Fed-Direktor Michael Barr sieht die Turbulenzen um die Kryptobank Silvergate als ein Warnsignal für den Finanzsektor. Der Vizechef der US-Notenbank Fed mit dem Zuständigkeitsfeld Bankenaufsicht sagte am Donnerstag, die jüngsten Erschütterungen auf den Märkten für Cyber-Devisen machten deutlich, dass der Sektor immer noch ein Risiko für traditionelle Banken darstellen könnte. Doch seien die Auswirkungen begrenzt.

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Die US-Bankaufseher hätten in den vergangenen Monaten einiges unternommen, um sicherzustellen, dass Geldhäuser den Kryptosektor mit Vorsicht angingen. Dazu gehörte auch die Warnung, dass Einlagen in Bitcoin & Co besonders schwankungsanfällig sein können. «Diese Liquiditätsbedenken sind besonders akut für Banken, die einen bedeutenden Teil ihrer Bilanzen mit solchen Einlagen finanzieren», sagte Barr.

Silvergate machte im vierten Quartal 2022 eine Milliarde Dollar minus

Silvergate plant wegen drohender Zahlungsunfähigkeit nach hohen Verlusten die freiwillige Abwicklung. Der Geschäftsbetrieb solle eingestellt werden, teilte der einstige Branchenriese am Mittwoch mit. Die Turbulenzen nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX drohten Silvergate in die Pleite zu treiben. Das Unternehmen hatte im Januar für das vierte Quartal 2022 einen Verlust von einer Milliarde Dollar ausgewiesen. Wegen der FTX-Pleite verunsicherte Kunden hatten in diesem Zeitraum Einlagen im Volumen von acht Milliarden Dollar bei Silvergate abgezogen – zwei Drittel der dort angelegten Gelder. Um Kunden auszahlen zu können, musste das Institut Schuldverschreibungen mit Verlust notverkaufen.

Laut Barr kann die Technologie hinter Kryptoassets «potenziell transformative» Auswirkungen auf das Finanzsystem haben. Dazu seien aber «Leitplanken» nötig.

(reuters/mth)