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PersonGuido Bühler
Die Meldung sorgte am Schweizer Finanzplatz im August für jede Menge Aufsehen. Die Finma erteilte der Seba Crypto AG die Erlaubnis, als Bank und Effektenhändler tätig zu sein. Guido Bühler (53) ist CEO und Initiant der Firma. Mit der Zulassung schreibt er Geschichte: Es ist das erste Mal weltweit, dass eine lizenzierte und regulierte Bank Investoren einen Zugang zur neuen Fiat-Krypto-Hybridwelt eröffnet. Die Distributed-Ledger-Technologie wird mit Instrumenten des Bankwesens kombiniert. «Die Regulierungs- und Vertrauenslücke zwischen traditionellen Banken und der rasanten Welt der digitalen Anlagen wird so überbrückt», sagt Bühler.
Bisher wurden im Kryptobereich nur einzelne Segmente abgedeckt – künftig können über Plattformen zahlreiche Kryptowährungen zusammen mit traditionellen Anlagen verwaltet, gehandelt und verwahrt werden. Depotähnliche Lösungen entstehen so. Das Angebot an Anlagen steigt auch durch die von Seba vorangetriebene Tokenisierung. «Firmen können sich in Zukunft statt über Bonds und Aktien über die Ausgabe von Tokens finanzieren», so Bühler. Die Kosten sinken für die Emittenten und Investoren. Anders als bei vielen Start-ups aus dem Blockchain-Bereich steht Seba Crypto mit Guido Bühler kein Computerwissenschaftler vor. Sein Know-how basiert auf dem Gebiet der globalen Unternehmensfinanzierung. Bühler hat während seiner Karriere viele Bereiche der Finanzindustrie kennengelernt.
Das Investment Banking zu den goldenen Zeiten in den 1990er Jahren war dabei, genauso der Vorsitz der Operational Management Group der Europäischen Zentralbank nach 9/11 sowie der weltgrössten Clearingorganisation DTCC. Die Finanzkrise hat er als Chief Operational Risk Officer der UBS hautnah miterlebt. Zuletzt gründete er das strategische Beratungs-, Risiko- und Research-Unternehmen B&B Analytics, das später in die Seba integriert wurde.
Im November 2019 verlegt Seba Crypto den Hauptsitz und damit 60 Mitarbeiter ins Zuger Stadthaus. «Mit dem Umzug ins geschichtsträchtige Haus wollen wir die Kryptowelt erlebbar machen», so Bühler. Im Erdgeschoss, wo heute die Einwohnerkontrolle untergebracht ist, soll ein Treffpunkt für Krypto-Interessierte entstehen. Kunden können dort in traditionelle und digitale Vermögenswerte investieren.