Die EZB hält sich angesichts der wackeligen Konjunktur die Tür für neue geldpolitische Impulse offen. EZB-Vizechef Luis de Guindos sagte am Montag, bestimmte Daten liessen auf eine abgeschwächte Erholung nach der Corona-Krise schliessen. Die EZB werde ihre Entscheidung entsprechend der Entwicklung treffen.

Dabei verwies der Spanier auf die neuen Konjunktur- und Inflationsprojektionen der EZB im Dezember. Vor dem Hintergrund dieser aktualisierten Zahlen könne die Notenbank die Angemessenheit ihrer Krisenmassnahmen neu bewerten. Doch gebe es dafür kein konkretes Datum: «Wir machen das kontinuierlich», sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde.

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Schon 1,35 Billionen Euro angelegt

An den Börsen spekulieren viele Investoren derzeit darauf, dass die EZB noch in diesem Jahr ihr Krisen-Anleihenkaufprogrammm PEPP erneut aufstockt. Es ist inzwischen auf 1,35 Billionen Euro angelegt. Manche Volkswirte erwarten eine Ausweitung um 500 Milliarden Euro und eine Verlängerung der Käufe bis Ende 2021. Die nächste Zinssitzung steht am 29. Oktober an. Am 10. Dezember folgt dann die Sitzung, in der die neuen Projektionen veröffentlicht werden.

Im September hatten die Volkswirte der Notenbank einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts der Euro-Zone in diesem Jahr von 8,0 Prozent vorhergesagt. Für 2021 und 2022 wird mit einer deutlichen Erholung gerechnet.

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(reuters/gku)