Jüngere Kapitalanleger suchen zwar mehr als andere Altersgruppen Beratung, setzen dabei aber in erster Linie auf Online-Medien, mit deren Hilfe sie Informationen recherchieren und Orientierung finden. Das zeigt die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel «Folgen Anleger den Sternen?».
Keinerlei Beratung
Diese Studie ging der Frage nach, wovon sich Menschen bei ihren Investitionsentscheidungen leiten lassen. Nur ein knappes Drittel aller Befragten gab an, dass vor der letzten Investition eine professionelle Beratung vor Ort in einer Bank oder bei einem anderen Finanzexperten stattfand. 17 Prozent machten sich stattdessen über Online-Kanäle kundig. Knapp die Hälfte nahm keinerlei Beratung in Anspruch.
Absolute Mehrheit
Äußerst aufschlussreich ist allerdings das unterschiedliche Verhalten der einzelnen Altersgruppen. So verzichteten die 18- bis 29-Jährigen am seltensten ganz auf eine Beratung. Sie sahen also offenkundig im Vergleich mit allen anderen den meisten Informationsbedarf. Bei allen anderen Altersgruppen überwiegt mehrheitlich der Anteil derer, die gar keine Beratung in Anspruch genommen haben. Unter den Befragten ab dem Alter 50 sah sogar eine absolute Mehrheit (55 bis 62 Prozent) keinerlei Veranlassung, sich vor der zuletzt vorgenommenen Kapitalanlage beraten zu lassen.
Auf Trend einstellen
Die jüngste Anlegergruppe deckte ihren Informationsbedarf zu 35 Prozent online. In den anderen Gruppen sind es dagegen deutlich weniger, die diesen Weg wählen. Die Affinität zu Online-Medien schwindet mit steigendem Alter, ab 50 Jahre sogar ziemlich abrupt. «Die Anbieter von Finanzprodukten müssen sich auf diesen Trend einstellen, wenn sie den Zugang zur jüngeren Generation nicht zunehmend selbst ernannten Ratgebern im Internet überlassen wollen. Die klassische Beratung im Präsenztermin besitzt nur noch für einen Teil der jungen Generation Relevanz.
Die Finanzbranche muss daher viel mehr Zugänge zu Beratung mit Online-Tools oder zumindest in hybrider Form, bei der Experten per Chat oder Video-Call konsultiert werden können, potenziellen Interessenten bereitstellen», erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. (pd/hzi/hoh)