Pläne für eine Komplettübernahme von Euro Disney haben dem Freizeitparkbetreiber den grössten Kurssprung in seiner Geschichte beschert. Die Aktien schossen an der Börse in Paris um 67 Prozent auf 2 Euro in die Höhe.
Zuvor hatte die US-Mutter Walt Disney ihren Anteil an Euro Disney auf 85,7 Prozent aufgestockt und ein Angebot für eine Übernahme der restlichen Aktien gemacht. Je Aktie sollen die Euro-Disney-Anleger 2 Euro von Walt Disney erhalten. Euro Disney betreibt das Disneyland in Paris und ist im französischen Nebenwerteindex notiert.
Hilfe nach Rekordverlusten
Angesichts der massiven Finanzschwierigkeiten des Freizeitparks Disneyland Paris will der US-Mutterkonzern wieder die komplette Kontrolle übernehmen. Auf dem vor 25 Jahren eröffneten Freizeitpark vor den Toren der französischen Hauptstadt lasten Schulden von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Zahl der Besucher ist in der Folge der Pariser Anschläge deutlich zurückgegangen. Im Geschäftsjahr 2015/2016 verbuchte der Park einen Rekordverlust von 705 Millionen Euro. Die US-Mutter will bis zu 1,5 Milliarden Euro in den Park investieren. Mit der Finanzspritze soll die Anlage modernisiert und die Schuldenlast gesenkt werden.
Weit vom Höchststand entfernt
Zuvor will Disney aber alle Aktien von Euro Disney aufkaufen und das Tochterunternehmen von der Börse nehmen. Disney bietet 2 Euro pro Aktie. Das liegt zwar 67 Prozent über dem Wert bei Börsenschluss am Donnerstagabend. Als Euro Disney 1989 an die Börse ging, hatten die Aktien allerdings einen Wert von umgerechnet 11 Euro und stiegen zwischenzeitlich auf 25 Euro, bevor ein Kurssturz erfolgte.
Derzeit befinden sich 10 Prozent der Aktien von Euro Disney im Besitz des saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal.
(sda/jfr/chb)