Nimmt man die Umsatzzahlen von 2022 gemäss den Schätzungen von Morgan Stanley und Luxeconsult zum Massstab, dann verkaufte Rolex Uhren im Wert von 25,5 Millionen pro Tag, Sonntage inklusive. Angenommen, Rolex hat die Wachstumsdynamik der letzten Jahre auch 2023 durchgehalten und wird sie auch im laufenden Jahr fortsetzen, was durchaus realistisch ist, dann dürfte der Tagesumsatz aktuell bei gut 33 Millionen Franken liegen.

Das heisst: Vom 1. Januar bis heute hat Rolex mit gut 360 Millionen Franken mehr Umsatz gemacht als Marken wie Piaget, Gucci oder Chanel im ganzen Jahr. Und das heisst auch: Die Busse in Höhe von 87 Millionen Franken, die Rolex von der französischen Wettbewerbsbehörde Ende 2023 aufgebrummt bekommen hat, ist bereits am 3. Januar wieder eingespielt worden.

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Die Zahlenklauberein zeigen vor allem etwas: Rolex spielt in der Uhrenindustrie in einer Klasse für sich. Und kann sich daher Dinge erlauben, die sich nur ganz wenige Marken in der Luxusindustrie leisten können. Zum Beispiel regelmässige Preissteigerungen, ungeachtet aller Krisen, unabhängig von Konsumstimmungen.

Rolex erhöht die Preise im Schnitt um 4 Prozent

Auch auf das neue Jahr hin hat Rolex die Preise für neue Uhren spürbar erhöht – nach bereits zwei Preisanpassungen im Jahr 2023 notabene. Im Schnitt aller Modelle beträgt die Rolex-Inflation im Vergleich zu 2023 rund 4 Prozent, wie Daten von Watchanalytics zeigen (siehe Grafik unten, zweite Seite). Verglichen mit dem Plus von gut 7 Prozent im Vorjahr fällt die Erhöhung der empfohlenen Verkaufspreise dieses Jahr also weniger deutlich aus. Aber es könnte durchaus sein, dass die Marke mit der Krone im Lauf des noch jungen Jahres eine zweite Preisrunde durchsetzen wird.

Der Preistrend, den Rolex auf dem Markt für neue Uhren setzt, kontrastiert diametral mit den Entwicklungen auf dem Secondhand-Markt. Dort befinden sich die Preise für die allermeisten Rolex-Modelle seit Monaten auf Sinkflug. Seit dem Höhepunkt im März 2022 haben die Durchschnittspreise für die populärsten 35 Rolex-Referenzen um fast ein Drittel nachgelassen.

Die Preise für gebrauchte Rolex-Uhren haben sich damit fast gleich schlecht entwickelt wie jene der 50 beliebtesten Uhren auf dem Secondhand-Markt, der auch Uhren von Audemars Piguet, Patek Philippe, Vacheron Constantin, Omega und weiteren Marken umfasst. Ein entsprechender Index hat seit dem Höhepunkt vor knapp zwei Jahren um knapp 40 Prozent nachgelassen.

Rolex-Sondermodell für die Wiener Philharmoniker - und ausgewählte Kunden

Rolex hat das Uhrenjahr aber nicht nur mit den fast schon üblichen Preissteigerungen begonnen, sondern auch eine neue, streng limitierte Sonderedition der beliebten Day-Date lanciert. Die Uhr wurde, so ist zu vernehmen, in «begrenzter Menge» produziert, und zwar ausschliesslich für ausgewählte Kunden. Zum Preis des Sondermodells ist derzeit nichts bekannt.

Das Modell ist aus 18-karätigem Gelbgold gefertigt und weist ein grünes Zifferblatt auf, das eine Violine und ihre Volute darstellt. Wie es heisst, ist das Geigenmotiv direkt von Hand in den Gelbgoldsockel geritzt und ebenfalls von Hand in verschiedenen Grüntönen eingefärbt worden. Mit der Uhr feiert Rolex das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft mit den Wiener Philharmonikern.