Die Vorrundenspiele in der laufenden Fussball-Europameisterschaft (EM) sind beendet, nun beginnt für die verbleibenden 16 Mannschaften die heisse Phase. Auch auf dem Kapitalmarkt sorgt das Sport-Event für Spannung, denn die EM ist längst kein regionales Turnier mehr, sondern hat sich weltweit zu einem Milliardenmarkt entwickelt.
Ganz oben auf der Profiteurenliste stehen die Sponsoren. Die Top 10 der Hauptförderer sind kreuz und quer über den Globus verteilt. Mit dabei sind selbstverständlich die beiden grössten Sportartikelhersteller Adidas und Nike, die das Gros der Mannschaften ausrüsten. Die Deutschen kleiden zehn Mannschaften ein, Nike sechs. Aber auch eher branchenfremde Unternehmen wie Continental, Hyundai-Kia, Orange oder auch Turkish Airlines zahlen zum Teil dreistellige Millionenbeträge, damit sie bei der EM prominent auf den Werbebanden in den Stadien zu sehen sind. Zum ersten Mal ist mit dem Elektronik-Riesen Hisense auch ein chinesisches Unternehmen unter den Sponsoren zu finden. Der Name des weltweit drittgrössten TV-Herstellers erweckt nicht nur in den EM-Stadien Aufmerksamkeit, die Aktie legte seit Beginn des Wettbewerbs um rund 7 Prozent zu.
Adidas versus Nike: Das ewige Duell
Kurzfristig können die beiden Hauptprotagonisten Adidas und Nike mit dieser Performance nicht mithalten, mittelfristig zeigen die Kurskurven des Duos aber steil nach oben. Um rund 45 Prozent avancierte die Nike-Aktie in den vergangenen zwei Jahren, mehr als 60 Prozent stehen bei Adidas zu Buche. Fussball ist das Steckenpferd der Marke mit den drei Streifen. Der scheidende Adidas-Chef Herbert Hainer liess an der jüngsten Generalversammlung auch wissen, dass der Konzern in diesem Jahr «erneut auf Rekordkurs» ist. Ein Grund dafür ist die laufende EM. Der Umsatz mit Trikots, Schuhen und Bällen soll nach Aussagen von Hainer verglichen mit dem vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zulegen.
Passend zur EM hat die Bank Vontobel einen Multi Barrier Reverse Convertible (ISIN CH0327592579) auf Adidas, Nike und den «Newcomer» in der Branche, Under Armour, am Start. Das 1996 gegründete Unternehmen ist zwar hierzulande noch nicht sonderlich bekannt, hat aber mittlerweile eine stattliche Grösse erreicht. Im laufenden Jahr möchte der US-Konzern knapp fünf Milliarden Dollar lösen – ein Plus von 24 Prozent. Der neue BRC auf das Fussball-Trio bringt einen attraktiven Coupon von 8,00 Prozent p.a. mit und eine tiefe Barriere bei 50 Prozent der Startwerte. Zudem ist das in Franken aufgelegte Produkt währungsgeschützt.
McDonald's und Coca-Cola – bei der EM mit von der Partie
Immer mit dabei bei grossen Sportveranstaltungen sind auch die Fast-Food-Kette McDonald's und der Brausehersteller Coca-Cola. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Vorfeld des Turniers nach den möglichen EM-Sponsoren nannte die Mehrheit spontan Coca-Cola. Der Konzern aus den USA hat für das Event sogar eine limitierte EM-Sonderedition seiner Cola-Dosen auf den Markt gebracht. Das passende Produkt zu diesem Sponsor hat Julius Bär auf der Liste. Acht Tage vor dem Start der EM hat der Emittent einen BRC (ISIN CH0279818667) auf Coca-Cola mit einem Coupon von 5,4 Prozent p.a. und einem Risikopuffer von 15 Prozent lanciert. Die Laufzeit beträgt ein Jahr.
Ebenfalls pünktlich zur Fussball-Europameisterschaft brachte die Bank Vontobel einen BRC (ISIN CH0321490226) auf Continental auf den Markt. Der Autozulieferer ist seit Jahren bekannt für sein Sponsoring im Sport. Auch dieses Mal ist der deutsche Konzern unter den grössten zehn Förderern zu finden. Das Produkt bietet derzeit eine Seitwärtsrendite von 6,5 Prozent, bei einem komfortablen Risikopuffer von knapp 30 Prozent. Am 19. Mai 2017 wird der BRC fällig.
Fussball-Basket: «Die glorreichen Sieben»
Ein komplett eigenes «Fussball-Team» hat die UBS auf die Füsse gestellt. Die Grossbank bringt passend zu diesem Sport-Event einen Tracker (ISIN CH0327909799) auf den Football-Sponsors-Basket. «Strukturierte Produkte ermöglichen es, in kürzester Zeit aktuelle Themen wie die Fussball-EM aufgreifen und Anlegern ein alternatives Anlageprodukt anbieten zu können», sagt Derivate-Spezialist Robin Lemann von der UBS. «Mit Adidas, Coca-Cola, Continental, Hyundai, McDonald's, Nike und Orange sind sieben wichtige Sponsoren in diesem Basket», erläutert Experte Lemann und führt weiter aus: «Mit dem Tracker-Zertifikat können Anleger mit nur einem Trade eins zu eins an der Preisentwicklung der sieben Basketkomponenten partizipieren.»
Die Mitglieder des Aktienkorbs werden anfänglich gleichgewichtet. Das Schlussfixing findet in zwei Jahren statt. Die Laufzeit ist geschickt gewählt, denn zu dieser Zeit kicken die Mannschaften bereits wieder, dann in Russland bei der Fussball-WM. Folglich schlagen Anleger mit dem neuen Produkt zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Gros der Sponsoren im aktuellen Basket dürfte nämlich auch bei der WM mit von der Partie sein. Der Tracker eignet sich also für Anleger, die diversifiziert auf erfolgreiches Fussball-Sponsoring setzen möchten. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 29. Juni.
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