Das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 liegt dem Versicherungskonzern Zurich schwer auf. Gewinn und Umsatz gingen drastisch zurück. Der Konzern konkretisiert darum sein bereits angekündigtes Sparprogramm. 8000 Stellen sind betroffen. 750 Jobs sollen in der Schweiz gekürzt werden – 450 mehr, als bisher angekündigt waren.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Zurich angekündigt, bis 2018 bis zu einer Milliarde einsparen zu wollen. In der Mitteilung vom Donnerstag spricht Zurich nun von 8000 Positionen. Das entspricht rund 15 Prozent der derzeitigen Belegschaft. Bereits früher hatte Zurich in einzelnen Ländern Stellenzahlen genannt, die dem Rotstift zum Opfer fallen sollen.
Reingewinn halbiert
Die massiven Einbrüche bei Betriebs- und Reingewinn bestätigen, was die Gewinnwarnung der Zurich Versicherung Ende Januar bereits ahnen liess. Am Donnerstag meldete der Versicherungskonzern einen Betriebsgewinn von 2,9 Milliarden Dollar (minus 37 Prozent) und einen Reingewinn von 1,8 Milliarden Dollar, der sich mit einem Minus von 53 Prozent mehr als halbierte.
Basierend auf dem Betriebsgewinn lag die Eigenkapitalrendite bei 6,4 Prozent, im Vergleich zu 11,2 Prozent im Vorjahr.
Bedarf nach neuer Führung
Nach diesem Abschluss besteht beim Versicherungskonzern der Bedarf nach einem neuen CEO, der aufräumt. Wohl deshalb wird Mario Greco, der designierte Chef, sein Amt bereits am 7. März antreten und nicht wie erwartet Anfang Mai. Bereits am Dienstag war bekannt geworden, dass Greco bei seinem bisherigen Arbeitgeber Generali per sofort abtrat.
Um die Aktionäre weiter bei der Stange zu halten, schlägt die Zurich Versicherung vor, die Dividende bei 17 Franken pro Aktie zu belassen. In Analystenkreisen war erwartet worden, dass diese gesenkt werden könnte. Doch so bleibt die Zürich ihrem Ruf treu, für Investoren vor allem wegen der Dividende interessant zu sein.
Aktie sinkt
Die Aktie sinkt trotzdem: In einem schwachen Gesamtmarkt sackten die Titel des Versicherers gleich zu Handelsbeginn um 4,2 Prozent ab. Danach erholten sich die Aktien wieder leicht. Bis 10 Uhr betrug das Minus noch 3,4 Prozent.
(sda/ise/gku)