Der internationale Versicherungs- und Rückversicherungsmakler Aon hat seinen Global Medical Trend Rates Report 2024 veröffentlicht. Der Bericht basiert auf Erkenntnissen von Aon-Experten an weltweit 113 Standorten. Die Studienergebnisse fassen die Erwartungen zu Entwicklungen im medizinischen Bereich zusammen und basieren auf den Einschätzungen von Kunden und Versicherungsträgern, mit denen Aon im Bereich der Krankenversicherung zusammenarbeitet.
Gesundheitsmarkt bleibt weiter instabil
«Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Volatilität und weltweiten Inflation in der postpandemischen Phase gehen wir davon aus, dass der Gesundheitsmarkt weiterhin instabil bleibt», sagt Gianluca Galli, Account Executive Health Solutions bei Aon Schweiz. «Zwar zeichnet sich eine allgemeine Verbesserung ab, aber die weltweite Inflationslage bleibt unsicher und schwer einschätzbar.»
Für das Jahr 2024 nennt der Bericht für Europa eine durchschnittliche Steigerungsrate bei arbeitgeberfinanzierten Gesundheitsleistungen von 10,4 Prozent (2023: 9,1 Prozent). Dies ist der höchste Wert seit 2015 und entspricht den erwarteten prozentualen Steigerungen der Stückkosten für Krankenversicherungen. Dabei werden Parameter wie die erwartete Inflation und der technologische Fortschritt berücksichtigt.
«Für Arbeitgeber stellt sich die Frage, wie sich Gesundheits-Benefits optimal in die Vergütungsstrategie einfügen lassen.»
Gianluca Galli, Account Executive Health Solutions bei Aon Schweiz
Haupttreiber für steigende Kosten sind folgende Krankheitsbilder: Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen sowie Krankheiten des Haltungs- und Bewegungsapparates. Letztere sind die weltweit führende Ursache für chronische Schmerzen.
«Für Arbeitgeber stellt sich die Frage, wie sich Gesundheits-Benefits optimal in die Vergütungsstrategie einfügen lassen, um vor allem zwei Ziele zu erreichen: den steigenden Kostendruck in diesem Bereich zu managen und die Mitarbeitergesundheit mit wert- und nachhaltigen Wellbeing-Angeboten langfristig zu unterstützen», konkretisiert Galli. «Beides steht in unmittelbarem Zusammenhang. Dazu ist es hilfreich, bestehende Pläne zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um individuelle Lösungen zu erreichen.»
Die Studie liefert HR-Verantwortlichen Einblicke und Impulse für die Planung von Budgets und Benefit-Strategien. «Es geht darum, gerade in diesen volatilen Zeiten eine resiliente Belegschaft aufzubauen, nicht nur für 2024, sondern weit darüber hinaus. Sie ist der Schlüssel, um weitergehende Kosten zu vermeiden.» (pm/hzi/mig)