Es gibt zwei neue Arten, in die Stadt der Liebe einzutauchen und Paris’ Faszination zu erleben. Die budgetschonende Variante ist der Film «Midnight in Paris». In der romantischen Komödie von Woody Allen werden die Zuschauer auf eine fantastische Zeitreise mitgenommen. In ihren Epochen treten berühmte Künstler auf, die in Paris gelebt und gewirkt haben, so Ernest Hemingway und Pablo Picasso in den 1920er-Jahren oder Paul Gauguin und Edgar Degas im Paris der Belle Époque.

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Die kostspielige Variante, dem vergangenen Charme Paris’ zu erliegen, ist ein Aufenthalt in der jüngsten Nobelherberge an der Seine. Das «Mandarin Oriental Paris» wurde diesen Juni eröffnet. Während das Erlebnis realer ist als der Film, sind die Preise fast surreal. Eine Übernachtung kostet ab 765 Euro in einem Zimmer respektive ab 1750 Euro in einer Suite. Wobei es keine Rolle spielt, ob man die Unterkunft zu zweit oder einzeln nutzt. Die Preise verstehen sich ohne Frühstück, das für zwei Personen schnell 100 Euro teuer werden kann. Es empfiehlt sich deshalb, mindestens die Zimmerkategorie «Bed & Breakfast» zu buchen.

Doch nicht die Preise machen denReiz des Fünfsternehauses der asiatischen Luxushotelkette aus, sondern die historische Architektur gepaart mit dem modernen Design und die zentrale Lage an der Flaniermeile Rue Saint-Honoré. Der Jardin des Tuileries oder der Louvre sind zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar. Das «Mandarin Oriental Paris» wurde in ein bestehendes Art-déco-Gebäude aus dem Jahre 1928 integriert, jedoch in die Gegenwart transferiert. Verwendet wurden dafür feinste Materialien wie Gold und Seide oder Taft in Orange und Lila, dunkles Holz sowie edles Chrom. Nichts erinnert mehr daran, dass hier zuvor das Finanzministerium beheimatet war.

Das Thema Kunst und Mode zieht sich wie ein roter Faden durchs Haus: Bilder des amerikanischen Fotografen Man Ray, der die Hauptstadt Frankreichs zu seiner Heimat machte, erinnern an die Pariser Avantgarde. Seine Künstlerporträts dokumentieren die Blüte des kulturellen Lebens im Paris der 1920er-Jahre. Sein Bild «The Kiss» hängt in jedem Schlafgemach. Die 138 Zimmer und Suiten gehören zu den geräumigsten der Metropole. Zu Besonderheiten zählen etwa die Aussicht in den Innenhof oder die Badewanne mit Flachbildfernseher. Auch kulinarisch spielt das «Mandarin Oriental Paris» an der Spitze mit. Die Gastronomie steht unter der Leitung von Thierry Marx, der einer der besten Köche Frankreichs ist. Michelin ehrte ihn mit zwei Sternen, und Gault-Millau wählte ihn zum «Koch des Jahres».

Die «Bar 8» des «Mandarins» gehört bereits zu einem der angesagtesten Szenetreffs. Wer abends in diese Atmosphäre eintauchen will, tut gut daran, selbst als Hotelgast zu reservieren. Für einen Cocktail sind locker 20 Euro zu budgetieren. Der Wellnessbereich ist von der High Society noch nicht richtig entdeckt. Wegen der denkmalgeschützten Bausubstanz befindet er sich unter dem Hotelgebäude. Den Indoorpool hat man praktisch immer für sich allein. Der «Cake Shop», der klassische französische Pâtisserie mit einem trendigen Twist bietet, eignet sich auch zum Take-away.

Fernöstlicher Chic ist in der französischen Hauptstadt «en vogue». Mandarin Oriental ist die dritte asiatische Luxushotelkette, die hier kürzlich ein Haus übernommen hat. 2010 startete Raffles mit dem «Royal Monceau» beim Triumphbogen. Ein halbes Jahr später folgte das «Shangri-La Paris» beim Eiffelturm. 2013 ist die Reihe an Peninsula. Die Gruppe aus Hongkong zieht ins traditionsreiche Hotel Majestic an der Avenue Kléber.

Dank dem TGV ist Paris ab Mitte Dezember noch schneller erreichbar. Der Hochgeschwindigkeitszug verkehrt auf einer zusätzlichen Strecke. Dadurch verkürzt sich die Fahrt ab der Schweiz nach Paris um 30 Minuten – von Zürich aus auf vier Stunden, von Basel aus auf drei Stunden.