Die Übernahme der Credit Suisse dürfte die Nachhaltigkeitsbilanz der UBS verschlechtern. Die grösste Bank der Schweiz lag bei CO2-Emissionen und nachhaltigen Anlagen bisher vor ihrer Konkurrentin.
Die Unterschiede fasst die Nichtregierungsorganisation CDP kompakt zusammen. Für ihr Klima-Engagement wird die UBS mit einem «A» bewertet. Die Credit Suisse musste sich zuletzt mit einem «C», also einer deutlich schlechteren Bewertung, zufriedengeben. Gleiches gilt für die Nachhaltigkeitsbewertungen verschiedener Agenturen. MSCI, S&P, Sustainalytics und Inrate bewerten allesamt die UBS besser als die CS.
Die UBS verursacht weniger CO2-Ausstösse
Dieses Bild bestätigt sich auch in den aktuellen Nachhaltigkeitsberichten der beiden Instituten. Ende 2022 waren bei der grössten Schweizer Bank insgesamt 268 Milliarden US-Dollar Kundengelder als nachhaltig klassifiziert. Zum gleichen Zeitpunkt verwaltete die CS nur 132 Milliarden Dollar nachhaltig.
Was die eigenen Emissionen betrifft, liegt die UBS ebenfalls vorn: Sie hat letztes Jahr 35'787 Tonnen Treibhausgase emittiert (Scope 1, 2 und 3). Die Credit Suisse hingegen emittierte 63'193 Tonnen CO2, unter anderem aufgrund von höheren Emissionen durch Geschäftsreisen.
Einzig bei der Reduktion der sogenannten finanzierten Emissionen steht die CS besser da, wobei die Zahlen nur bedingt vergleichbar sind. Zwischen 2020 und 2021 hat die UBS ihr Kreditgeschäft mit Unternehmen in den Bereichen Öl und Gas um 42 Prozent reduziert. Neuere Angaben fehlen im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht. Die CS hat ihre Emissionen den fossilen Sektoren in den vergangenen zwei Jahren um 64 Prozent reduziert.
(sda/mbü)