Der Augenheilkundekonzern Alcon hat im ersten Halbjahr 2022 unter dem starken Dollar gelitten. Blende man diesen Faktor aus, so sei er mit dem Geschäftsverlauf jedoch sehr zufrieden.

Das sagte Firmenchef David Endicott am Donnerstag in einem Interview mit AWP. "Der starke Dollar war auch der Hauptgrund, weshalb wir unsere Prognose für das zweite Halbjahr gesenkt haben", sagte der Manager. Ansonsten sei Alcon in der Lage gewesen, viele Kosten zu reduzieren.

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Übernahmen wieder realistischer

Übernahmen sind derweil aufgrund der tieferen Bewertungen von möglichen Zielen wieder wahrscheinlicher geworden. "Viele Firmen sind aktuell wieder etwas weniger hoch bewertet", sagte Endicott. Das habe den Übernahmehunger wieder etwas geweckt.

"Wir wollen Firmen kaufen, die uns entweder technologisch voranbringen oder die uns den Eintritt in neue Geschäftsfelder ermöglichen", sagte Endicott in dem Gespräch.

Was die Engpässe in den Lieferketten anbelangt, so werden diese laut dem Alcon-CEO wohl noch eine Weile anhalten. "Wir waren von den Problemen aber weniger stark betroffen als viele Wettbewerber", führte der Manager aus.

Glücklicherweise habe man keine grösseren Ausfälle beim Material gehabt. "Viele der Konkurrenten haben eine geringere Einkaufskraft als wir", sagte er.

Kaum vom Fachkräftemangel betroffen

Ausserdem ist man vom Fachkräftemangel bei Alcon kaum betroffen. Das liege primär daran, dass Alcon mit Kontaktlinsen ein Produkt herstelle, das als 'cool' wahrgenommen werde. Viele Mitarbeitende empfänden ihre Tätigkeit bei Alcon als sinnstiftend.

In den letzten Monaten erhöhte das Unternehmen ausserdem für viele Angestellte die Löhne. Und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Schaffhausen. "Wir haben dort ein sehr stabiles Team aus lokalen Angestellten. Es handelt sich primär um langjährige Mitarbeiter", sagte Endicott.

(SDA)