Auch in der Schweiz wird der PC-Markt von den weltweiten Top-2-Anbietern HP und Dell dominiert, die gemeinsam 38,6% der Stückzahlen im Schweizer Totalmarkt abdecken. Auf den weiteren Rängen folgen bekannte Mainplayers wie Acer, Fujitsu Siemens Computers, Apple und IBM. Aber bereits auf Platz 8 folgt der erste Assemblierer Steg Computer mit einem Marktanteil von 3,0%.
In der Marktaufteilung nach Segmenten und Einsatzspektren stehen die Assemblierer noch besser da. Im Desktop-Segment sind unter den Top-10 mit Steg (Platz 6, Marktanteil 4,4%) und Brack (Platz 9, Marktanteil 2,6%) bereits zwei Assemblierer zu finden, wobei Brack ein Wachstum von gegen 400% ausweisen kann. Im Desktop-Home-Segment sind es sogar drei Vertreter: Steg (Platz 3, Marktanteil 9,6%), Brack (Platz 7, Marktanteil 5,0%) und Jet (Platz 9, Marktanteil 2,9%). Im mobilen Segment finden wir mit Jet auch einen Vertreter unter den Top-10 (Rang 9, Marktanteil 2,2%).
Drei von zehn Desktop-PC
Interessant ist vor allem die Analyse des gesamten Assemblierer-Marktes. Er passte sich dem allgemeinen Trend an und verzeichnet ein Wachstum von 14,3% (Gesamtmarkt-Wachstum: 17,0%), wobei deutlich mehr mobile Systeme in der Schweiz zusammengebaut wurden als im Vorjahr (Steigerung 57,1%, 33000 Einheiten), da verschiedene erfolgreiche Desktop-Assemblierer nun auch Notebooks ins Programm aufgenommen haben. Die Notebook-Assemblierer konnten somit ihren Marktanteil um 27,4% steigern, der Anteil am Gesamtmarkt erhöhte sich von 5,0% auf 6,4%.
Vom Preisniveau, aber auch von der Ausstattung her, sind die in der Schweiz assemblierten Notebooks den Business-Notebooks zuzuordnen. Es wäre nach wie vor sehr problematisch, in der Schweiz billige Notebooks zu assemblieren, da die Komponentenpreise, hier vor allem der Prozessor, aber auch Arbeitsspeicher und Festplatte, sehr stark von den Stückzahlen-Abnahmemengen beeinflusst werden, und die sind in unserem Lande nach wie vor sehr gering im Vergleich zu den ausländischen Anbietern.
Deutlich höher mit 27,2% liegt der Wert am Gesamtmarkt bei den Desktop-Systemen. 2004 wurden drei von zehn Desktop-PC oder rund jedes vierte System in der Schweiz hergestellt.
Umsatzwachstum bei den Notebooks
Die Assemblierer bauten im letzten Jahr rund 248000 Geräte (Vorjahr 217000 Geräte) zusammen, was einem Anteil am Gesamtmarkt von 19,0% entspricht. Dies sind 31000 Systeme mehr als im Jahr 2003. Der gesamte Assemblierer-Umsatz inklusive Server erhöhte sich dank diesen Steigerungen von 386 Mio Fr. auf 415 Mio Fr. Vor allem das Umsatzwachstum von 37,1% (Anstieg von 53 auf 72 Mio Fr.) bei den Notebooks fällt deutlich ins Gewicht.
In diesem interessanten Marktsegment mit vielen schweizerischen Eigenheiten zeichnet sich ab, dass vor allem die grossen Assemblierer mit Stückzahlen von über 10000 produzierten Einheiten bei den Desktop-Geräten und über 5000 bei den mobilen Geräten sehr stark wachsen. Dagegen haben die kleineren Assemblierer mit Stückzahlen unter 1000 deutlich mehr Probleme.
Einige Assemblierer bezeichnen sich lieber als Brand-Hersteller, da sie nicht nur uniforme Barebones bestücken, sondern Eigenentwicklungen in ihre Produkte einbringen und auch den ganzen Aftersales-Service anbieten können. Ein Hersteller wird allgemein als Assemblierer bezeichnet, wenn er seine Produkte in der Schweiz «veredelt», das heisst eine Wertschöpfung erarbeitet und diese auch in unserem Markt absetzt. Da in den letzten Jahren auch das Komponentengeschäft ständig angestiegen ist viele Private bauen ihren PC selber («Case Modding») oder bauen bestehende PC um , sind viele Assemblierer zu Distributoren geworden und profitieren dabei gleichzeitig von den günstigeren Einkaufskonditionen bei grösseren Stückzahleneinkäufen.
Der grösste Assemblierer in der Schweiz mit 39 000 Systemen ist die Firma Steg Computer GmbH in Littau bei Luzern. Mit rund 100 Mitarbeitern dürfte Steg die überkritische Grösse für einen Assemblierer sie liegt zwischen 20 und 70 bis 80 Mitarbeitern übertroffen haben. Steg lanciert seine Geräte, darunter auch günstige Einstiegsgeräte, direkt übers Internet.
Einträgliches Rundherum
Der zweite wichtige Assemblierer mit rund 23700 Einheiten ist die Firma Jet in Ramsen (Schaffhausen), die als wichtigster Notebook-Hersteller in der Schweiz gilt. Auf Platz drei ist die Firma Brack Electronics AG aus Mägenwil zu finden. Als Distributor vertreibt Brack vor allem Produkte von Asus (Notebooks, Barebones usw.). Im Desktop-Bereich hat Brack im letzten Jahr 20800 Einheiten produziert.
Mit 7500 in der Schweiz hergestellten Notebooks und einem Stückzahlenwachstum von 56,3% etabliert sich die Firma Littlebit Technology AG in Hünenberg als zweitwichtigster Produzent im mobilen Umfeld. Littlebit vertreibt seine Modelle über den Fachhandel und ist zudem auch als wichtiger Distributor von PC-Komponenten und Peripherie-Produkten tätig.
Die vielen kleinen Assemblierer können sich im Schweizer Markt vor allem deshalb behaupten, weil sie vor allem im lokalen KMU-Segment tätig sind und eben nicht nur kundenspezifische Hardware anbieten, sondern auch die Installation der Hardware, der Software und des Netzwerkes übernehmen, den Service und die Hotline besorgen und auch die Ausbildung anbieten können. Die lokale Anbindung erlaubt zudem sehr schnelle Reaktionszeiten, und auch die persönlichen Beziehungen spielen eine Rolle. Wie bei grösseren Firmen kalkuliert auch ein KMU nicht allein mit den Hardwarekosten, sondern mit den Gesamtkosten eines IT-Projekts. Deshalb fallen die Argumente von günstigen Hardwareangeboten, wie sie von den grossen Herstellern immer wieder in der Werbung angeboten werden, nicht stark ins Gewicht.
Da sich die Assemblierer in den letzten Jahren im Markt behaupten konnten und sich in nächster Zukunft keine grossen Marktveränderungen abzeichnen, ist zu erwarten, dass sich die komfortable Marktsituation der schweizerischen Hersteller nicht verändern wird.
20042003%
Desktop2892870.7
Mobil725337.1
Server544617.4
Total4153867.7
Quelle: Robert Weiss Consulting