Die globale Versicherungswirtschaft dürfte sich auch in den nächsten zwei Jahren widerstandsfähig zeigen, zeigt die neue Sigma-Studie von Swiss Re. Das weltweite Prämienvolumen im Leben- wie auch im Nichtlebengeschäft werde 2023 um 1,1 Prozent und 2024 um 1,7 Prozent steigen, schätzt das Swiss Re Institute.
Dabei soll 2023 ein neuer Höchststand von 7,1 Billionen Dollar erreicht werden, verglichen mit 6,8 Billionen Dollar im Jahr 2022. Treiber sind die asiatischen Schwellenländer, in denen die Prämien in diesem und im nächsten Jahr in der Nichtlebenversicherung um 6,7 Prozent bzw. 6,2 Prozent steigen sollen, in der Lebensversicherung um 5 und 5,4 Prozent.
Prognostiziertes Realwachstum des Versicherungsmarktes in den Jahren 2023 und 2024 nach Regionen.
Grossbritannien überholt Japan
Grösster Versicherungsmarkt der Welt sind und bleiben den Sigma-Daten zufolge die USA mit einem Prämienvolumen von insgesamt fast 3 Billionen Dollar im Jahr 2022, heisst es weiter.
Ein starkes nominales Prämienwachstum (8,6 Prozent) und die Aufwertung des Dollars gegenüber praktisch allen wichtigen Währungen hätten dazu geführt, dass der globale Marktanteil der USA sogar von 40 Prozent auf 44 Prozent gestiegen ist.
Zweitgrösster Markt ist China mit einem Prämienvolumen von 698 Milliarden Dollar. Grossbritannien rückte letztes Jahr mit 363 Milliarden Dollar auf den dritten Platz vor und tauschte die Position mit Japan, das nun auf Platz vier steht.
Nichtlebengeschäft profitiert von besseren Preisen
In der Nichtlebenversicherung wird das Prämienwachstum dieses Jahr auf 1,4 Prozent steigen. Dem Bericht zufolge verzeichnet die Motorfahrzeugversicherung nach drei Jahren der Schrumpfung auch dank steigender Prämiensätze nun wieder Wachstum, während das Prämienvolumen in der Krankenversicherung aufgrund auslaufender Corona-Hilfsmassnahmen in den USA rückläufig ist.
In den Industrieländern dürften die Nichtlebenprämien dieses Jahr um 0,8 Prozent und in den Schwellenländern insgesamt um 4,5 Prozent steigen, wobei das Wachstum für China auf 6,8 Prozent und für die asiatischen Schwellenländer ohne China auf 6,6 Prozent geschätzt wird.
Rückenwind aus Asien auch für Lebensversicherungen
In der Lebensversicherung wird das Wachstum des weltweiten Prämienvolumens für 2024 auf 1,5 Prozent geschätzt, oberhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 1,3 Prozent.
In den asiatischen Schwellenländern dürften die Lebensversicherungsprämien 2023 real um 5,0 Prozent wachsen. In China dürfte das Prämienvolumen 2023 um 3,8 Prozent und 2024 um 4,7 Prozent steigen.
In den anderen asiatischen Schwellenländern schätzt das Swiss Re Institute das reale Wachstum der Lebensversicherungsprämien für 2023 und für 2024 auf 6,9 Prozent, jeweils mit Indien an der Spitze. Beides liegt über dem langfristigen Trend von 4,5 Prozent.
(pm/hzi/gku)