Die Stimmung schlug von einem Tag auf den anderen um. Waren Technologiewerte bis Anfang März gefragt wie warme Weggli, läuft seither ein regelrechter Ausverkauf. Die Aktien an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq verloren binnen weniger Wochen 600 Milliarden Dollar an Wert.

Viele bekannte Namen kamen unter die Räder. Der Kurs des Online-Versandhauses Amazon rauschte von 380 auf 290 Dollar in die Tiefe. 34 Milliarden Dollar Buchwert sind vorerst ausradiert. Schwer angeschlagen zeigen sich Social-Media- Titel. Der seit Ende 2013 kotierte Kurznachrichtendienst Twitter hat in nur zwei Tagen 21 Prozent an Börsenkapitalisierung eingebüsst und schlittert immer weiter unter seinen Ausgabepreis.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Absturz bei Amgen

Weniger Likes gab es für Facebook. Ein Fünftel des Firmenwertes löste sich wieder auf. Selbst Datenkrake Google konnte sich dem Sog nicht entziehen und verbuchte ein Minus von 15 Prozent.

Eine besonders schlechte Figur machten die Valoren von Biotechnololgiefirmen. Der Nasdaq-Biotech-Index knickte seit März um 20 Prozent ein. Schwergewicht Amgen ist statt 95 jetzt noch 85 Milliarden Dollar wert.

Platzt die zweite Technologieblase

Investoren stellen sich die Frage, ob da jetzt zum zweiten Mal innerhalb von 15 Jahren eine Technologieblase platze. Sicher ist: Techwerte haben einen Hype hinter sich. In den vergangenen fünf Jahren schoss die Nasdaq um imposante 150 Prozent in die Höhe. Der Wert der Biotechaktien im Index hat sich sogar mehr als verdoppelt. Kursbarometer wie der Dow Jones Index oder der SMI blieben mit 100 Prozent und 60 Prozent weit zurück.

Selbst nach dem ersten Ausverkauf ist die Nasdaq mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 35 noch hoch bewertet. Im Vergleich zum Dow Jones Index ist das eine Prämie von mehr als 120 Prozent. Von den Rekordwerten aus der Zeit der Dotcom-Blase ist dieser Wert weit entfernt. Im Jahr 2000 zahlte man für den Index den 600fachen Jahresgewinn. 24 mal so viel, wie man für den Dow Jones auszugeben bereit war.