Konkret ermögliche sie, eine Reichweite von 100 Kilometern in weniger als drei Minuten zu laden. Eine vollständige Ladung erfolge in maximal 15 Minuten, hiess es weiter. Die neue Station sei zudem modular aufgebaut. Dank einer dynamischen Energieverteilung könnten daher bis zu vier Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden.
Die neue Ladestation wird laut den Angaben ab Ende 2021 in Europa und 2022 in den USA, Lateinamerika und in Asien erhältlich sein.
ABB ist seit 2010 am Elektromobilitätsmarkt aktiv und hat bis heute laut eigenen Angaben mehr als 460'000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge in über 88 Märkten verkauft.
Laut Swissnuclear sind die Gesamtkosten um 1,1 Milliarden Franken und damit 4,5 Prozent tiefer als letztmals 2016 mit 24,2 Milliarden Franken veranschlagt, wie der am Freitag veröffentlichten neuesten Studie zu entnehmen ist, die alle fünf Jahre erscheint.
Die Stilllegungskosten von neu rund 3,7 Milliarden Franken sanken um drei Prozent gegenüber 2016. Der Grund: Die Erfahrungen aus der Stilllegung des Atomkraftwerks Mühleberg hätten gezeigt, dass Nachbetriebsarbeiten und Stilllegungsarbeiten auch parallel ausgeführt werden können, erklärte Swissnuclear.
Die Entsorgungskosten sind sogar um fünf Prozent gesunken gegenüber den Berechnungen von 2016 und betragen beim Bau von je einem Lager für schwach- und hochaktive Abfälle an zwei unterschiedlichen Standorten neu 19,4 Milliarden Franken. Gesunken sind sie laut Swissnuclear, weil das Verfüll- und Versiegelungskonzept weiterentwickelt und die Zugangsbauwerke und Verpackungsanlagen optimiert wurden.
Von den Gesamtkosten sind laut Swissnuclear-Studie 7,5 Milliarden Franken bereits bezahlt und weitere 8,9 Milliarden Franken in den Fonds sichergestellt. Knapp drei Viertel der Gesamtkosten sind somit laut Swissnuclear ausfinanziert. An Kapitalerträgen aus dem Fondsvermögen werden noch 4,9 Milliarden Franken erwartet.
"Auf Kosten künftiger Generationen"
Die Schweizerische Energiestiftung übt scharfe Kritik an der Darstellung von Swissnuclear. Die Atomkraftwerke-Betreiber "wälzen die noch immer hohen Kostenrisiken auf die Allgemeinheit ab", wie es am Freitag auf Twitter hiess. Und dies auch noch "wider besseres Wissen". Tiefenlager für radioaktive Abfälle seien "eine Geschichte sehr teurer Misserfolge".
Würden die Risiken verursachergerecht berücksichtigt, müssten die Kosten deutlich ansteigen statt zu sinken, schreibt die von privaten Spendengeldern finanzierte Stiftung weiter. Der Zuschlag, um eine zu optimistische Kostenschätzung abzufedern, sei gemäss international vergleichbaren Bauprojekten viel zu tief, und unerwartete Ereignisse würden nicht in den Kosten berücksichtigt.
Ausserdem sei es mit einer absichtlichen Insolvenz in Form von Atomkraftwerken, die als separate Gesellschaften organisiert sind, nach wie vor möglich, dass die Eigentümerkonzerne späteren Beitragserhöhungen und der gesetzlichen Nachschusspflicht und Solidarhaftung entgehen.
Und zudem sei die im Entsorgungskonzept vorgesehene Langzeitbeobachtung nach dem Verschluss der Endlager in den Kosten nicht berücksichtigt.
Erkenntnisse aus Mühleberg-Stilllegung
Die Swissnuclear-Kostenstudie erfolgte im Auftrag der Verwaltungskommission der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (Stenfo). Eingeflossen sind Erkenntnisse aus der Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg BE und aus den geologischen Untersuchungen der Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle).
Nach der Einreichung der Kostenstudie 2021 erfolgt die Prüfung durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi, durch unabhängige Kostenprüfer sowie die Stenfo-Gremien.
Swissnuclear ist der Branchenverband der Schweizer Kernkraftwerksbetreiber (Axpo Power AG, BKW Energie AG, Kernkraftwerk Leibstadt AG und Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG). Diese Unternehmen betreiben die Kernkraftwerke Beznau im Aargau, Gösgen im Kanton Solothurn und Leibstadt im Kanton Bern, die rund ein Drittel des Schweizer Stroms erzeugen.