Tom Ford prüft nach Angaben von Insidern einen möglichen Verkauf seiner Luxusmarke. Dafür spannt der ehemalige Kreativdirektor von Gucci die Investmentbank Goldman Sachs Group Inc. ein, so die Personen, die nicht genannt werden wollen.
Bei einem Übernahmeangebot wären mehrere Milliarden Dollar fällig. Zudem könnte ein Deal laut einem Insider eine Option beinhalten, die dem neuen Besitzer von Tom Ford das Recht gibt, nach dem Verkauf mit dem Gründer weiter zusammenzuarbeiten.
Eine endgültige Entscheidung hat Tom Ford noch nicht getroffen. Er könnte sich also ich immer noch dafür entscheiden, unabhängig zu bleiben.
Ein Vertreter von Tom Ford konnte Bloomberg für eine Stellungnahme nicht sofort zu erreichen. Eine Sprecherin von Goldman lehnte eine Stellungnahme ab.
Analyst macht sich wenig Sorgen um Luxuskonsum
Luxusmarken haben mit steigenden Produktions- und Logistikkosten zu kämpfen, da die Inflation und die Energiepreise in die Höhe schnellen. Corona-Lockdowns im Schlüsselmark China haben das Wachstum ebenfalls gebremst.
Während die Inflation die alltäglichen Ausgaben dämpft, ist die Nachfrage nach hochwertigen Gütern in der Regel weniger betroffen. Es sei denn, eine lang anhaltende Baisse treffe auch die Wohlhabenden, sagt David Swartz, Aktienanalyst bei Morningstar Research.
«Die Realität ist, dass wir uns bis vor kurzem in einem Aufschwung befunden haben. Wohlhabenden Menschen geht es im Allgemeinen besser, selbst wenn der Markt abflaut», sagte er. Er mache sich wenig Sorgen um den Luxuskonsum.
Tom Ford gründete Unternehmen vor 17 Jahren
Der aus Texas stammende Ford, der mit seinem Debütfilm «A Single Man» internationale Bekanntheit erlangte, gründete sein gleichnamiges Unternehmen 2005. Ein Jahr zuvor hatte er Gucci verlassen. In seiner zehnjährigen Tätigkeit als Kreativdirektor belebte er den Brand wieder.
Das Unternehmen Tom Ford begann als Bekleidungsmarke, die sich auf luxuriöse Herrenmode konzentrierte. Alle Anzüge wurden an die kürzlich an die Börse gegangene Ermenegildo Zegna Holditalia SpA lizenziert und von dieser produziert.
Für die Herbst- und Winterkollektion 2022 werden die Exklusivrechte aber auslaufen, wie aus Zegnas Jahresbericht hervorgeht. Das italienische Mode- und Textilunternehmen wird ab der nächsten Saison weiterhin einige Produkte von Tom Ford herstellen.
Mittlerweile verkauft Tom Ford Brillen, hergestellt und vertrieben von Marcolin SpA. Dazu kommen Schönheitsprodukte, Düfte und Accessoires wie Uhren und Kleinlederwaren.
(bloomberg/mth)