Der Sanitärtechnikkonzern Geberit beweist einmal mehr seine Widerstandskraft in einem schwierigen Umfeld. So konnte die operative Gewinnmarge trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs im ersten Semester 2023 klar verbessert werden.

Der Nettoumsatz reduzierte sich im ersten Semester um gut 14 Prozent auf 1,66 Milliarden Franken, wie der Bauzulieferer am Donnerstag mitteilte. Darin enthalten sind negative Währungseffekte in der Höhe von 94 Millionen Franken. Werden diese ausgeklammert, ergibt sich ein Minus in Lokalwährungen von 9,2 Prozent.

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Im Vergleich zum organischen Minus von 4,3 Prozent im ersten Quartal hat sich damit der Abschwung im zweiten Quartal (-14,3%) noch beschleunigt. Allerdings war im Vorjahr das zweite Quartal noch stärker ausgefallen als das erste.

Im ersten Semester hatten Preiserhöhungen einen positiven Einfluss in Höhe von 11 Prozent gehabt. Die verkauften Volumina gingen damit markant zurück.

Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert

Das Unternehmen spricht von einem «ausserordentlich schwierigen Umfeld», wobei die europäischen Märkte am meisten gelitten hätten. Insgesamt hätten sich die Rahmenbedingungen für die Bauindustrie deutlich verschlechtert.

Da die verschiedenen Preisrunden von Geberit vom Vorjahr die Teuerung mittlerweile auffangen konnten und sich zuletzt die Rohmaterialpreise tendenziell seitwärts entwickelten, sank der Gewinn im Vergleich zum Umsatz unterproportional, was positiv auf die operative Marge durchschlug.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA lag 6,2 Prozent tiefer als im Vorjahr bei 526 Millionen Franken, wogegen die entsprechende Marge um 2,7 Prozentpunkte auf 31,7 Prozent anzog.

Beim Reingewinn büsste das Unternehmen 8,4 Prozent auf 369 Millionen Franken ein, wozu auch ein negativeres Finanzergebnis beitrug. Mit den vorgelegten Zahlen hat Geberit die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen verpasst.

Zum Ausblick auf das laufende Jahr macht Geberit erstmals konkrete Angaben: Demnach rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2023 mit einem Umsatzrückgang in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie mit einer EBITDA-Marge von rund 29 Prozent.

(sda/mbü)