Dass Morten Wierod den bisherigen CEO Björn Rosengren auf dem Chefsessel von ABB beerbt, war abzusehen. Überraschender ist da schon der Zeitpunkt des Wechsels: Bereits zum 31. Juli gibt Rosengren seinen Posten ab.

Das letzte volle Amtsjahr 2023 liess sich Rosengren dafür noch einmal vergolden. Offiziell verdiente er 2023 «nur» 9,7 Millionen Franken. Doch de facto kassierte er fast 16 Millionen Franken, genauer gesagt 15'953'078 Franken. Im Vorjahr waren es noch die Hälfte gewesen, 8'074'656 Franken.

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Hauptgrund für den Geldregen ist das langfristige Erfolgsprogramm LTIP, das 2020 aufgesetzt wurde und letztes Jahr zur Auszahlung kam. 8,35 Millionen Franken kassierte Rosengren letztes Jahr aus diesem Programm (2022: 2,41 Millionen). Dies dank des gestiegenen Kurses der ABB-Aktie: Sie dümpelte bei der Auflegung um die 20 Franken herum und hat inzwischen die 40er-Marke überschritten. Der Gewinn pro Aktie (EPS) und der Total Shareholder Return (TRS) machen 80 Prozent der LTIP-Ziele aus, die restlichen 20 Prozent setzen sich aus Nachhaltigkeitszielen zusammen. Auch die nächsten drei Jahre wird Rosengren substantielle Ausschüttungen aus dem LTIP-Programm erhalten, sofern sein Nachfolger die Ziele ebenfalls erreicht.

Die kurzfristige variable Vergütung stieg gegenüber dem Vorjahr nur leicht, von 2,14 Millionen auf 2,66 Millionen. Sie hängt zu 20 Prozent von den individuellen und zu 80 Prozent von den Konzernergebnissen ab. Weitere 626 740 Franken kamen hinzu für die Ablösung eines Aktienpakets von Rosengrens früherem Arbeitgeber Sandvik. Dieses war bei der Zuteilung rund 400'000 Franken wert. Grundgehalt, Pensionskassenzuschüsse und weitere Zuschüsse machen die restlichen 4,26 Millionen aus.

Damit ist Rosengren der zweitbest bezahlte CEO der Schweiz. Novartis-Chef Vas Narasimhan verdiente letztes Jahr 16,2 Millionen Franken. Auch dort schenkte ein Langfrist-Vergütungsprogramm ein. 

Marc Kowalsky
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