Beim Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont kommt es zu einem Chefwechsel. Per 1. Juni übernimmt Nicolas Bos die Rolle des Chief Executive Officer, wie Richemont am Freitag bekanntgab. Der bisherige CEO Jérôme Lambert wechselt in das Amt des Chief Operating Officer.

Der neue Chef der Gruppe hat in der Richemont-Gruppe die Schmuckmarke Van Cleef & Arpels zum Erfolg geführt. Er ist seit 1992 im Konzern tätig. In seiner neuen Funktion als CEO wird Bos laut Mitteilung direkt und indirekt alle sogenannten Maisons, Funktionen und Regionen des Unternehmens beaufsichtigen, insbesondere die Schmuckmarken, die Finanzen und die Personalabteilung. Er berichtet wie bereits jetzt an den exekutiven Vorsitzenden (Executive Chairman) und Firmenpatron Johann Rupert. Als CEO erhält er zudem Einsitz in das Senior Executive Committee.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Asiatische Märkte dümpeln vor sich hin

Das Marktumfeld für Luxusartikelhersteller ist unsicher geworden: Nebst den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten dämpfen Konjunktursorgen, steigende Zinsen oder die immer noch vorhandene Inflation die Konsumlust rund um den Globus. Das ist auch im wichtigen chinesischen Markt spürbar.

In China sei die Konsumstimmung nach wie vor zurückhaltend, erklärte Rupert am Freitag an einer Telefonkonferenz. «Der für unsere Branche wichtige Wohlfühlfaktor hat in China stark unter der Covid-Krise gelitten.» Bis das Vertrauen bei den chinesischen Kunden ganz zurück sei, brauche es Zeit.

Rupert betonte zugleich, dass der Erfolg der Richemont-Maisons nicht allein an China geknüpft sei. Auch Märkte wie Thailand oder Indonesien böten Chancen, während die USA dank dem kräftigen Wachstum der letzten Jahre zum wichtigsten Markt der Gruppe aufgestiegen seien.

Richemont konnte sich behaupten

Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont hat sich derweil in dem schwierigen Marktumfeld beachtlich geschlagen. Die Zahlen der Richemont-Gruppe lassen sich angesichts der zahlreichen Herausforderungen und hoher Vergleichszahlen sehen: Der Gruppenumsatz stieg in dem im März beendeten Geschäftsjahr 2023/24 um 3 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro. Um Währungseinflüsse bereinigt hätte er gar um 8 Prozent zugelegt.

Im Schlussquartal hat sich die Wachstumsdynamik abgeschwächt, doch mit einem Umsatzplus von bereinigt 2 Prozent überraschte Richemont positiv. Experten hatten nach zuletzt wenig überzeugenden Zahlen von Konkurrenten wie LVMH oder dem Gucci-Konzern Kering mit einer schwächeren Entwicklung gerechnet.

Basis des Erfolgs bleibt die Schmuckabteilung mit Cartier, Van Cleef & Arpels und Buccellati. Im Gesamtjahr kletterten da die Verkäufe in Lokalwährungen um 12 Prozent in die Höhe. Dagegen wuchs das Geschäft mit Uhrenmarken wie Piaget oder Jaeger LeCoultre nur um 2 Prozent. Die jüngst rückläufigen Schweizer Uhrenexporte hatten darauf hingedeutet.

(SDA/rul)