Dating-Apps sind in Zeiten des Lockdowns beliebt. Wo sollen Singles sonst neue Leute kennenlernen? Der Traffic auf Dating-Apps soll 2020 eine Zunahme von über 20 Prozent verzeichnet haben. Und inzwischen haben viele Singles aber nicht nur die bekannteste aller Dating-Apps – Tinder – auf ihrem Smartphone installiert, sondern auch Bumble. Oft nutzen sie beide Apps.
Am Donnerstag hat der Tinder-Konkurrent nun den Börsengang gewagt, und er debütierte an der Wallstreet gleich mit einem Kursplus von 77 Prozent. Das Unternehmen hat 50 Millionen Anteilsscheine zu je 43 Dollar ausgegeben. Damit erreicht die Bewertung der App rund 13 Milliarden Dollar.
Gründerin Whitney Wolfe Hard war bei Tinder
Der IPO macht Gründerin Whitney Wolfe Herd auf einen Schlag zur jüngsten Selfmade-Milliardärin der Welt. Die 31-Jährige besitzt rund 12 Prozent neuen Börsen-Unternehmens.
Bumble verfügt laut Eigenangaben über 42 Millionen Nutzer in mehr als 150 Ländern. Davon zahlen 2,4 Millionen Nutzer für den Service. Seit dem Start 2014 habe es rund 1,7 Milliarden Kontakte gegeben.
Zum Vergleich: Tinder hat mindestens 100 Milionen Nutzer und generierte im vergangenen Jahr rund 43 Milliarden Matches weltweit. Jeden Tag werden rund 1,4 Milliarden Swipes mit der App durchgeführt, wie das Portal «Business of Apps» eruiert hat.
Gründerin Whitney Wolfe Herd hat Bumble ein Gesicht gegeben und macht die App mit ihrer anderen Funktionsweise auch glaubwürdig: Gerüchten zufolge soll sie es sogar gewesen sein, die den Namen Tinder erfunden hat.
Die 31-Jährige ist eine der Gründerinnen und verhalf einst der Dating-App zu seiner Bekanntheit. 2014 verliess sie das Unternehmen aber in einem Zerwürfnis. Es soll zu sexuellen Belästigungen durch Kollegen gekommen sein, so weitere Gerüchte. Als Abfindung habe sie neben rund einer Million Dollar in einem Vergleich auch ein Paket von Aktienoptionen an Tinder erhalten.
Frauen machen den ersten Schritt
Gleich nach ihrem Abgang gründete Wolfe Herd Tinder 2014 mit dem Tech-Milliardär Andrey Andreev die Konkurrenz-Plattform. Bumble ist ebenfalls eine Dating-Plattform, aber mit dem kleinen Unterschied: Bei Bumble können nur Frauen Männer liken, nicht umgekehrt. Das heisst, Frauen machen den ersten Schritt für ein Date.
Bumble ist für die Nutzer grundsätzlich kostenlos, aber sie können durch eine Bezahlung weitere Funktionen freischalten lassen. Damit steigt die Chance auf ein zufriedenstellendes Date. Mit diesem Geschäftsmodell erzielte Bumble laut eigenen Angaben 2020 einen Umsatz von rund 416 Millionen Dollar.
Mit Material von Reuters