In nur wenigen Geschäften kann man heute mit Bitcoins bezahlen. Für viele Interessierte ist die virtuelle Währung vor allem ein Spekulationsobjekt – das immer mehr Fans anzieht: Erstmals ist der Preis für einen Bitcoin nun auf über 1000 Dollar gestiegen. Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr kostete eine Münze gut 10 Dollar.
Viele Beobachter führen die jüngste Preisexplosion vor allem auf die aufgeschlossene Haltung Chinas gegenüber der virtuellen Währung zurück: Privatanleger reissen sich darum, die chinesische Bitcoin-Börse hat die amerikanische Handelsplattform Mtgox.com überholt und ist inzwischen die grösste weltweit. Indirekt unterstützt die Zentralregierung in Peking den Trend, indem sie zuliess, dass über die vielbesuchte Internetseite Baidu nun auch mit Bitcoins bezahlt werden kann.
Wilde Achterbahnfahrt
Begünstigt wurde der Boom in der vergangenen Woche zudem von einer überraschend positiv verlaufenen Anhörung im US-Senat. Auch Fed-Chef Ben Bernanke sieht langfristiges Potenzial. Die Äusserungen lösten an den Börsen eine rasante Achterbahnfahrt aus: Nachdem der Bitcoin-Kurs zunächst 40 Prozent zugelegt hatte, brach er am Dienstag vergangener Woche in der Spitze um 30 Prozent ein, erholte sich anschliessend aber wieder.
Wegen diesen Turbulenzen sind Kritiker wie Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer skeptisch: Wegen der starken Kursausschläge trage die Bitcoin-Währung die Zerstörung schon in sich. «Niemand verwendet eine Währung, die dauernd Achterbahn fährt.»
Auch in der New York Times kommt eine Analyse zu dem Schluss, dass der Bitcoin langfristig zum Scheitern verurteilt sei. Denn eine Währung sei unvermeidbar ein Privileg des Staates, privat emittiertes Geld dem staatlichen immer unterlegen.