Trump hatte zuvor in Washington angekündigt, eine Entscheidung über die Einführung von neuen Importzöllen auf Güter aus der EU getroffen zu haben. Diese sollten sehr bald auch öffentlich gemacht werden. Dann schob er nach: «Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.» Trump warf den Europäern dabei erneut vor, die USA auszunutzen. Die EU sei gegründet worden, «um die USA über den Tisch zu ziehen». Dies sei «der Zweck» der EU, sagte er.

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EU weist Trumps Behauptungen zurück

Von der EU wurde diese Sichtweise mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Die Europäische Union sei der grösste freie Markt der Welt - und ein «Segen» für die Vereinigten Staaten, sagte ein Sprecher der Kommission. Durch die Schaffung eines grossen und integrierten Binnenmarktes habe die EU den Handel erleichtert, die Kosten für US-Exporteure gesenkt und Standards sowie Vorschriften in 27 Ländern harmonisiert. Infolgedessen seien US-Investitionen in Europa äusserst rentabel.

«Amerikanische Unternehmen konnten investieren und beträchtliche Einnahmen erzielen - genau deswegen, weil die EU ein grosser, einheitlicher Markt ist», sagte der Sprecher. Das sei auch ein entscheidender Grund dafür, dass das transatlantische Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen mittlerweile bei jährlich 1,5 Billionen Dollar liege. Die USA und die EU hätten die grösste bilaterale Handels- und Investitionsbeziehung der Welt.

An die Adresse der US-Regierung gerichtet sagte er: «Wir sollten zusammenarbeiten, um diese Chancen für unsere Menschen und Unternehmen zu bewahren - nicht gegeneinander arbeiten.» Man sei bereit zur Zusammenarbeit - sofern die Regeln eingehalten würden.

Börsenkurse von Autobauern sinken

An den Börsen sanken am Donnerstag die Kurse von betroffenen Unternehmen. Im Dax lagen Porsche AG und BMW zeitweise mit Abschlägen von je 2,3 Prozent hinten. Im EuroStoxx büssten Stellantis drei Prozent ein. Die Ankündigung der Zölle auf europäische Waren, insbesondere auf den Autosektor, schüre die Befürchtung eines erneuten transatlantischen Handelskriegs mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten, sagte Julian Hinz, Forschungsdirektor für Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.