Vor wenigen Wochen sorgte die berühmte Ketchup-Marke Heinz für mediales Aufsehen: Heinz Arabia lancierte die erste Ketchup-Versicherungspolice der Welt. Der neue Versicherungsschutz zielt laut Medienmitteilung darauf ab, den Stress und die Unannehmlichkeiten zu lindern, die durch das Verschütten von Ketchup, Spritzer und Kleckse im Alltag entstehen. Wer kennt das selbst nicht, nach einem herzhaften Biss in einen Burger - und schon ist die neue weisse Bluse oder das Hemd hinüber. 

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Wenn es nur ein Marketinggag sein sollte, hat er angesichts der weltweiten Medienpräsenz sicher seinen Zweck erfüllt. HZ Insurance hat die Meldung zum Anlass genommen, sich bei führenden Schweizer Versicherern umzuhören, welche ungewöhnlichen Versicherungen oder Versicherungsdeckungen sie im Angebot haben. Und hat ein paar Beispiele gefunden. Eines sei vorweg verraten: Eine Ketchup-Versicherung ist nicht darunter.

Teurer Kunstschlag

Dafür ist die Schweiz mit über 100’000 aktiven Spielerinnen und Spielern eine wahrhafte Golfnation. Ein Standard-Golfball hat einen Durchmesser von 42,7 Millimeter und weist in der Regel ein Gewicht von knapp 46 Gramm auf. Der Mindestdurchmesser für ein Golfloch ist auf 10,79 Zentimeter festgelegt. Da kommt es schon fast einem Wunder gleich, diesen kleinen Ball über eine grosse Distanz hinweg mit nur einem Schlag zu versenken. Die Wahrscheinlichkeit für das berühmte «Hole in one» (HIO) liegt bei Hobby-Golfern immerhin bei 1:10’000. Wer das schafft, ist für einen Moment wahrscheinlich der glücklichste Mensch auf Erden. Bis dann die Rechnung für die Feier im Clubhaus kommt, denn der Golfkodex besagt, dass alle anderen Turnier-Spielerinnen und Spieler und manchmal sogar Aussenstehende auf einen Drink einzuladen sind. Gut, wer da eine «Hole in one»-Versicherung abgeschlossen hat, welche beispielsweise Mobiliar und Vaudoise im Angebot haben. Diese übernehmen die teure Runde für in der Regel bis zu 3'000 Franken. Kostenpunkt: Zwischen 50 und 66 Franken im Jahr. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem Golfverband - und das Kunststück muss an einem offiziellen Turnier gelungen sein. 

Vom Traum zum Albtraum

In der Schweiz geben sich jährlich rund 40’000 Paare das Ja-Wort und eigentlich sollte es der schönste Tag im Leben werden. Aber selbst der beste Wedding Planer kann nicht an alles denken - die Hochzeitslocation geht plötzlich pleite, die Braut oder der Bräutigam verunfallen kurz vor dem freudigen Ereignis oder der Brautvater erkrankt, weshalb die Hochzeitsfeier kurzfristig abgeblasen werden muss. Wer nicht auf den horrenden Kosten sitzenbleiben möchte, kann bei der Zurich Schweiz eine Hochzeitsversicherung abschliessen - immer noch ein Novum in der Schweiz. Diese kostet 135 Franken für ein Jahr und deckt Annullierungskosten bis zu 20’000 Franken. Die Hochzeitsversicherung eignet sich laut Zurich auch sehr gut als Geschenk und kann von Freunden und Familie für das Hochzeitspaar abgeschlossen werden. Nicht ganz uneigennützig der Vorschlag, aber das könnte durchaus eine Überlegung wert sein. 

Der Feind in meinem Bett

«Sie sind nur etwa fünf Millimeter gross, braun, verstecken sich tagsüber gerne in Bettritzen, Wänden oder hinter Leisten und werden dann in der Nacht als Blutsauger aktiv: Bettwanzen sind in den letzten Jahren wieder auf dem Vormarsch» - so beschrieb die Allianz Suisse fast schon wie in einem Horrorfilm ein Ärgernis, für das sie als erste Versicherungsgesellschaft der Schweiz eine Lösung parat hatte: Im Rahmen des Wohnschutzbriefes bietet sie einen Bekämpfungsservice gegen den Befall durch Bettwanzen und 12 andere Schädlingsarten mit so possierlichen Namen wie beispielsweise Braunbandschabe, Pharaoameise oder Nordische Vogelmilbe an. Mit der Versicherungsdeckung sind zunächst Kosten bis maximal 500 Franken für die Artenbestimmung des Ungeziefers sowie Bekämpfungsmassnahmen bis 3’000 Franken gedeckt. Der Wohnschutzbrief ist für rund 75 Franken zu haben und umfasst noch weitere Assistance-Leistungen wie Schlüsseldienst im Notfall oder Ersatzgeräte Service. 

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Wenn die Sonne nicht lacht

Je nach Reiseziel zu einem ähnlichen Preis ist die parametrische Schönwetterversicherung der Baloise zu haben. Falls einem der Dauerregen am Ferienort so richtig die Laune verhagelt. Wer beispielsweise zwei Wochen im Juli in der Bretagne verbringen möchte - die bekannt ist für ihr Wechselspiel aus Sonne, Wind und Wolken - der muss für diesen Zeitraum etwas 64 Franken berappen. Mit der Schönwetter-Versicherung erhalten die Versicherten automatisch 100 Franken pro Tag, an dem die vertraglich vereinbarte Niederschlagsmenge überschritten wird. Für Mallorca, eine der beliebtesten Feriendestinationen, wäre dieser Versicherungsschutz für den gleichen Zeitraum allerdings nicht zu haben, aber hier lacht die Sonne dann auch im Durchschnitt 11 Stunden vom Himmel. Neben Schönwetter können sich Ferienhungrige mit «Parasurance», der schweizweit ersten parametrische Ferienversicherung, auch noch gegen Flug- und Reisegepäckverspätungen absichern. Es gibt also tatsächlich (fast) nichts, was es nicht gibt.