Ein schöner Coup für die Schweizerische Nationalbank und die Designerin Manuela Pfrunder: Das im vergangenen Frühjahr veröffentlichte 50er-Nötli ist der schönste Geldschein der Welt. Das hat die International Bank Note Society (IBNS) heute auf ihrer Webseite bekannt gegeben. «Die Auszeichnung ist eine schöne Ehre für das Projekt, an dem wir so lange gearbeitet haben», sagte Pfrunder im Gespräch mit handelszeitung.ch. Die Designerin wusste bis zu dem Anruf nichts von der Auszeichnung.
Gemäss Preisverleiher hat sich der 50-Franken-Schein damit gegen rund 60 andere Banknoten durchgesetzt, die im vergangenen Jahr rund um den Globus im neuen Design in Umlauf gebracht wurden. Der Schweizer Fünfziger gewann demnach knapp vor neuen Banknoten aus den Malediven, Argentinien und Schottland. Auch die von Veganern heftig kritisierte neue britische Pfundnote liess der Frankenschein hinter sich (siehe Bildergalerie oben).
Das neue 20er-Nötli kommt im Mai
Mit dem Preis erreicht die IBNS inzwischen eine breite Öffentlichkeit. Die Organisation gibt es seit 1961, sie vernetzt Sammler von seltenem Papiergeld und hat rund 2000 Mitglieder in 90 Ländern der Welt. Die schönste Banknote wird seit 2005 gekürt.
Das bestimmende Thema auf der 50er-Note ist der Wind: Zu sehen sind unter anderem ein Gleitschirmflieger, die Schweizer Alpen und Windpfeile. Seit vergangenem April ist der Fünfziger im Umlauf, mit reichlich Verspätung: Ursprünglich hätte das neue Geld der Schweiz bereits 2010 ausgegeben werden sollen. Technische Probleme sorgten dafür, dass sich der Start immer wieder verzögerte. Das Design musste für die Endversion angepasst werden.
Designerin Pfrunder hat Anfragen anderer Notenbanken
Weiter geht es nun mit der 20-Franken-Note. Der rötliche Schein wird am 10. Mai von der SNB präsentiert. Ganz Neugierige müssen sich aber noch eine weitere Woche gedulden: Ab dem 17. Mai sollen Bankomaten die neuen Noten ausspucken – bestimmendes Thema wird dann das Licht sein. Sicher ist, dass der Schweizer Komponist Arthur Honegger im Entwurf von Designerin Pfrunder weichen muss. Jede der sechs in den kommenden Jahren vorgestellten Noten will demnach eine eigene Geschichte erzählen.
Für die Zürcher Designerin Pfrunder und ihr Team war die neue Franken-Serie ein Grossprojekt, vor elf Jahren gab es die Einladung für den Wettbewerb. Es folgten mehrere Runden, bis sie sich schliesslich durchsetzte. Gut möglich, dass die Arbeit der Zürcherin in Zukunft nicht nur auf Schweizer Noten zu bewundern sein wird: Es gibt Anfragen von ausländischen Zentralbanken für das Design anderer Geldscheine, bestätigt sie. Wer die Interessenten sind, möchte sie jedoch nicht verraten.