Fast jeder fünfte Betrieb (18,4 Prozent) im Gastgewerbe hat seine Tätigkeit laut einer Umfrage von Gastrosuisse unbefristet eingestellt. Nur ein Drittel der Befragten kann demnach die Corona-Krise ohne finanzielle Entschädigung überstehen.
Der Verband prognostiziert, dass etwa jeder vierte Betrieb eingehen werde, falls es keine finanziellen Entschädigungen gebe, wie Gastrosuisse am Freitag mitteilte. Aktuell würden die À-fonds-perdu-Beiträge weniger als 10 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes der Jahre 2018 und 2019 decken. Durchschnittlich seien 51’918 Franken ausbezahlt worden.
70,4 Prozent der befragten Betriebe hätten bis Ende Februar ein Härtefall-Gesuch eingereicht. Der Verband erwartet, dass weitere 20 Prozent ein solches einreichen werden.
Die finanzielle Hilfe fliesst nur langsam
Bemängelt wird in der Mitteilung die Dauer der Gesuchsbearbeitung: Mehr als vier von zehn Restaurants warten seit über drei Wochen auf eine Bearbeitung ihres Gesuchs, fast 18 Prozent warten seit über einem Monat. Etwas mehr als die Hälfte der eingereichten Gesuche sei bereits bewilligt worden.
Bei über der Hälfte der Betriebe wurde das Gesuch abgelehnt, weil der erforderliche Umsatzrückgang nicht vorgewiesen werden konnte oder weil keine Umsatzzahlen für den Zeitraum vor dem 1. März 2020 vorlagen, wie es weiter hiess.
Zum wiederholten Mal forderte der Branchenverband in der Mitteilung die Öffnung der Restaurants ab dem 22. März.
Die Online-Umfrage bei 3556 Mitgliedern von Gastrosuisse fand vom 26. Februar bis 2. März. statt.
(awp/mlo)