sorgten zuletzt auch Aussagen von renommierten Banken zu möglichen Preisentwicklungen des Bitcoin mit teils ambitionierten Kurszielen für Aufsehen.
Aktuell verweisen Händler auch auf die als unterstützende Faktoren wirkende Entscheide der Fed und der EZB. Die Aussicht auf die Fortsetzung einer ultralockeren Geldpolitik sei ein Anreiz für Anleger, sich mit Kryptowährungen gegen Entwertungsrisiken bei Devisen abzusichern und ihre Vermögenswerte zu diversifizieren.
Zudem sorgten einige Firmen - darunter auch an der Börse notierten Firmen - für Aufsehen. So investierte etwa das Software-Unternehmen MicroStrategy einen Teil der Barreserven in Bitcoin und hat bis im September Bitcoins im Wert von 425 Millionen Dollar gekauft.
Gemäss dem Branchendienst «Coinmarketcap» beläuft sich der Wert sämtlicher Bitcoin derzeit auf rund 377 Milliarden Dollar.
«Halving» als Startpunkt
Im Gegensatz zum Boom vor knapp drei Jahren sind diesmal laut Marktbeobachtern vor allem institutionelle Investoren für den Kursanstieg verantwortlich. Das neue Allzeithoch könnte aber auch wieder vermehrt Kleinanleger anlocken, heisst es in Händlerkreisen.
Seit dem Absturz im Zuge des Corona-Crashs an den Finanzmärkten und dem sogenannten «Halving» im Frühling hat sich der Wert einer Einheit der Kryptowährung damit in etwa vervierfacht. Beim «Halving» wurde die Anzahl der durch Rechenleistung neu entstehenden Bitcoins pro an die Blockchain angehängten Block halbiert.
Die Vergütung für einen errechneten Block sank damals von 12,5 auf 6,25 Bitcoins. Dieser im Bitcoin-Code eingebaute Vorgang findet rund alle vier Jahre statt. Maximal können 21 Millionen Bitcoin geschaffen werden, bis heute wurden bereits rund 18,5 Millionen Einheiten «geschürft».
(awp/tdr)