HZ Insurance Forum '24

Am HZ Insurance Forum '24 vom 5. Juni werden relevante Themen wie Rahmenbedingungen durch Aufsicht und Regulierung über die ökonomische Einschätzung von exponentiellen Gefahrenentwicklung sowie die Grenzen der Versicherbarkeit von Risiken und deren Nachhaltigkeit kritisch beleuchtet.

Im Vorfeld der Veranstaltung beziehen Referentinnen und Referenten im Kurzinterview Stellung zu entscheidenden Themen ihrer Arbeit.

Herr Rupprecht, welche sind momentan die grössten Herausforderungen, mit denen Ihr Unternehmen konfrontiert ist, und wie planen Sie, diese zu bewältigen? 

Helvetia ist mit denselben Herausforderungen konfrontiert wie die gesamte Branche. Zu nennen ist hier zum Beispiel die zunehmende Anzahl von Naturereignissen kombiniert mit höheren versicherten Werten. Dass diese Herausforderung sehr aktuell ist, hat der letzte Sommer unterstrichen. Dieser Herausforderung kann mit einer exzellenten Versicherungstechnik begegnet werden. Ein zweite Herausforderung ist der Umgang mit Top-Risiken wie grossflächigen Cyber-Angriffen. Bei Cyber-Risiken liegt ein Fokus auf der Prävention, einer auf der Modellierbarkeit dieser Risiken und ein weiterer Fokus auf der Frage, welche Lösungen es für extreme Schadenergebnisse gibt. Schliesslich ist die Entwicklung von Helvetia zu einer integrierten internationalen Versicherungsgruppe noch nicht abgeschlossen. Da nutzen wir noch nicht alle uns sich bietenden Chancen. Auch dieses Thema wird uns daher weiter beschäftigen.

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Wie investiert Ihr Unternehmen in Innovation und Technologie, um wettbewerbsfähig zu bleiben? 

Innovation und Technologie sind für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um für unsere Kundinnen und Kunden die bestmögliche Dienstleistung zu erbringen. Ein starker Fokus liegt daher auf der Kundenschnittstelle. Dabei verfolgen wir einen langfristigen Ansatz. Smile, die führende Schweizer Online-Versicherung, haben wir zum Beispiel über Jahre kontinuierlich aufgebaut und das Kundenerlebnis mit kleinen technischen Neuerungen stetig verbessert. Auch am Thema Chatbots arbeiten wir schon seit mehreren Jahren. Damit haben wir die Basis geschaffen, dass wir die völlig neuen Möglichkeiten von ChatGPT sehr schnell in der Kundeninteraktion nutzen konnten.

Wie fördert Ihr Unternehmen eine positive Unternehmenskultur und wie tragen Sie dazu bei, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert und motiviert bleiben?

Ich bin der festen Überzeugung, dass die besten Teams entscheidend sind, um die beste Leistung für den Kunden zu erbringen. Daher ist mir dieses Thema wichtig und ich konnte nach meinem Start bei Helvetia mit Freude feststellen, dass hier bereits ein sehr gutes Fundament besteht. Darauf möchte ich aufbauen. Wichtig ist mir dabei eine offene und ehrliche Kommunikation mit den Mitarbeitenden, auch wenn es einmal unangenehme Themen geben sollte. Dieses gegenseitige Vertrauen ist zentral und liegt im Kern der  Helvetia Kultur. Stärken möchte ich zudem die Chancen, die Helvetia als internationale Versicherungsgruppe ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet. Das nachweislich hohe Engagement der Helvetia Mitarbeitenden erzielen wir zudem durch einen gemeinsamen und breit verankerten Purpose: wir sind da, wenn es drauf ankommt.

Wie integriert Ihr Unternehmen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in seine Geschäftspraktiken? 

Unsere Massnahmen basieren auf einer systematischen Analyse der Risiken und Chancen für Helvetia sowie der Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft. Im Vordergrund stehen dabei die Praktiken im Versicherungsgeschäft und jene im Anlagegeschäft. Für beide Bereiche haben wir zum Beispiel definiert, wie wir mit Geschäften mit Bezug zu fossilen Brennstoffe umgehen, um die Erreichung der internationalen Klimaziele zu unterstützen. Auch bezüglich sozialer Kriterien haben wir Standards definiert, die wir im Underwriting und bei Anlageentscheidungen berücksichtigen. Schliesslich spielen Nachhaltigkeitskriterien auch bei Entscheidungen im Geschäftsbetrieb eine Rolle. So tragen wir auch eine soziale Verantwortung für unsere über 12'000 Mitarbeitenden und  wir möchten unseren Fussabdruck systematisch reduzieren, indem wir die von uns genutzten Gebäude sanieren oder unsere Fahrzeugflotten modernisieren. Für alle Bereiche gilt, dass wir der festen Überzeugung sind, dass sich nachhaltiges Verhalten auch für uns als Firma auszahlt.