Seit dem Mega-Börsengang von Alibaba im letzten September hat sich an der Front der Internet-IPOs nicht mehr viel getan. Das soll sich nun ändern: Mit dem Webhoster Go Daddy und dem Internet-Marktplatz Etsy stehen zwei Internetfirmen in den Startlöchern.

Heute werden die Go-Daddy-Papiere erstmals an der New Yorker Börse gehandelt. Das Debut ist geglückt: Go Daddy konnte bereits beim Einstiegspreis von 20 Dollar die Erwartungen übertreffen. Nach Handelsstart legte die Aktie schnell um über 30 Prozent zu auf über 26 Dollar pro Aktie.  Wie Konkurrent Etsy kann auch Go Daddy auf eine Milliardenbewertung hoffen. Bei Etsy beginnt heute die Sammeltour.

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Go Daddy will 440 Millionen einsammeln

Die grössere und bekanntere der beiden Firmen ist sicher Go Daddy. Go Daddy ist spezialisiert auf das Bereitstellen von Webseiten-Speicherplatz und die Entwicklung von Internetpräsenzen. Laut dem Webportal «Meedia» registriert die Firma jeden Tag über 50'000 neue Domains. Frühere Pläne zu einem Börsengang des 18 Jahre alten Unternehmens wurden 2006 in letzter Minute verworfen.

Insidern zufolge wird der Konkurrent von United Internet beim nun bevorstehenden Börsengang mit 4,5 Milliarden Dollar bewertet. Go Daddy habe den Ausgabepreis auf 20 Dollar je Aktie festgelegt, verlautete aus dem Kreis der Firmen, die den Gang aufs Parkett begleiten. Zu diesem Preis würde die Emission 440 Millionen Dollar einbringen.

Happige Verluste

2011 wurde Go Daddy von Finanzinvestoren wie KKR und Silver Lake Partners für 2,25 Milliarden Dollar mitsamt der Schulden gekauft. Trotz einem Umsatz von rund 1,4 Milliarden Dollar schreibt Go Daddy weiterhin happige Verluste. Auch 2014 verlor man über 140 Millionen Dollar.

Zwar ist Go Daddy nach eigenen Angaben mit 13 Millionen Kunden und 59 Millionen verwalteten Internetadressen der weltweit grösste Domainnamen-Registrar. Ein Begriff ist Go Daddy aber vor allem durch sein Sport-Sponsoring und insbesondere durch seine Super-Bowl-Werbungen. So wurde 2013 ein inniger Kuss zwischen dem Supermodel Bar Refaeli und einem Nerd (Jesse Heiman) zum Internet-Renner. Der Spot gehört zu den bekanntesten Super-Bowl-Spots überhaupt (siehe unten).

Auch Etsy will hunderte Millionen

Der weniger schillernde Web-Shop Etsy ist spezialisiert auf handgemachte Produkte. Auch das New Yorker Techunternehmen schreibt Verluste. Beim Börsengang wird laut «Wall Street Journal» ein Ausgabepreis von 14 bis 16 Dollar pro Aktie angestrebt. 300 Millionen Dollar könnten so eingenommen werden. Das Unternehmen dürfte damit rund 1,5 bis 1,8 Milliarden Dollar wert sein.

(mit Material von Reuters)