2019 wurden gemäss dem Branchenverband Swiss Sustainable Finance alleine in der Schweiz rund 1'163 Milliarden Franken nachhaltig investiert. Das ist ein Zuwachs von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt: Heutigen Anlegern ist es nicht egal, wohin ihr Geld fliesst. Ihnen ist es vielmehr ein Anliegen, mit ihrem Vermögen solide Renditen zu erwirtschaften und gleichzeitig Verantwortung zu übernehmen und vielleicht so unsere Welt auch ein Stück besser zu machen.
Eine Möglichkeit, das zu tun, ist nachhaltiges Anlegen – häufig mit den drei Buchstaben E, S und G, kurz ESG, verbunden. Dabei werden Unternehmen, in die investiert werden soll, genau unter die Lupe genommen. Wie steht es bei ihnen mit E wie Environment? Sprich wie gehen sie mit Umweltfragen um? Wie handhaben sie S wie Soziales, nach innen und aussen? Und wie ist es um ihre G wie Governance, also die Unternehmensführung, bestellt?
Anhand wissenschaftlich fundierter Kriterien lässt sich messen und bewerten, wie die Unternehmen sich schlagen. Anleger sehen auf diese Weise, ob ihre Investitionen mit ihren persönlichen Werten im Einklang stehen und was sie an Positivem erreichen – zum Beispiel gemessen an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Uno, auf Englisch SDGs genannt. Gerade weil nachhaltiges Anlegen Unternehmen in die Pflicht nimmt, leistet es einen wichtigen Beitrag dazu, diese Ziele zu realisieren.
Wer beispielsweise seinen Mitarbeitern angemessene Löhne zahlt und für gute Arbeitsbedingungen sorgt, tut etwas für Ziel 1 «Keine Armut», Ziel 2 «Kein Hunger» und Ziel 3 «Gesundheit und Wohlergehen». Wird in der Zusammensetzung von Unternehmensleitung und Belegschaft auf Diversität geachtet, unterstützt das unter anderem Ziel 5 «Geschlechtergleichheit». Und arbeitet eine Firma daran, ihren CO2-Ausstoss zu senken, hilft das Ziel 13 «Massnahmen zum Klimaschutz».
Um die 17 Nachhaltigkeits-Ziele der Uno zu erreichen, braucht es viel Kapital. Deswegen bedarf es nicht nur öffentlicher, sondern auch privater Gelder. Die Investitionsmöglichkeiten sind dabei gross: Im «Better Business, Better World»-Report werden sie auf 12 Billionen US-Dollar geschätzt. Die Sektoren mit den grössten Chancen sind dabei das Bauwesen, der Transportsektor sowie der Gesundheitsbereich.
Letzterer rückt durch die Covid-19-Pandemie noch mehr in den Fokus. Staaten fördern derzeit erheblich die Forschung an einem Impfstoff. Bei den Investoren erlebt jedoch gerade das nachhaltige Anlegen einen kräftigen Schub. Karsten Güttler, Senior Investment Spezialist für nachhaltige Anlagen bei UBS Asset Management: «Auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Fonds zogen im ersten Quartal dieses Jahres am Markt eine Rekordhöhe an Kapital an, selbst als die Pandemie die weltweiten Märkte fest im Griff hatte. Globale nachhaltige Fonds erlebten Zuflüsse von rund 50 Milliarden Dollar, während das breitere Fondsuniversum laut Morningstar einen Abfluss von rund 400 Milliarden Dollar verzeichnete.»
Der Trend hat zwei Gründe: «Marktdaten zeigen, dass ESG-Indizes wie der MSCI SRI global und der ACWI-Index über drei und fünf Jahre bessere risikobereinigte Renditen erzielt haben als ihre traditionellen Pendants», erklärt Karsten Güttler. Man könne auch langfristige Chancen besser nutzen. Zum Beispiel indem man auf nachhaltige Anlagethemen oder mit den 17 Nachhaltigkeitszielen verbundene Anlagen setze. «Ist man früh genug dabei, hat man eine Chance, daran zu verdienen. Mehr als bei stagnierenden Branchen mit weniger Wachstumspotential.» Werden Wachstum und Nachhaltigkeit verbunden, schafft das Werte für die Investoren und für die Gesellschaft.
Wie gut nachhaltige Anlagen rentieren, zeigt ein Vergleich des «S&P 500»-Index, der die Aktien der 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen umfasst, und des KLD 400. Der KLD 400 spiegelt die Entwicklung von US-amerikanischen Unternehmen wider, die ein besseres ESG-Profil aufweisen. Güttler: «Der KLD 400 schwingt obenaus, wie die Analyse von 1990 bis heute zeigt. Und das tat er auch schon lange bevor das Thema die heutige öffentliche Wahrnehmung erreichte.» Der KLD 400 enthält ca. 250 Aktien aus dem S&P 500, ca. 100 weitere grosse Unternehmen, die nicht im S&P 500 gelistet sind, sowie ca. 50 Unternehmen, die sich durch ein starkes soziales Profil auszeichnen.
Für Anleger macht es also mehr denn je Sinn, ihr Geld nachhaltig zu investieren und die ESG-Kriterien dabei in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Sie sollten aber auch wissen: Nur auf Unternehmen mit guter ESG-Bilanz zu setzen, greift zu kurz. «Investieren Sie auch in positive Veränderungen auf der Nachhaltigkeitsseite», rät Karsten Güttler. «Selbst wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht logisch scheint: So haben Sie einen grossen Hebel – es ist finanziell attraktiv und erzielt auch gesellschaftlich den grössten Mehrwert, da alle Wirtschaftssubjekte einbezogen bleiben.»
Auch wichtig: als Einzelner kann man mit seinem Stimmrecht keine Berge hinsichtlich Veränderungen versetzen. Investiert man aber in einen Fonds, werden alle Kräfte gebündelt und zu einem mächtigen Schwert der Anleger. «Und das zählt.»
Nachhaltige Investitionen sind der am schnellsten wachsende Finanzbereich. UBS bietet Privatanlegern verschiedene Anlagemöglichkeiten wie zum Beispiel der UBS Long Term Themes Fund und die UBS SRI ETFs (Socially Responsible Investing), die eine Kombination von Ausschlüssen und Fokus auf Anlagen mit besonders hohem Nachhaltigkeitsniveau sind. Eine andere Möglichkeit ist UBS Manage Sustainable Investing. Hier wird ein individuelles, zu 100 Prozent nachhaltiges Portfolio so zusammengestellt, dass die darin enthaltenen Titel ein gutes ESG-Profil aufweisen und an den 17 UNO-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausgerichtet sind. UBS ist zudem der erste Vermögensverwalter, der proaktiv Weltbankanleihen vertreibt, mit denen die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in benachteiligten Märkten finanziert wird. ubs.com/nachhaltig-anlegen