Ihr Leben verbringen sie gut bewacht hinter Panzerglas oder im Tresor. Und auch nach Fussschweiss dürften sie sehr wahrscheinlich nie müffeln. Denn zum Tragen draussen auf der Strasse oder im Fitnessclub sind sie einfach zu wertvoll. Die Rede ist von Sneakern, die richtig ins Geld gehen können.

Es gibt eine weltweit wachsende Gemeinde von Turnschuh-Junkies, auch «Sneakerheads» genannt, die für die Objekte ihrer Begierde gerne mal tief in die Tasche greifen und bereit sind, für ein Paar Schuhe weit über 1000 Franken auszugeben. Manche von ihnen kampieren sogar eine ganze Nacht vor dem Sneaker-Store ihres Vertrauens, um überhaupt eines der limitierten Sondermodelle von Nike, Adidas oder New Balance zu ergattern. Und die Hersteller selbst kurbeln den Hype durch eine extreme Verknappung des Angebots oder gezielt gestreute Gerüchte ordentlich an.

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Doch auch in der Welt der Sneakerheads hat sich mittlerweile ein Premium-Segment herausgebildet. Manche der edlen Treter erzielen auf Auktionen Rekordpreise, die bis vor wenigen Jahren einfach undenkbar erschienen. Schliesslich muss man schon ordentlich verrückt sein, um für ein Paar Sportschuhe Millionen auszugeben. Die Kollegen von «Business Insider» haben einige der teuersten Sneaker zusammengetragen und erzählen ihre Geschichte.

Nike Air Yeezy 2 «Red October»

Als 2013 der Rapper Kanye West sein sechstes Album mit dem Titel «Yeezus» herausbrachte, wollte er auch das passende Schuhwerk dazu. Es war nicht das erste Mal, dass der Star Sneaker selbst entworfen hatte. Mit Nike bestand bereits eine Kooperation. Aber Ende des Jahres 2013 hatte er überraschend die Seiten gewechselt und stand nun beim Konkurrenten Adidas unter Vertrag. Um so grösser die Sensation, als Anfang 2014 Nike via Twitter verkündete, nun den von Kanye West gestalteten quietsche-roten Schuh anzubieten.

Innerhalb von 15 Minuten war der Nike Air Yeezy 2 «Red October» vergriffen. Dafür tauchten manche davon bei eBay auf. 17 Millionen Dollar (16,6 Millionen Franken) sollte ein Paar samt Originalverpackung sogar kosten. Ob sie wirklich für diesen Preis über den Tisch gingen und der exzentrische Kanye West das Ganze nicht selbst als Werbegag inszeniert hatte, darüber wird bis heute noch spekuliert. Fakes des Sportschuhs gibt es jedenfalls mit Sicherheit reichlich.

Bicion «Fire Monkey»

Keine Fiktion dagegen sind die satten 4 Millionen Dollar (3,9 Millionen Franken), die das mit weissen Diamanten und blauen Saphiren (eingefasst in 18 Karat Gold) verzierte Modell «Fire Monkey» des Luxussneaker-Herstellers Bicion im März diesen Jahres auf einer Auktion erzielte. Der Erlös der vom Designer Dan Gamache aufgepimpten Edeltreter kommt der Organisation Soles4Souls zugute, die unter anderem mittellose Menschen in der Dritten Welt mit Schuhspenden unterstützt.

Nike Air Jordan XII

Die 2013 bei einer Versteigerung erreichten 104'000 Dollar (102'000 Franken) erscheinen im Vergleich dazu fast wie ein Sonderangebot. Der Grund für den Preis: Basketball-Legende Michael Jordan persönlich hat diese Sneakers 1997 bei einem Spiel der Chicago Bulls getragen, an dem er trotz fetter Erkältung teilgenommen hatte, und sie anschliessend einem Balljungen geschenkt. Der vertickte sie umgehend auf Ebay und konnte sich über sehr viel Geld freuen.

Nike Air Jordan 12 OVO

Rapper Drake, seit Ende 2013 Nachfolger von Kanye West als Schuh-Designer bei Nike, schenkte nach einer Veranstaltung in Toronto einem Zuschauer ein Exemplar des von ihm entworfenen Air Jordan 12 OVO. Dieser stellte das Paar ebenfalls prompt auf Ebay und bekam dafür 100'000 Dollar (977'000 Franken).

Nike Air Force 1 mit Diamanten

Ein paar Edelsteine mit einem handelsüblichen Turnschuh kombinieren, ein Exemplar davon publikumswirksam dem Rapper Big Boi schenken und schon werden die Premium-Sneakerheads auf einen aufmerksam. Das jedenfalls dachte sich eine Boutique in Atlanta und hatte damit riesigen Erfolg. Über 50'000 Dollar (49'000 Franken) muss man für die Treter mit viel Blingbling hinlegen.

Nike Air Mag

Sie glauben, diese Sneaker mit Leuchtsohlen schon einmal gesehen zu haben? Richtig, Michael J. Fox trug sie in «Zurück in die Zukunft II». Nike legte davon eine auf 1500 Exemplare limitierte Serie auf und versteigerte sie. Der Erlös ging an eine Stiftung, die sich um Parkinson-Patienten kümmert. An Parkinson erkrankte auch der Schauspieler Michael J. Fox vor Jahren. Das erste Paar ging für 37'500 Dollar (36'700 Franken) an den Rapper Tinie Tempah.

Dieser Text erschien bei unserer Schwester-Publikation «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Schuhe als Geldanlage: Das sind einige der teuersten Sneaker der Welt».