Der deutsche Chemiekonzern senkte nach einem schwachem zweiten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem Ergebniseinbruch. BASF erwartet nun einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) von bis zu 30 Prozent, wie das Ludwigshafener Unternehmen am Montagabend mitteilte.
Zuvor war der Konzern von einem Zuwachs von einem bis zehn Prozent ausgegangen, wobei der Vorstand das untere Ende der Spanne bereits als realistischer eingeschätzt hatte. Beim Umsatz wird nun mit einem leichten Rückgang statt mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent gerechnet.
Schuld ist die schwache Autoindustrie
BASF verwies auf die Verlangsamung des weltwirtschaftlichen Wachstums und der Industrieproduktion vor allem infolge der Handelskonflikte. Dem Konzern macht vor allem die schwächelnde Autoindustrie, insbesondere in China, zu schaffen. Vorstandschef Martin Brudermüller hatte jedoch auf eine leichte Erholung der mit einem Umsatzanteil von knapp 20 Prozent grössten Kundengruppe von BASF gesetzt.
Das Unternehmen hatte an dieser Erwartung noch vor wenigen Wochen festgehalten, obwohl BASF im Bereich Coatings, der unter anderem Fahrzeug- und Autoreparaturlacke herstellt, den Abbau von 200 Stellen am Standort Münster ankündigte - und das mit dem schwierigen Marktumfeld in der Automobilindustrie begründete.
Auch Schwächen im Agrargeschäft zu spüren
Daneben bekommen die Ludwigshafener aber auch Schwächen im Agrargeschäft nach den Überschwemmungen in den Farmstaaten im Mittleren Westen der USA im Frühjahr zu spüren. Sie führten zu einer schwächeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln. Und anders als BASF noch zu Jahresbeginn angenommen hatte, hat sich auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China noch nicht entschärft.
Im zweiten Quartal sank der Umsatz der Pfälzer nach vorläufigen Zahlen um vier Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei voraussichtlich eine Milliarde Euro und damit um 47 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das Ergebnis nach Steuern stieg indes wegen eines Buchgewinns aus der Entkonsolidierung der Öl- und Gastochter Wintershall nach dem Zusammenschluss dieser mit dem Rivalen DEA auf 6,5 (Vorjahreszeitraum: 1,5) Milliarden Euro.
BASF hatte Ende Juni angekündigt, weltweit 6000 der 122'000 Stellen streichen zu wollen. Die Hälfte davon entfällt auf Deutschland, vor allem die Verwaltung soll verschlankt werden. Der Joabbau ist Teil eines Sparprogramms, das Brudermüller bereits im November angekündigt hatte und das ab Ende 2021 einen Ergebnisbeitrag von jährlich zwei Milliarden Euro bringen soll.
(reuters/tdr)