«Sehr zufrieden» sei er, frohlockte UBS-Chef Sergio Ermotti Ende Juli angesichts der Halbjahreszahlen seiner Bank. Nicht nur die Vermögensverwaltung ist gut unterwegs, sondern auch das Investment Banking, das lange mit Milliardenverlusten Schlagzeilen machte. Der nach der Strategieumkehr vom letzten Herbst um Risiken entschlackte Bereich ist zur Profitperle mutiert: Mit einer Eigenkapitalrendite vor Steuern von 43 Prozent ist die UBS derzeit die profitabelste Investmentbank überhaupt. Der Schnitt an der Wall Street liegt bei knapp der Hälfte.

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Für Finma-Chef Patrick Raaflaub kein Anlass, seine strikte Haltung gegenüber der UBS zu ändern. Die nach den Londoner Handelsverlusten letzten Herbst verordneten «temporären Massnahmen» bleiben in Kraft, wie die Finma auf Anfrage der BILANZ bestätigt. Sie greifen tief in die unternehmerische Freiheit der UBS ein. So darf die Investmentbank weiterhin keine neuen Akquisitionen tätigen. Zudem muss jede signifikante neue Geschäftsinitiative vorgängig von der Finma akzeptiert werden. Auch der von der Finma eingesetzte unabhängige Untersuchungsbeauftragte, der die Fortschritte überwachen muss, bleibt im Amt. All dies so lange, «bis die UBS den Nachweis erbringen kann, dass das Kontrollumfeld und das Risikomanagement in den betroffenen Bereichen nachhaltig verbessert wurde und funktioniert», schreibt die Finma.

Die guten Renditen sind zudem relativ. Die UBS hat Dutzende Milliarden aus Bereichen, die man nicht weiterführen will, in eine «Non-core»-Einheit umgeschichtet. Würde man diese mit der neuen Investmentbank verrechnen, läge die Eigenkapitalrendite bei rund sechs Prozent.

Zu Konflikten haben die Verordnungen bisher nicht geführt, berichten UBS-Insider. Die Strategie sehe ohnehin ein Schrumpfen vor. Ende Oktober 2012, kurz vor den verordneten Massnahmen, hatte Ermotti die Verkleinerung der Investmentbank verkündet. Die Strategie sei mit der Finma vorweg zwar besprochen worden, erzählen Beteiligte, doch sei der Druck weniger von den Regulatoren als von den Investoren gekommen. Der Kursgewinn zeigt, dass der Markt die neue Strategie honoriert. Konkurrent Credit Suisse, der weiter stark aufs Investment Banking setzt, hinkt hinterher.