In der Schweiz zählt Olga Feldmeier zu den Aushängeschildern der Kryptoindustrie. Eine grosse Kryptokonferenz in Zürich und Davos wird von ihr organisiert, in Medien gibt sie häufig ihre Bitcoin-Prognosen preis. Dort wurde ihr auch der Beinamen «Crypto Queen» verpasst.

Anleger, die in ihre Kryptobörse Smart Valor investierten, dürften weniger gut auf die Expertin zu sprechen sein. Smart Valor ist seit Februar 2022 am Nasdaq First North Growth Market als SDR gelistet und auf dem Weg zum Pennystock. Lag der Emissionskurs bei 57.50 schwedischen Kronen, wurde das Wertpapier zuletzt noch für 1.40 Kronen verkauft. Allein im laufenden Jahr ging der Kurs um 80 Prozent zurück. Umgerechnet ist Smart Valor an der Börse nur noch 1,7 Millionen Franken wert.

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Dabei kehrten Kryptowährungen wieder aus dem Winterschlaf zurück. Bitcoin zählt zu den gewinnbringendsten Anlagen des Jahres. Laut Olga Feldmeier täusche jedoch der Schein. 2023 sei für die Kryptoindustrie eines der schwierigsten Jahre gewesen. Der FTX-Skandal habe zu einem massiven Vertrauensverlust in zentralisierte Kryptobörsen geführt. Im ersten Halbjahr sei das Handelsvolumen bei Kryptowährungen in Europa um 50 Prozent eingebrochen. Smart Valor habe sich mit einem Minus von 35 Prozent sogar vergleichsweise gut geschlagen. Zudem habe man vom reinen Retail-Geschäft auf B2B umgestellt. Im Herbst sprang man gar auf den KI-Trend auf und lancierte eine KI-Produktlinie unter dem Namen Elonn.ai.

Für Verunsicherung sorgte die zuletzt verkündete Umstellung von Quartals-auf Halbjahresberichte. Auf die Zahlen für das zweite Halbjahr müssen Investoren nun bis zum 30. März warten. Im ersten Halbjahr war der Nettoverlust grösser als der Umsatz. Verstecken will man sich nicht; laut Feldmeier werde lediglich der operative Aufwand reduziert.

Erich Gerbl
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