Die Produktion des neuen Hochgeschwindigkeitszuges der SBB startet Anfang 2016. Wie der «Giruno» genannte Zug aussehen wird, davon konnte man sich beim Zug-Hersteller Stadler Rail in Bussnang TG ein Bild machen. Bislang taten dies über 200 Personen.
Die SBB und Stadler Rail bauten ein 1:1-Holzmodell des Triebzuges, um die verschiedenen Bereiche des neuen Zuges erlebbar zu machen. Anlässlich von Führungen durch das Holzmodell hätten im ersten Halbjahr 2015 über 200 Personen ihre Inputs eingebracht, teilten SBB und Stadler Rail mit.
Kürzere Reisezeit
An jedem Sitzplatz wird eine Steckdose und ein 3G/4G-Mobilfunkverstärker angebracht sein. Die WCs sind geschlechtergetrennt, einige Wagen werden für Rollstuhlfahrer einen Tiefeneinstieg haben. Ende 2019 sollen die Züge auf der Gotthardlinie nach Mailand fahren - und die Strecke in weniger als drei Stunden hinter sich bringen. Nach Lugano soll die Reisezeit unter zwei Stunden bleiben - heute dauert Zürich-Lugano 2 Stunden 40 Minuten.
Viele Verbesserungsvorschläge
Das Holzmodell - eine so genannt Maquette - ermöglichte es, Fragen zum Innenausbau vor Baubeginn zu klären. In der Maquette sind unter anderem ein Abteil 1. und 2. Klasse, ein Wagen für Personen mit eingeschränkter Mobilität, der Speisewagen und der Führerstand in Originalgrösse dargestellt.
Von Fachpersonen und Interessengruppen, die im ersten Halbjahr die Maquette besichtigt haben, seien mehr als 270 Anregungen zur Optimierung des Gesamtkonzeptes eingegeben worden, teilten SBB und Stadler weiter mit. Ende August schliesse das Projektteam die erste Konzeptphase ab.
Viel mehr Sitzplätze
Danach folgen zwei weitere Überarbeitungsrunden zwischen der SBB und Stadler Rail, an deren Ende die notwendigen Unterlagen zum Bau der Züge erstellt sein müssen.
Der «Giruno» bietet den Passagieren mit bis zu 400 Metern Länge in Doppeltraktion insgesamt 806 Sitzplätze - rund 40 Prozent mehr als bisher. Die neuen Züge rollen ab Ende 2019 auf der Gotthard-Linie bis nach Mailand.