Der Boulevard war vor Ort, als Madeleine Schickedanz Herl (65) nach dem Eintreffen immer negativerer Zahlen aus ihrer untergehenden Unternehmensgruppe, Karstadt-Quelle, in der Schweizer Wahlheimat ins Spital gebracht wurde. Herzattacke. «Auf der Intensivstation» sichteten Journalisten die Mutter von vier Kindern aus zwei Ehen. Die passionierte Bündnerin mit mondänem Quartier am Suvrettahang in St. Moritz wurde freilich bereits am folgenden Tag entlassen.
Die Trümmer ihres vor 15 Jahren geerbten Vermögens wird allerdings selbst der begnadetste Rekonstrukteur nicht wieder zusammensetzen können. Der Volksmund sieht ein Familienvermögen normalerweise erst in der dritten Generation in Gefahr: «Der Vater erstellts, der Sohn erhälts, beim Enkel zerfällts.» Madame Madeleine schaffte den Zerfall schon in zweiter Generation. Was Vater Gustav Abraham und Mutter Grete Schickedanz aufgebaut hatten, hat die Tochter entweder verscherbelt oder durch Missmanagement an den Rand des Ruins geführt. Für grosse Teile des Schweizer Kataloggeschäfts, angesiedelt in St. Gallen und erst vor zwei Jahren noch mit dem Zukauf des Versandhauses Ackermann aufgerüstet, dürften sich Kaufinteressenten finden.
Vermögen: 1,5–2 Milliarden Franken.