Der Energietechnik- und Automationskonzern ABB hat sein Ergebnis im zweiten Quartal stark verbessert. Der Reingewinn kletterte um 43 Prozent auf 893 Millionen Dollar.
Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 28 Prozent auf 9,68 Milliarden Dollar, wie ABB mitteilte. In Lokalwährungen - also ohne die Effekte der Dollarschwäche - betrug das Plus 17 Prozent, davon waren 9 Prozentpunkte organisches Wachstum.
Der Konzern profitierte von einer anziehenden Nachfrage der Industrie: Gekauft wurden vor allem Roboter, energieeffiziente Motoren und Niederspannungssysteme.
Gleichzeitig sorgten Kapazitätserweiterungen und eine hohe Nachfrage nach Serviceleistungen für einen verbesserten Auftragseingang aus dem Öl- und Gassektor, der Papier- und Zellstoffindustrie und der Metall- und Schiffbauindustrie. Zum Wachstum trugen auch Übernahmen bei, insbesondere jene von Baldor Electric.
Energiehungrige Schwellenländer
Geographisch konnte ABB sowohl in Europa und Nordamerika als auch in den Schwellenländern zulegen. Der wachsende Energiebedarf insbesondere in Schwellenländern führte zu einer höheren Nachfrage nach Stromverteilungslösungen. Dagegen blieben Investitionen in Stromübertragungstechnik auf niedrigem Niveau.
Die operative Gewinnmarge (Ebitda-Marge) ging zurück. Grund dafür waren laut ABB vor allem höhere Investitionen in Verkauf, Forschung und Entwicklung, sowie rückläufige Preise im Energiegeschäft und ein ungünstiger Umsatzmix im Automationsgeschäft. Dennoch zeigte sich Konzernchef Joe Hogan zufrieden: «Wir haben dieses Quartal gut gewirtschaftet und konnten ein hohes Umsatzwachstum verzeichnen.»
Hogan erwartet für die zweite Jahreshälfte trotz gestiegener Sorgen um Staatsschulden und Inflation weiterhin eine anhaltend lebhafte Nachfrage der Industrie und eine Erholung im Stromübertragungsgeschäft. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, im zweiten Quartal nahm der Bestellungseingang um 29 Prozent (18 Prozent in Lokalwährungen) auf 9,867 Milliarden Dollar zu.
(tno/sda)