Sommerzeit ist Reisezeit: Die Schweizerinnen und Schweizer verschlägt es in diesen Wochen wieder ins Ausland. Viele zahlen dann gerne mit der Kreditkarte – sind sich oft aber der hohen Fremdwährungskosten nicht bewusst. Davor warnt der Vergleichsdienst Moneyland.
«Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Schweizerinnen und Schweizer für Auslandsaufenthalte günstige Kreditkarten wählen und auf Bargeldbezüge wenn möglich verzichten», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer des Online-Vergleichsportals. Denn im Ausland fällt nicht nur ein Bearbeitungszuschlag von 0,9 bis 2,5 Prozent an. Die Herausgeber der Kreditkarte rechnen darüber hinaus auch Umrechnungsgebühren bei Fremdwährungen an.
Kostenunterschiede von über 1000 Franken pro Jahr
Für wen welche Kreditkarte am besten passt – das hat Moneyland nun untersucht. 190 Kredit- und Prepaidkarten wurden unter die Lupe genommen. Grundsätzlich gilt: Leistungsspektrum und Kostenunterschiede sind gross. Für Gelegenheitsnutzer kann der Sparvorteil in den ersten beiden Jahren bei über 1700 Franken liegen – und ohne Berücksichtigung von Platinum-Karten noch immer bei mehr als 600 Franken.
Um einen Vergleich zu ermöglichen, unterschieden die Studienmacher zwischen Wenig-, Viel- und Gelegenheitsnutzern. Entsprechend wurde das Profil aufgebaut. Das ist durchaus sinnvoll, denn nicht jeder Kunde möchte mit seiner Kreditkarte auch Geld am Automaten beziehen oder kauft viel in Online-Shops ein.
Coop und Migros liefern günstige Angebote
Unterm Strich lässt sich zusammenfassen: Gelegenheitsnutzer fahren mit einer Standard-Kreditkarte von einem Ableger der beiden Detailhandelsriesen am günstigsten. Sowohl das Cumulus-Angebot der Migros als auch die Supercardplus von Coop schlagen die Konkurrenz. Das Migros-Produkt liegt mit Gesamtkosten von knapp 42 Franken in den ersten beiden Jahren (nach Abzug von Bonuspunkten und Cashback) ganz weit vorn.
Für alle Schweizerinnen und Schweizer, die ihre Kreditkarte oft – und gerne auch im Ausland – nutzen, fällt das Ranking freilich ganz anders aus. Exemplarisch berechnete Moneyland die Kosten für Karteninhaber mit einem Jahresumsatz von gut 20'000 Franken. Das Ergebnis: Auf einmal steht das Angebot der Postfinance ganz oben.
Vielnutzer zahlen mindestens 200 Franken pro Jahr
Wer allerdings gerne viel im Netz oder im Ausland kauft und mit der Karte Bargeld am Automaten abhebt, muss auch mit höheren Kosten leben. Bei der Siegerin Postfinance zahlen Vielnutzer in den ersten beiden Jahren knapp 390 Franken für die Standard-Kreditkarte – und damit fast zehn Mal so viel wie Gelegenheitsnutzer.
Wer seine Kreditkarte hingegen nur selten braucht, braucht entsprechend weniger tief in die Tasche greifen. Wenignutzer zahlen bei der Migros lediglich 21 Franken in den ersten beiden Jahren – macht jährlich also nur gut 10 Franken. Für diesen Preis gibt es aber weder Bargeld am Automaten noch ausgedehnte Shopping-Touren am Ferienziel.
Günstigste Platinum-Karte gibt es für Vielnutzer ab 225 Franken
Ohnehin liefern die günstigsten Kreditkarten nur «wenige bis gar keine Zusatzleistungen», wie die Fachleute von Moneyland betonen. Ganz allgemein gilt das klassische Gesetz: Für viel Geld gibt es viel Leistungen. Wer also eine Kreditkarte mit Flugmeilen, Mietwagen-Vergünstigungen oder Versicherungsleistungen will, sollte zu einer Platinum-Karte greifen.
Die günstigste getestete Platinum-Karte für Vielnutzer gibt es übrigens ebenfalls bei der Postfinance – für rund 225 Franken pro Jahr.