Die verwalteten Vermögen der hiesigen Privatbanken sanken nach einem Rekordjahr 2021 im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf rund 2,9 Billionen Franken, wie es in der am Dienstag veröffentlichten Studie "Clarity on Swiss Private Banks" der Prüfgesellschaft KPMG heisst.

Die Institute nahmen zum einen deutlich weniger Netto-Neugelder ein. Vor allem aber belastete die negative Performance an den Finanzmärkten. Die grössten acht Institute büssten den Berechnungen zufolge im Vorjahresvergleich 12,7 Prozent ihrer verwalteten Vermögen ein, mittelgrosse Institute 4,9 Prozent und kleinere Banken 6,9 Prozent.

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Nichtsdestotrotz stiegen die Erträge der Privatbanken 2022 etwas an. So erreichten die Einnahmen insgesamt 19,9 Milliarden Franken nach 19,7 Milliarden, wobei die Zinserträge im Vergleich zum Jahr davor um über die Hälfte zulegten.

Höhere Zinsen bescheren "Verschnaufpause"

Der Bruttogewinn sank insgesamt allerdings um 3,4 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden, wie es weiter heisst. Die mittelgrossen (+17%) und kleinen Privatbanken (+28%) konnten diesen allerdings steigern. "Insbesondere die Institute am unteren Ende der Profitabilität konnten sich dank steigender Zinsen eine Verschnaufpause verschaffen", sagte Philipp Rickert, Leiter Financial Services bei KPMG Schweiz, in einer Mitteilung zur Studie.

Vor allem auch mit Blick in die Zukunft bestehe die Herausforderung für die Privatbanken darin, profitabel zu wachsen. Das sei eben angesichts gesunkener verwalteter Vermögen, relativ schwacher Netto-Neugelder, begrenzter M&A-Möglichkeiten und bei vielen Banken stagnierender Kosten-Ertrags-Verhältnisse kein einfaches Unterfangen.

Weitere Herausforderungen für die Branche sind laut der Studie die Kosten und die Komplexität des grenzüberschreitenden Geschäfts, ein Mangel an Talenten sowie die zunehmende Digitalisierung und Regulierung.

KPMG untersuchte gemeinsam mit der Universität St. Gallen (HSG) 73 in der Schweiz tätige Privatbanken.