In den kommenden zehn Jahren werden rund 40 Prozent der Beschäftigten regelmässig multilokal arbeiten – das heisst: im Homeoffice oder an wechselnden Orten (im Fachjargon: Remote Work oder Telearbeit). Dies die Annahme der Autoren der Studie «Wie Remote Work beeinflusst, wo und wie wir in Zukunft wohnen», die vom Zürcher Planungs- und Beratungsunternehmen EBP im Auftrag Bundesamtes für Wohnungswesen, der Kantone Freiburg, Graubünden, Luzern, Solothurn, Wallis, der Pensimo Real Estate Investment Management und Swiss Life sowie des Basler Fonds verfasst wurde.

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Die Autoren gehen der Frage nach, welche Faktoren mitspielen, wenn die Arbeit weniger an einen festen Arbeitsort gebunden ist, und wie sich dies auf den Raum auswirkt.

Es findet eine leichte Gewichtsverschiebung hin zu den Klein- und Mittelzentren statt.

Zersiedelung könnte weiter steigen

Eine von mehreren Erkenntnissen ist, dass die Dezentralisierung in zwei Richtungen gehen kann: Im positiven Fall werde schweizweit ein funktionsfähiges Zentrensystem gestärkt, so die Studie. Die Grosszentren blieben weiterhin attraktiv, dennoch finde eine leichte Gewichtsverschiebung hin zu den Klein- und Mittelzentren statt. Im negativen Falle führe die Dezentralisierung dazu, dass vorhandene Flächen an Randlagen einfach «aufgefüllt» werden und der Zersiedelungsdruck wieder steigt.

Neben Klein- und Mittelzentren würden aber auch touristische Räume attraktiver, so die Studie. Dort könnte eine verstärkte Nutzung von Zweitwohnungen zu einer ausgeglicheneren Auslastung übers Jahr beitragen. Auf der negativen Seite steht demnach ein Immobilienmarkt mit hohen und steigenden Preisen am Hauptwohnsitz.

Home Office führt zu Engagement in der Wohngemeinde

Hält man sich tagsüber öfter und länger zuhause auf, steigt auch das Bedürfnis nach attraktiven Aussenräumen und wohnungsnahen Versorgungsangeboten, kommt die Studie weiter zum Schluss. Dies könne die Bindung an den Wohnort stärken und auch zu einem grösserem Engagement in der Wohngemeinde führen. Reine Schlafquartiere verlieren dagegen an Attraktivität, auch bei guter Erreichbarkeit. (sda/hzi/sec)