Mode, Schuhe, Schmuck – die fünf Familien hinter den Luxus-Giganten
Fünf Familien dominieren den Luxusmarkt. Sie stehen hinter LVMH, Chanel, Swatch, Richemont und Kering. Und haben Top-Verbindungen in die Schweiz.
Familie 3 – Pinault: Riesenverluste mit Uhren bei Kering
Gedanken an die Schweiz dürften bei Kering-Chef François-Henri Pinault akute Schweissausbrüche auslösen. Schlecht sind die Erinnerungen an das Land der Uhren und an das Land der Steueroptimierung im Fashion-Handel.
Da wurde sein Markenzugpferd Gucci von den italienischen Behörden bezichtigt, via die globale Gucci-Distributionsbasis im Tessin Steuern hinterzogen zu haben.
Und da ist die erst jüngst therapierte Wunde, welche die beiden Schweizer Uhrenmarken Ulysse Nardin und Girard-Perregaux Jahr für Jahr in den Erfolgsrechnungen seines Konzerns – der Nummer zwei im globalen Luxusbusiness – hinterlassen haben.
Glamour-Paar: François-Henri Pinault mit Gattin Salma Hayek.
Jedenfalls schloss Pinault sein Schweizer Uhrenkapitel und verkaufte die beiden Marken ans Management. Wobei verkaufen der falsche Begriff ist: Pinault strich sich Schulden ans Bein, um die Marken, für die er einst hohe dreistellige Millionenbeträge bezahlt hatte, loszuwerden.
Genaue Zahlen dazu, wie viel Geld Pinault verloren hat, gibt es nicht. Schätzungen von Informierten reichen von 800 Millionen Franken bis 1,2 oder 1,4 Milliarden. Selbst für einen Milliardär wie Pinault – in ständiger Rivalität mit LVMH-Mastermind Bernard Arnault stehend – sind solche Summen keine Peanuts.
Jedenfalls beschränkt der Gatte von Schauspielerin Salma Hayek das Uhrenexposure in der Schweiz nun darauf, die Uhren von Gucci bei Luxury Timepieces International in Cortaillod am Neuenburgersee produzieren zu lassen. Und es könnten ihn nun doch wieder wichtige Geschäfte in die Schweiz führen.
Zu Richemont nach Genf. Richemont-Patron Johann Rupert und Pinault haben bereits Gespräche über eine Fusion ihrer perfekt zusammenpassenden Unternehmen geführt. Bislang ohne Einigung. Bislang.