Das auffälligste Ergebnis des neuen Impact Index von Inyova: Bei den 12 wählbaren Handabdruckthemen legten die sogenannten Schweizer Champions bei der jungen Anlegerschaft im Alter von 18 bis 30 Jahren am meisten zu, nämlich um 22 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Die Swiss RE lag beispielsweise auf Platz 11 im Ranking der Wunschunternehmen; ebenfalls in den Top 20 tauchten mit Stadler Rail und Sensirion zwei weitere Schweizer Unternehmen auf. Der Impact Index von Inyova wird vierteljährlich herausgegeben und informiert über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anlegerinnen und Anleger bei nachhaltiger Geldanlage im Blick haben.
Unabhängige Expertinnen und Experten
«Es ist interessant, wie sich Investierende mit Nachhaltigkeitspräferenz während einer Krise positionieren», sagt Julian Kölbel, Assistenzprofessor an der Universität St. Gallen und Mitglied im Impact Expert Committee (IEC). Das IEC2 besteht aus 8 unabhängigen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Bereich Impact Investing und Sustainable Finance, die den Impact-Ansatz von Inyova kritisch prüfen und bei dessen Weiterentwicklung auf Grundlage der neuesten Forschung und Praxiserfahrungen beratend zur Seite stehen.
Beliebte Schweizer Unternehmen
Weitere beliebte Schweizer Unternehmen in den Impact-Portfolios sind Zur Rose, V-Zug und Swisscom. «Unsere Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, welche aktiv und innovativ an Transformation und neuen Geschäftsmodellen für Nachhaltigkeit arbeiten, am Markt attraktiv bleiben werden», erklärt Sabine Loetscher, Expertin Corporate Sustainability und Mitglied im IEC.
Soziale Themen aus dem Fokus
Insgesamt befinden sich in den Top Ten primär Unternehmen aus dem Sektor Erneuerbare Energien. Mit dem Ukraine-Krieg war das Thema bei den Anlegerinnen und Anleger der Altersgruppe 18 bis 30 Jahre im ersten Quartal dieses Jahres auf 97 Prozent hochgeschnellt. Allerdings, so Andreas Rickert, Phineo-Vorstand und ebenfalls IEC-Mitglied, leiden vermehrt soziale Themen unter diesem Fokus. So wählten im letzten Quartal insgesamt 10 Prozent weniger Impact-Investorinnen und -Investoren Unternehmen, die sich um das Thema Bildung kümmern. Dazu zählen beispielsweise die britischen Unternehmen Pearson und Learning Technologies Group oder die US-Firma Grand Canyon Education. Auch das Thema Geschlechtergleichstellung stand bei rund 16 Prozent in der jungen Altersgruppe weniger im Fokus.
Klimakrise im Portfolio angekommen
Neben den Titeln aus dem Sektor Erneuerbarer Energien setzt die junge Anlegerschaft wieder vermehrt auf pflanzliche Ernährung. Beyond Meat schaffte es nach dem Börsengang erstmals wieder in die Top Ten. Mit Corbion findet sich ein weiteres Unternehmen unter den Favoriten der Impact-Investorinnen und -Investoren, die mit ihren vorwiegend pflanzenbasierten Inhaltsstoffen einen Teil zur Lösung der Klimakrise leisten. Auch Oatly gehört dazu. Weltweit wird der Markt auf 12 Mrd. US-Dollar geschätzt. Prognosen gehen davon aus, dass er in den nächsten fünf Jahren um das Sechsfache auf 74 Mrd. US-Dollar steigen dürfte. Entsprechend stieg auch – und dies besonders prägnant mit 13 Prozent bei den 18-30-Jährigen – der Ausschluss von Tierversuchen. Waren es im zweiten Quartal noch 42 Prozent, lag der Wert im dritten Quartal bereits bei 55 Prozent. Weiter runter ging es dagegen beim Ausschluss von Kohle und Gas. In Q2 schlossen dies 74 Prozent der Anlegerschaft aus, im dritten Quartal nur noch 69 Prozent. (pd/hzi/hoh)
Top Ten-Unternehmen auf der Wunschliste
1. Vestas Wind Systems
2. First Solar
3. Tomra Systems
4. SMA Solar Technology
5. EDP Renewables
6. Nibe Industrier
7. Corbion
8. Beyond Meat
9. Nordex
10. Sunrun