In Russland greift offenbar Panik um sich. Nicht nur stürzt der Rubel am heutigen Dienstag dramatisch ab. Auch die Moskauer Börse ist im Sinkflug: Der wichtigste Börsenindex RTS büsste bis zum Nachmittag kurz vor 17 Uhr über 12 Prozent ein. In der Spitze lag das Tagesminus bei über 15 Prozent. Seit Jahresbeginn hat er damit mehr als die Hälfte seines Werts verloren. Berichten zufolge haben Moskauer Bürger am heutigen Dienstag sogar Schwierigkeiten, Geld abzuheben.

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Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kursieren erste Meldungen, die von einem Bankrun sprechen – und Bilder von Menschenschlangen vor Geldautomaten zeigten. Die russische Sberbank soll nach Informationen von handelszeitung.ch ausserdem keine Euro und Dollar mehr eintauschen, weil ihr die Reserven ausgegangen sind.

Tiefer Sturz beim Rubel-Kurs

Der Rubel-Kurs hat trotz der drastischen Leitzinserhöhung der russischen Zentralbank einen tiefen Absturz hingelegt. Nach einer kurzen, kräftigen Erholung am Morgen erreichte der Rubel immer neue Rekordtiefen. Am frühen Nachmittag kostete ein Dollar mehr als 80 Rubel. Der Kurs hat damit seit dem Morgen 19 Prozent verloren.

Teile der russischen Bevölkerung verfallen geradezu in einen Kaufrausch. Viele Russen zieht es in Elektronikmärkte, Möbelgeschäfte oder Autohäuser, wo sie ihre Ersparnisse loswerden wollen, bevor die Preise weiter explodieren.

Ansturm auf Einkaufszentren

Einkaufszentren erleben derzeit einen spektakulären Ansturm. Jüngstes Beispiel ist die schwedische Möbelkette Ikea, vor deren Filialen sich in den vergangenen Tagen lange Schlangen bildeten. Mehrere Stunden mussten die Kunden warten, bis sie eintreten konnten.

Auch Apple hat laut Twitter-Berichten heute erneut die Preise erhöht. Der Konzern hatte bereits Ende November die Preise für die Preise für seine iPhones, iPads und MacBooks um im Schnitt mehr als 20 Prozent angehoben. 

(mit Material von sda)